Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2401 - Vorstoss in die LAOMARK

Titel: 2401 - Vorstoss in die LAOMARK
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
wollten nur widerstrebend über Perrys Lippen kommen. Die Schohaaken waren natürliche Verbündete, keinesfalls ihre Feinde! Und dennoch wurden die Terraner von den Kleinwüchsigen gejagt, aufgrund eines Missverständnisses, das sich auf Oaghonyr zugetragen hatte.
    Konnten sie es sich erlauben, in Gefangenschaft zu geraten und die Kontrolle über die Geschehnisse zu verlieren? Würde eine neuerliche Flucht überhaupt gelingen? Oder würden rasch herbeigerufene Befehlshaber einer schohaakischen Flotte die havarierte JULES VERNE abfangen? Angesichts der vielfältigen Gefahren, die von den sogenannten Pressor-Garden ausgingen, würden sie wohl sofort das Feuer eröffnen. „Zwanzig bis dreißig Sekunden", sagte Colton. Gorn Barta, sein ertrusischer Kollege, eben erst hinzugeeilt, bestätigte genauso wie die Ortungsabteilung.
    Wieder einmal oblag Perry Rhodan die Entscheidung über Hunderte, Tausende Lebewesen. Ein Kopfnicken, ein Befehl mochte einen Sturm der Vernichtung gegen Unschuldige auslösen. Das konnte und das durfte er nicht! Oder doch? War ihre Mission, die Entstehung einer Retroversion zu beobachten und die gewonnenen Erkenntnisse in die Gegenwart zurückzubringen, denn nicht dieses ... kleine Opfer wert? „Unter keinen Umständen Feuerbefehl erteilen!", sagte Colton plötzlich.
    Rhodan schluckte, als er einfach so übergangen wurde, aber er entschied rasch, dem Emotionauten zu vertrauen. „Kein Feuer!", ordnete er an. Stille. Keine Kritik, kein Widerwort. Das Wort eines Unsterblichen zählte. „Entfernung drei Komma drei Millionen Kilometer", sagte NEMO, „langsam wieder anwachsend."
    Perry Rhodan beobachtete das Schiff ihrer vermeintlichen Gegner, das weiterhin seinen Schlingerkurs flog. Mit Seitenblicken behielt er gleichzeitig die Emissionskurven im Auge, die das Umfeld der JULES VERNE charakterisierten. Ein einsamer Energiepeak erregte seine Aufmerksamkeit. „Der Schohaaken-Raumer verlässt die passive Ortungskerndistanz", meldete der Plophoser Lars Brock.
    Die Spannung löste sich. Allerorten atmeten die Terraner, Aras, Epsaler, Ertruser durch. Selbst die Brust des Posbi-Piloten Saaroon hob sich unmerklich. Das Maschinenwesen imitierte menschliche Verhaltensweisen manchmal bis ins Detail. „Colton - zum Rapport!", befahl Lanz Ahakin.
    Der Emotionaut schälte sich unter seiner SERT-Haube hervor. Ein Blinkzeichen zeigte an, dass die Steuerung nunmehr an Gorn Barta übergegangen war. Langsam erhob sich der Terraner, rückte seine Jacke zurecht und fuhr sich nachlässig durchs Haar.
    Mit einer flüchtigen Handbewegung, in der man gerade eben einen militärischen Gruß erkennen konnte, stellte er sich vor den breiten Kommandosessel Ahakins. „Probleme?"
    Der Schiffskommandant schaltete ein schall- und lichtschluckendes Feld zu, das ihn selbst, Perry Rhodan und Colton einfasste. Niemand sonst würde zu sehen und zu hören bekommen, was hinter diesem energetischen Vorhang besprochen wurde. „Bist du dir eigentlich der Konsequenzen deines Tuns bewusst?", fuhr der Oberst seinen Emotionauten an. „Du hebst dich über Kommandostrukturen hinweg, gibst dem Expeditionsleiter Befehle, scherst dich keinen Deut um deine Mitmenschen ..."
    „Ich habe recht behalten." Colton wirkte völlig entspannt. „Das tut doch nichts zur Sache, Mann! Die Entscheidungsgewalt lag bei Perry Rhodan und niemandem sonst. Die Sache hätte sehr wohl in die Hose gehen können ..."
    „Hätte sie nicht, Lanz!", unterbrach Colton mit ungewöhnlicher Vehemenz. „Ich hatte Zugang zu allen Daten. Ich wusste, dass wir im richtigen Augenblick geschützt sein würden. Es ist meine Aufgabe, so was zu wissen."
    „Und woher; bitte schön, hattest du dieses Wissen, das nicht einmal NEMO besaß?"
    „Weil. Ich. Der. Emotionaut. Bin." Colton sprach betont langsam. „Sieh mal: Ich vernetze Informationen, die scheinbar nicht in Zusammenhang stehen. Konkret gab es da eine Protuberanz. Groß, breit und bereit, ins All hinausgeschleudert zu werden. Sie würde uns energetische Deckung geben, wie ich wusste. Also reizte ich sie ein wenig. Ein gut gezielter Photonenschauder, gemischt mit einem Cocktail fünfdimensionaler Reizimpulse - und schon kam unser Freund hochgeschossen und hüllte uns ein, während die Schohaaken am nächsten waren." Stille.
    Perry Rhodan erinnerte sich an den Energiepeak, den er beobachtet hatte. Was für ein Bekenntnis!, dachte er. Er hat ein gutes Dutzend Befehle und Anweisungen missachtet und gebrochen -und die JULES VERNE
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher