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2400 - Zielzeit

Titel: 2400 - Zielzeit
Autoren: Unbekannt
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..."
    „Natürlich."
    „... dann soll das heißen, ich erfahre nichts über das Ziel von Operation Tempus?
    Nichts über die Zielzeit?"
    „Auch nicht den wahren Grund, der zu der Reise führt. Richtig, Bully, leider. Damit du dich nicht unbewusst durch deine Strategie verraten kannst." Rhodan legte Bull eine Hand auf die Schulter. „Keine Angst, ich zweifle nicht an dir. Aber ich fürchte KOLTOROC sehr. Dein Job besteht darin, uns die Daumen zu drücken. Und uns den Rücken freizuhalten. Wenn wir von unserem Kontextsprung zurückkehren, will ich die Menschheit unversehrt vorfinden. Dann will ich, dass das Solsystem immer noch so heil ist wie heute."
    Bull nickte.
    Rhodan fasste als Nächsten Adams ins Auge. „Dasselbe gilt für dich, Homer. Es ist wichtig, dass du die JULES VERNE hier gesehen hast und dass du als Aktivatorträger weißt, weshalb ich die Erde verlasse.
    Aber auch du kommst nicht mit."
    Adams sagte: „Denkst du, ich wäre in dieses Schiff gestiegen? Dieser Ahakin und seine Leute haben gerade fünf Tage geübt, in einem Prototyp! Außerdem, zu Hause müssen die Finanzen geordnet sein. Wenn uns die Wirtschaft zusammenbricht, Perry, ist der Kampf ebenfalls zu Ende."
    Mondra Diamond in ihrer schwarzen Regenkombi rückte in den Vordergrund. „Und ich? Was ist mit mir?"
    „Du, Mondra ..." Rhodan räusperte sich, weil er fürchtete, dass seine Stimme belegt klang. „... du bist mit von der Partie. Ich lege größten Wert auf deine Mitarbeit."
    Rhodan fühlte sich im selben Augenblick von Bull und Adams unangenehm durchschaut. Er legte Wert nicht nur auf Mondras Mitarbeit. Sondern er wollte, dass sie bei ihm war
     
    2.
     
    Ihr Terrassengarten hatte sich üppig entwickelt, seit sie das letzte Mal in der Wohnung am Goshun-See übernachtet hatte.
    Mondra Diamond war sich jedoch der Tatsache bewusst, dass nicht sie die Pflanzen versorgte, sondern der automatische Appartement-Servo. Vom Himmel klatschte ein gewaltiger Möwenschiss auf das gläserne Geländer zum Seeufer, doch Mondra brauchte sich nicht einmal darum persönlich zu kümmern.
    Bad und Wohnzimmer waren seit langer Zeit unbenutzt. Ein Gebinde Duftkerzen stand auf der Anrichte in der Küche. Sie war nie dazu gekommen, die Kerzen in die Halter zu verteilen, geschweige denn sie zu anzuzünden. Die Duftstoffe waren längst verflogen. Ärgerlich räumte sie alles in den Schacht für die Wiederaufbereitungsanlage.
    Sie packte einen Koffer für sich selbst, einen zweiten für Norman, dann öffnete sie den Zugang zur Gleitergarage, ließ den Klonelefanten hinten in den Fond klettern und stieg selbst auf den Pilotensitz.
    Mondras Ziel war die Solare Residenz.
    Genauer gesagt: die Medostation. Den Besuch hatte sie lange vor sich hergeschoben.
    Ihr Vertrauensarzt war Doktor Mearns-Binet.
    Mearns-Binet schlief. Doch sie konnte keine Rücksicht auf den Nachtdienst nehmen, den er hinter sich hatte, angesichts der anberaumten Reise. „Ich bin gleich für dich da", klang die verschlafene Stimme. „Du hast dir eine Menge Zeit gelassen."
    „Zehn Wochen, Doktor."
    „Und das hat nicht bis morgen ..."
    „Nein", sagte Mondra schnell. „Es könnte sein, dass ich für sehr lange Zeit abwesend bin. Für den Fall möchte ich Bescheid wissen. Auch wenn das jetzt überraschend kommt."
    Im Wartezimmer ging sie ruhelos auf und ab. Dann betrachtete sie sich in einem Spiegel: Mondra Diamond sah aus wie dreißig, doch im ID-Chip stand die Zahl 76.
    Kein Alter für eine Terranerin – dennoch gingen die Jahre an ihr vorüber, als sei nichts, und sie hatte in ihrem Gesicht seit Ewigkeiten keine neue Falte mehr entdeckt. Selbst ihre biologischen Werte blieben identisch, von Ruhepuls bis Gewicht, ohne altersbedingte Veränderung des Hormonhaushalts. Ihre Knochen zeigten keine Spur von Osteoporose, obwohl sie keine Medikamente nahm.
    Mearns-Binet trat mit verknitterter Miene ins Behandlungszimmer. Hinfällig und früh gealtert wie Mondras eigener, längst verstorbener Vater mit seinem zerfurchten, schlaffen Gesicht. „Mondra." Er reichte ihr vage die Hand, alles andere als frisch, ließ sich in einen Sessel fallen und rief das Hologramm mit ihrer Akte auf. Ein muffiger Geruch nach Alter stieg in ihre Nase, der von Mearns-Binet ausging. „Ein Besuch, der unerwartet kommt. Erst lässt du dich zigmal bitten, und jetzt stehst du in der Tür ... Wie lange arbeiten wir jetzt miteinander? Ein Jahr?"
    „Zwanzig Monate."
    Er blickte auf das Aktenholo, kniff die Augen
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