Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2403 - Mission CHEOS-TAI

Titel: 2403 - Mission CHEOS-TAI
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Gehirn zu Brei zerquetscht hätte, war nicht gut aufgenommen worden. So wenig wie die Weigerung, weiterhin als Ritter der Tiefe den Erfüllungsgehilfen der Kosmokraten zu spielen.
    Und wohin hatte ihn das gebracht? Die Ritteraura war ihm geblieben, und da sie eine Aura der Hohen Mächte der Ordnung war, öffnete sie den Meisterdieben einen Zugang in den GESETZ-Geber mit dem Eigennamen CHEOS-TAI.
    Auf den ersten Blick war es eine unmögliche Aufgabe, CHEOS-TAI zu stehlen, den gigantischen goldfarbenen Kugelraumer, der so frappierend an ein Sporenschiff erinnerte. Doch die Meisterdiebe hatten gute Vorarbeit geleistet, nicht zuletzt aufgrund der Informationen ihres Auftraggebers, von dem Rhodan annahm, er gehöre zu den Agenten der Chaotarchen.
    Vor wenigen Minuten hatten die Kontrollen am Haupteingangsschacht des GESETZ-Gebers Rhodan gescannt, seine Ritteraura erkannt und ihn als Beauftragten der Kosmokraten identifiziert. Für die Automatik besaß er den Status eines hochrangigen Dieners der Ordnungsmächte, dem Zugang zu gewähren war.
    Infolgedessen betrat in diesen Sekunden die Speerspitze des Unternehmens CHEOSTAI den GESETZ-Geber: Perry Rhodan selbst sowie Commander Pothawk und dessen Brüder Limbox und Vizquegatomi, die Hightech-Diebin Imosazi, deren Vergangenheit auf bislang ungeklärte Weise mit den Brüdern verknüpft war, und fünf weitere Laosoor, die Perry Rhodan bisher nicht namentlich vorgestellt worden waren.
    Zehn Diebe machten sich auf, ein gigantisches Raumschiff von 1126 Kilometern Durchmesser zu stehlen, das durch einen hyperphysikalischen Anker an diesen Ort gebunden war. Dieser fünfdimensionale Anker stellte sich im Normaluniversum als Anomalie dar, als staubfreie, ortungstechnisch nicht erfassbare Zone inmitten des Thanuk-Emissionsnebels.
    Rhodan leistete – wenn auch gegen seinen Willen – seinen Beitrag zur Entführung des GESETZ-Gebers. Er spielte dieses Machtinstrument der Kosmokraten damit aller Wahrscheinlichkeit nach der Terminalen Kolonne TRAITOR in die Hände.
    In diesem Zusammenhang ließ den Terraner ein bitterer Gedanke nicht mehr los.
    Aus seiner Kenntnis des Jahres 1346 NGZ wusste er, dass die Superintelligenz ARCHETIM an den Folgen der Retroversion einer Negasphäre sterben würde. Aber woran genau, wusste niemand. Was, wenn ARCHETIM nur deshalb starb, weil ihm CHEOS-TAI nicht zur Verfügung stand? In diesem Fall würde Perry Rhodan durch seine Mithilfe bei der Entführung des GESETZ-Gebers erst die Superintelligenz zum Tode verurteilen.
    Ein erschreckender Gedanke.
    Rhodan, der Mörder einer Superintelligenz, die auf der Seite der Ordnungsmächte stand und erfolgreich gegen eine Negasphäre vorgehen und damit die Vernichtung mehrerer Galaxien verhindern würde.
    Selbst ihm, der für seine schnellen Entschlüsse und sein konsequentes Handeln bekannt war, gingen diese Fragen nicht aus dem Kopf. Er war kein Grübler, der alles wieder und wieder durchdachte, aber diesmal reichten die Konsequenzen seines Handelns extrem weit. Nicht zum ersten Mal in seinem Leben war es so; es schien sein Schicksal zu sein, bei Wendepunkten in der kosmischen Geschichte an vorderster Front zu kämpfen.
    Trotzdem blieb ihm keine Wahl. Nicht nur sein Expeditionsraumer stand auf dem Spiel, an der JULES VERNE hing die gesamte Operation Tempus. Wenn das Schiff unterging, war die Mission in der Vergangenheit gescheitert und die Milchstraße des Jahres 1346 NGZ ohne Chance der Negasphäre in Hangay ausgeliefert. Und das wiederum war undenkbar.
    Was also blieb Rhodan übrig? Er musste versuchen, so lange wie möglich das Spiel offenzuhalten. Er lauerte auf eine Möglichkeit, die Pläne der Meisterdiebe zu durchkreuzen.
     
    *
     
    „Na los!" Vizquegatomi, der Rhodan unablässig bewachte und wie ein Schatten nicht von seiner Seite wich, stieß ihn an.
    Rhodan warf einen letzten Blick auf die golden glänzende, scheinbar unendliche Oberfläche des GESETZ-Gebers.
    Etwa hundert Meter entfernt waberte das Dimensions-Flimmern und verwirrte den Blick. Diese rätselhafte Erscheinung hatte bereits einen Laosoor das Leben gekostet und die Arbeit der anderen erschwert.
    Entschlossen ging er auf der Rampe durch den Bereich der Außenhülle ins Innere des Kosmokratenschiffs. Sie führte in einem leicht begehbaren Winkel abwärts.
    Seine Schritte klackten laut auf dem Metall der Rampe. Im Vergleich dazu schlichen die Laosoor geradezu.
    Der Terraner trug seinen SERUN, das Standardmodell 330-10 Warrior III, einen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher