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2400 - Zielzeit

Titel: 2400 - Zielzeit
Autoren: Unbekannt
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Operation Tempus."
    „Ich möchte langsam mal wissen", formulierte Bull mit einem scharfen, gefährlichen Unterton, „wie diese ›Geheimhaltungsstufe‹ eigentlich zustande kommt.
    Und wieso der Verteidigungsminister der LFT in offenbar zentralen Fragen derart übergangen und verarscht wird. Damit wir das einfach mal aussprechen, wie es ist, Perry!"
    Rhodan gab den Blick ernst zurück. „Verzeih mir bitte, Bully. Ich hätte viel darum gegeben, hätte ich mein Wissen teilen können. Aber wir wissen nicht sicher, welche Art Spionage im Solsystem getrieben wird und welche Informationen wie nach draußen gelangen. An der Spitze der Terminalen Kolonne steht eine Superintelligenz. KOLTOROC könnte selbst aus Splittern von Informationen noch ein treffendes Bild ableiten."
    Rhodan atmete durch. „Alles das darf nicht passieren. Die Gegenseite darf nicht erfahren, dass wir eine Zeitreise planen.
    Noch sind wir nur ein lästiges Licht für die Kolonne. Wenn sie herausbekommen, was wir wirklich treiben – dann, garantiere ich, steht binnen einer Woche KOLTOROC persönlich am Kristallschirm. Deshalb wissen momentan nur zwei Menschen über Tempus Bescheid. Daellian und ich."
    „Plus die Besatzung der JULES VERNE", meinte Bull bissig. „Nur ein paar Tausend Männer und Frauen. Hauptsache, der Minister für Verteidigung übt sich im Rätselraten."
    Rhodan ließ Bulls Blick abprallen. „Irrtum, Dicker! Die Besatzung erfährt das Ziel der Reise in dem Moment, wenn es losgeht! Keine Sekunde eher! Der Marschbefehl wird von mir persönlich ausgegeben, sobald das Schiff hermetisch abgeriegelt ist. Wir werden sicherstellen, dass nicht einmal ein Staubkorn danach die VERNE verlässt. Weil ein Staubkorn nämlich einen Mikro-Datenspeicher enthalten könnte. Das ist die Art, wie bei Operation Tempus gedacht wird!"
    Bull öffnete den Mund, sagte aber nichts mehr. Er rammte die Hände in die Hosentaschen. „Ach hol’s doch der Teufel", knurrte er.
    Im selben Moment tönte ein knisternder, voluminöser Laut von hinten: Rhodan, Bull, Adams und Mondra Diamond fuhren herum, sogar Norman.
    In dem tiefen Grün der HÜ-Schirmfeldglocke riss eine Lücke auf. Ein kreisförmiger Ausschnitt von zweihundert Metern Durchmesser wurde freigegeben. Durch das Loch driftete eine Wolke von Montageplattformen, mit Technikern bemannt, von Arbeitsrobotern schwerelos begleitet.
    Auf einer Lafette beförderten sie den Leitstand des K-Wandlers ins Innere des Feldes.
    Der Konvoi hielt auf die JULES VERNE zu – und machte halt vor dem Mittelstück, wo die Lafette zu Boden sank.
    Rhodan kniff die Augen zusammen. Trotz der Entfernung erkannte er Malcolm S. Daellian, der in seinem Sarg zwischen den Montageplattformen schwebte, und die Algorrian, die aus erhöhter Position den Vorgang überwachten.
    Kurz darauf erneut das Knistern, das den gesamten Platz erfüllte: Die Strukturlücke wuchs auf das Doppelte, und der folgende Konvoi manövrierte Meiler-1 zur Baustelle. Kurz darauf folgte Meiler-2. Der Einsatz schwerer Traktorstrahlen erzeugte zischende Geräusche, die von ionisierter Luft stammten. Jede Bewegung erfolgte zeitlupenhaft, so als werde mit fragilem Porzellan hantiert statt mit Maschinenblöcken.
    Lanz Ahakin übertönte den Lärm: „Ziel ist, in zwei Tagen den K-Wandler technisch zu integrieren. Bei der Hochzeit, der ersten Gesamtkopplung der VERNE! Klappt das, sind wir startbereit. Und nun bitte ich, mich zu entschuldigen – meine Mitarbeit ist nicht zwingend erforderlich, aber man weiß eben gern Bescheid."
    Ahakin deutete erneut eine Verbeugung in Richtung Mondra an, bestieg die eigene Schwebeplattform und sauste mit einem optimistischen Winken davon. Er flog in Richtung Meiler-1, dessen Block eben nahe dem VERNE-Mittelstück zu Boden gelassen wurde. „Guter Mann", meinte Bull widerwillig. „Sieht so aus, Perry, als hättest du dir den besten verfügbaren Kommandanten geangelt."
    Mondra Diamond lachte laut. „Aber er beantwortet nicht meine Frage. Wohin die Reise geht, in welche Zeit und zu welchem Zweck."
    „Das werde ich auch nicht, Mondra", sprach Rhodan mit großem Ernst. „Erst wenn der Flug der JULES VERNE begonnen hat. Nur eins: Wir werden keinesfalls alle vier, die wir hier stehen, die Reise mitmachen. Sondern zwei von uns müssen zu Hause bleiben und die Stellung halten."
    Reginald Bull verzog in diesem Moment das Gesicht, als habe er in die berühmte Zitrone gebissen. „Wenn du mich meinen solltest, lieber Freund
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