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24 Stunden

24 Stunden

Titel: 24 Stunden
Autoren: Greg Iles
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Sicherheit zu bringen, doch sie riss sich los und sprang zurück auf den Flügel.
    Will rannte an den Straßenrand.
    Als der Rambler den rutschigen Abhang auf die Bäume zuraste, trat Huey auf die Bremse, die jedoch nicht reagierte.
    Abby schrie, und er sah die Schreie als rote Farbe in der Luft. Einen Moment konnte er nicht mehr klar denken, doch dann schoss ihm ein Gedanke durch den Kopf. Er packte Abby mit beiden Händen und warf sie wie einen Mehlsack auf die Rückbank.
    Der Rambler raste durch einen alten Zaun und prallte in eine Gruppe junger Bäume. Hueys 300 Pfund schwerer Körper wurde nach vorn gerissen, und sein Kopf prallte gegen die Windschutzscheibe. Abby knallte gegen den Vordersitz und wurde sofort darauf wieder gegen die Rückbank geschleudert.
    Sie bekam keine Luft mehr, aber ansonsten schien ihr nichts zugestoßen zu sein. Ein paar Sekunden später kniete sie sich hin und schaute über die Vordersitze.
    Die Windschutzscheibe war zertrümmert. Hueys Stirn blutete, und er bewegte sich nicht.
    »Huey?«, rief Abby. »Biest?«
    Plötzlich stöhnte er und griff sich an die Rippen. Abby kletterte über die Lehne und umklammerte seine rechte Hand. »Wach auf, Biest.« Sie schüttelte seine Hand und kniff dann hinein. »Kannst du sprechen? Daddy wollte dir nicht wehtun!«
    Hinter sich hörte sie ein Krachen, worauf sofort ein lauter Knall folgte, der die Luft mehrere Sekunden aufleuchten ließ. Abby hatte schreckliche Angst um ihren Dad.
    »Biest! Wach auf!«
    Huey blinzelte mit dem rechten Auge und stöhnte vor Schmerzen. »Lauf«, flüsterte er.
    »Du bist verletzt.«
    »Lauf, Jo Ellen«, krächzte er. »Ich rieche Benzin. Und ein böser Mann kommt. Lauf zu deinem Daddy.«
    Jo Ellen...? Plötzlich erinnerte sie sich. Hueys kleine Schwester hieß Jo Ellen. Abby schaute auf den Boden. Belle und der geschnitzte Bär mit dem Kind lagen in dem Scherbenhaufen. Sie hob Belle auf, legte sie Huey auf den Schoß, nahm den Bären und kletterte aus dem Wagen. Am liebsten hätte sie Huey aus dem Auto gezogen, aber genauso gut hätte sie versuchen können, einen Berg wegzuschieben. Sie drehte sich um und schaute den steilen Abhang hinauf.
    Die Angst kroch ihr über den Rücken.
    Ein großer Mann stand im Sonnenlicht und schaute auf sie hinunter. Sie konnte nur seine Gestalt erkennen, aber nicht sein Gesicht. Als sie die Gestalt noch einmal betrachtete, rührte sich etwas in ihr.
    »Daddy?«, rief sie zögernd.
    Und dann lief der Schatten auf sie zu.
    Cheryl kroch vom Standstreifen auf den mit Gras bewachsenen Mittelstreifen. Ihre Knie waren aufgeschürft. Ihr Haar roch nach Benzin, ihre Augenwimpern waren verbrannt, und auf ihrem linken Unterarm war eine große Blase.
    Zumindest hatte sie das Geld.
    Hinter ihr lagen die Trümmer des Flugzeugs, eine brennende Masse aus verdrehtem Metall, in die der Schwerlaster hineingerast war, der erst vor wenigen Sekunden zum Stehen gekommen war. Hinter dem Flugzeugwrack hatte sich eine riesige Autoschlange von fast einer Meile Länge gebildet, und Schaulustige näherten sich zu Dutzenden.
    Cheryl hustete schwarzen Rauch aus, und die Hustenkrämpfe schmerzten so sehr, als hätte sich ein Stacheldraht über ihren Brustkorb geschlungen. Sie musste während der Explosion Feuer eingeatmet haben. Ach, egal. Das war der kleine Preis, den sie zahlen musste.
    Sie legte ihre Hände auf den Boden, stand auf, hob die schwarze Aktentasche auf und ging auf die Bäume zu.
    Karen lehnte sich gegen die Beifahrertür des Camrys und starrte auf das kleine Loch in ihrem Oberbauch. Hickey war weg. Er hatte auf sie geschossen und überließ sie jetzt ihrem Schicksal. Karen wusste nicht, wie schwer sie verwundet war. Verletzungen im Bauchbereich waren äußerst kompliziert. Man konnte innerhalb von fünf Minuten sterben, oder es erwarteten einen bis zur Heilung viele qualvolle Wochen. Jedenfalls hatte der Schuss sie gegen die Tür geworfen und außer Gefecht gesetzt, während Hickey Wills Flugzeug hinterher raste.
    Durch die Windschutzscheibe sah sie Autos vor sich und hinter sich. Aber kein Flugzeug. Vor ein paar Minuten hatte sie eine Explosion gehört und gehofft, dass es ein Autounfall und nicht Wills Baron gewesen war. Aber es hätte auch Wills Flugzeug gewesen sein können. Eine Landung auf einer stark befahrenen Autobahn bot eher Stoff für einen spannenden Thriller. Falls Will etwas zugestoßen war, könnte Abby mit Hickey und den anderen allein dort oben sein.
    Karen öffnete das Handschuhfach
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