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24 weihnachtliche Geschichten - ein Adventskalenderbuch

24 weihnachtliche Geschichten - ein Adventskalenderbuch

Titel: 24 weihnachtliche Geschichten - ein Adventskalenderbuch
Autoren: Diana Hrsg Steinbrede
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…“
    „Ist ja schon gut“, sagte Bob beschwichtigend. „Wenn du willst, helfe ich dir, das Schild zu schreiben.“
    Sie nahmen Filzmaler und schrieben in großen, bunten Buchstaben:

    Liber Weinachzmann
    Ich habe deinen Baat gefunden,
    er war in den büschen.
    Du kanst ihn abhohlen bei

    Benni Melzer
    Rosenstraße 11
    Da ligt er auf der Vensterbank.
    Gerade als sie hinausgehen wollten, um das Schild aufzuhängen, kam Bennis Mutter vom Einkaufen nach Hause. „Was habt ihr denn vor?“, fragte sie und warf einen Blick auf das Pappschild, das Benni unterm Arm trug.
    Benni war das gar nicht recht. Seine Mutter brauchte das alles überhaupt nicht zu wissen, diese Sache ging nur den Weihnachtsmann und ihn etwas an. Außerdem würde seine Mutter wahrscheinlich auch nicht glauben, dass das der Bart vom echten Weihnachtsmann war. Nicht mal Bob glaubte es ja richtig.
    Doch die Mutter schmunzelte: „Sieben Rechtschreibfehler in sieben Zeilen, das ist ja eine reife Leistung! Aber lauft mal und hängt das Schild auf, der Weihnachtsmann wird schon verstehen, was gemeint ist. Und wenn ihr wiederkommt, gibt’s ein paar Weihnachtsplätzchen.“
    Bevor Benni abends ins Bett ging, breitete er den Weihnachtsmannbart auf der Fensterbank aus und strich ihn glatt. Wie samtig er sich anfühlte!
    Später kamen Bennis Eltern, um Gute Nacht zu sagen. Auch sie streichelten den Bart, und als Bennis Vater das Licht ausgeknipst hatte, sah man die weichen weißen Haare im Mondlicht funkeln und glitzern.
    Am nächsten Morgen war der Bart weg. Stattdessen stand ein kleines rotes Spielzeugauto da, so eins, wie Benni es sich schon lange gewünscht hatte. Daneben lag ein Zettel: „Danke, Benni! Bis bald!“ Und unter den Text war ein großes, verschlungenes W gemalt!

2. Dezember
    Ulrike Rylance
    Eine einzigartige Weihnachtskrippe

Vor dem Einkaufszentrum
herrscht ein unglaubliches Gedränge, obwohl gerade erst Anfang Dezember ist. Menschen hasten nach rechts und nach links, schleppen Pakete und Tüten oder futtern gebrannte Mandeln und trinken Glühwein. Ich muss aufpassen, dass niemand in mich hineinläuft und meinen kostbaren Schatz zerdrückt. Nico läuft vor mir und bahnt uns den Weg.
    „Achtung, heiß und fettig!“, brüllt er und manchmal auch „Achtung, hochexplosiv!“ Das wirkt. Wie aufgeschreckte Schafe rennen die Leute dann auseinander. Dabei ist das, was ich trage, nicht gefährlich, sondern wunderschön: eine Pop-up-Weihnachtskrippe, eigenhändig aus Papier geschnitten und geklebt, mit einem winzig zarten Jesusbaby in der Wiege und einem Papierstern von Bethlehem, den man an einem Stab hin und her schieben kann, damit er über den Himmel wandert.
    „Wie süß!“ Florentine aus unserem Block steht auf einmal vor uns. Sie reißt die Augen auf. „Hast du das selbst gemacht, Roxy? Wo wollt ihr damit hin?“
    „In die zweite Etage“, informiere ich sie stolz. „Alle aus der fünften Klasse haben Weihnachtskrippen gebastelt, und ab heute werden sie im Einkaufszentrum ausgestellt.“
    „Wie süß“, sagt sie wieder. „Guck mal, Julchen.“ Sie nimmt mir meine Weihnachtskrippe aus der Hand und hält sie ihrer kleinen Schwester hin, die im Kinderwagen sitzt. „Da ist ein Baby, genau wie du!“
    „Gagi“, macht Julchen und greift plötzlich nach dem Stern von Bethlehem. Erschrocken ziehe ich mein Kunstwerk weg. Das fehlte noch, dass kleine verschmierte Babyhändchen mir alles kaputt machen!
    „Wir müssen weiter.“ Ich trippele ungeduldig auf der Stelle. Wo ist Nico, mein Bruder und Bodyguard? Da kommt er, eine Bratwurst in der einen, eine Cola in der anderen Hand.
    „Bei Bratwurst werde ich schwach“, sagt er kauend, und dann ziehen wir weiter in die zweite Etage. Auf dem Weg dahin ernte ich noch mehr bewundernde Blicke.
    Die meisten aus meiner Klasse sind schon da und auch ein paar aus der 5b. Lisa hat ihre Weihnachtskrippe aus Tonfiguren gebaut, Raffael hat einfach nur Legomännchen genommen, die rumstehen wie auf der Baustelle, Claire hat ganz stilecht Stroh in ihrer Krippe angehäuft und jammert leise, weil es bei jedem Windzug durch die Luft wirbelt. Es gibt eine Weihnachtskrippe aus Lebkuchenfiguren, eine aus Filz, eine aus Holz – angeblich von Sebastian selbst gesägt, na ja – und sogar eine mit Barbie und Ken als Maria und Josef. Aber es gibt keine andere Pop-up-Krippe, und das macht mich glücklich.
    „Hierhin?“, fragte Nico. Er hält immer noch seine Bratwurst in der Hand und deutet damit auf einen
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