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2408 - Krieg der Prozessoren

Titel: 2408 - Krieg der Prozessoren
Autoren: Unbekannt
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nahezu unendlich viele Informationen gleichzeitig zu verarbeiten gewohnt. In seinem verkörperlichten Zustand blieb ihm das verwehrt. Aber das wertete er nicht als Nachteil, denn er konnte jederzeit den Avatar-Körper auflösen und vollständig in die Hyperdim-Matrix zurückkehren. Sein in der Hyperdim-Bucht ruhendes Restbewusstsein bot jederzeit den notwendigen Anker.
    Die beiden Sucramer verausgabten sich und schwitzten verkniffen schweigend vor sich hin. Vitkineff war gespannt, wie der Kontakt zu ihnen verlaufen würde. Konnte er sie mental beeinflussen?
    Früher, als Mensch, war er nie imstande gewesen, Wesen direkt unter seine geistige Gewalt zu zwingen. Er vermochte damals allerdings größere Menschenmengen unmerklich zu beeinflussen und in seinen Bann zu ziehen, wenn er längere Zeit Kontakt herstellen konnte. Hin und wieder war es ihm sogar gelungen, diese Menschenmengen gezielt zu lenken.
    Der Latenz-Suggestor tastete sich vorsichtig an den Geist seiner beiden Opfer. Sie bemerkten nichts. Während sein Avatar-Körper in der Quarantäne-Station stand, griff Vitkineff an.
    Er umsäuselte die Sucramer mental, streckte hier und da seine geistigen Fühler aus, tastete sich unmerklich voran ...
    ... und griff zu.
    Zuerst packte er einen Mann namens Firigan Leat. Der Name offenbarte sich ihm ebenso wie tausend andere Details aus dem Leben dieses Sucramers. Der andere hieß Bolu Simh.
    Vitkineff suggerierte Leat Schmerzen.
    du hast schmerzen im bein ein muskelkrampf vielleicht sogar ein muskelfaserriss die schmerzen zwingen dich aufzuhören – hör auf!
    Ein Schrei. Firigan Leat stoppte mitten in der Bewegung, ging nicht mehr gegen das Laufband an. Er wurde nach hinten mitgerissen, verlor das Gleichgewicht und stürzte. Er schlug so ungünstig mit dem Kopf auf, dass es eine Platzwunde gab.
    „Was ist?", rief Bolu Simh erschrocken, stockte ebenfalls und torkelte, ehe es ihm gelang, von dem Laufband zu springen. Taumelnd blieb er stehen.
    du hast das gleichgewicht verloren, suggerierte Rutmer Vitkineff aus einer spontanen Laune heraus.
    Auch sein zweites Opfer fiel hin und stöhnte, als es sich das Knie stieß.
    Was weiter in der Trainingshalle geschah, interessierte Vitkineff nicht.
    Sein Test war erfolgreich verlaufen.
    Sogar erfolgreicher, als er erhofft hatte.
    Zu einer so direkten Beeinflussung war er als Mensch nie fähig gewesen.
    Zweifellos ermöglichte ihm das ESCHERS Macht. Schließlich blieb er mit der Parapositronik verbunden, war ein Teil der gewaltigen Rechen-Matrix.
    Zum ersten Mal sah Vitkineff eine Chance, seine kühnsten Träume tatsächlich zu verwirklichen. Es bedurfte guter Vorbereitung und zahlreicher weiterer Tests, aber er konnte es vollbringen.
    Er konnte die Kontrolle über ESCHER erlangen. Und damit über die RICHARD BURTON. Die Mission des Schiffes war ihm gleichgültig. Es ging darum, die Menschheit und die ganze Milchstraße zu retten?
    Er schuldete den Terranern nichts.
    Sie hatten ihn nie geachtet, sondern ihn und seine Fähigkeiten mit Füßen getreten. Sollte die Milchstraße ruhig untergehen und als Ressourcengalaxis für die Terminale Kolonne ausgebeutet werden.
    Wenn die RICHARD BURTON erst Rutmer Vitkineff gehörte, konnte er problemlos eine andere Galaxis erreichen. Schließlich verfügte er über genügend Zeit – über die Ewigkeit als körperloser Teil der Parapositronik, der sich zum Herrscher über die Mensch-Maschine-Kreuzung aufschwingen würde.
    Nur mühsam bremste er seine Begeisterung. Zunächst hieß es, abzuwarten und unauffällig weitere Tests durchzuführen.
    Hyperdim Es ist der 8. April 1346 NGZ, 15:04:40 Bordzeit RICHARD BURTON.
    Aus den ehemals tiefen Schatten entstehen zwei Prozessoren, bildet sich der sprühende Lichtknoten, der ihre aktive Position in der Hyperdim-Matrix kennzeichnet. Pal Astuin und Merlin Myhr verlassen ihre Hyperdim-Buchten. Sie lösen ihre Avatar-Körper auf und kehren vollständig in die Matrix zurück. Zwanzig vom Kollektiv losgelöste Prozessoren erwarten sie.
    „Das ist ein großer Erfolg für uns und für die Sache. Ich bleibe dabei.
    Ohne ihre Hilfe sind wir von vorneherein zum Scheitern verurteilt."
    „Niemand bezweifelt das, sonst hätten wir uns der Rebellion nicht angeschlossen."
    „Rebellion? Wer spricht von Rebellion? Wir stellen Ermittlungen an, weil wir uns um ESCHERS Zukunft sorgen. Wir dienen der Parapositronik."
    „Indem wir ihre Regeln missachten."
    Die neuen Schnittstellen sind komplett. Langsam drehen sich
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