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2397 - Die Halbspur-Changeure

Titel: 2397 - Die Halbspur-Changeure
Autoren: Unbekannt
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Hyperschwall ausübt", erwiderte der Chefwissenschaftler. „Unsere positronischen Messsonden sind jeweils kurz vor dem Eindringen in den Feldbereich ausgefallen."
    „Das Ding entwickelt sich womöglich zu einem Flächenbrand", kommentierte Gucky Atlan machte eine ablehnende Handbewegung. „Jedes Feuer lässt sich durch ein Gegenfeuer zumindest eindämmen. Aber hier ..."
    Er musste den Satz nicht zu Ende bringen.
    Die Möglichkeit, ein ultrahochfrequentes Energiefeld an seiner Ausbreitung zu hindern, gehörte noch nicht zum technischen Standard in der Milchstraße. „Der Raumbereich um diese Erscheinung ist bereits für alle Raumschiffe gesperrt", sagte Atlan. „Die Vorbereitung einer Evakuierung wurde angeordnet, und das gilt weiterhin für sämtliche Anlagen des Dodekaeders."
     
    *
     
    Es gab ein Verhaltensschema für die Sonde, die seit Jahren unbeirrt einem lediglich von Zufällen beeinflussten Kurs folgte. Dazu gehörten ein standardisierter regelmäßiger Statusbericht, eine Vielzahl festgelegter Szenarien und ein durchaus weit gefasster Reaktionsspielraum.
    Die heftigen Strukturerschütterungen hatten sich in keines der Schemata eingefügt, jedenfalls nicht in der angemessenen hohen Zahl. Tausende Raumschiffe waren innerhalb kürzester Zeit zwischen den zwanzig Sonnen des lemurischen Sonnentransmitters materialisiert.
    Die Positronik der zigarrenförmigen Überwachungssonde hatte daraus den Rückschluss auf eine Bedrohung gezogen und ein Ausweichmanöver tiefer in den Randbereich des Hyperschwalls eingeleitet.
    Die eigene Existenz schützen...
    Alle relevanten Daten weiterleiten ... Zur Kharag-Stahlwelt, an einen der Kharag-Planeten oder an die registrierten Flotteneinheiten der Liga Freier Terraner.
    Die eigene Existenz schützen...
    Alle relevanten Daten ...
    Ein lodernder Energiewirbel spie die Sonde aus.
    Die eigene ...
    Die monotone Wiederholung verklang, als die Positronik ihre Datenlücke erkannte.
    Knapp zwei Stunden Standardzeit fehlten in den Speichern, ganz so, als hätte diese Zeitspanne nie existiert.
    Erinnerungsverlust infolge des Einwirkens höherdimensionaler Energien. Die Positronik kam zu dem Schluss, dass der Hyperschwall für dieses Phänomen verantwortlich sein musste. Sie sendete das längst überfällige Protokoll - ebenso wie die aktuelle Ortung. Ein riesiges Objekt tangierte den Kurs. Es zog in einer Entfernung von wenig mehr als dreißigtausend Kilometern vorüber.
    Typ: unbekannt.
    Herkunft: keine interpretierbare Aussage möglich. Kursvektor annähernd parallel zu den Ausläufern der Schwallzone.
    Größe: einander widersprechende Messungen. Maximaler Durchmesser bei einhundertzwanzig Kilometern, Unsicherheitsfaktor plus/minus drei Prozent.
    Die Sonde funkte ihre Datensammlung, während sich die Distanz zu dem unbekannten Objekt schnell vergrößerte.
    Optischer Kontakt, wenn der verwischte Schemen überhaupt als solcher definiert werden konnte, bestand schon nicht mehr, aber die Ortung zeichnete noch minutenlang auf.
    Schließlich verschluckte der Hyperschwall den Giganten.
    Die Positronik beendete ihre Permanentmeldung und öffnete ihre gesamte Kapazität den Berechnungen über die offensichtlich verlorene Zeit. Ungefähr zwei Stunden fehlten in der Chronologie ihres Zeitablaufs. Diese Lücke war nicht durch ein unerklärbares Ereignis ausgelöst worden, sondern von durchschlagenden fünfdimensionalen Störfronten.
    Da keine neuen Befehlssequenzen eintrafen, setzte die Sonde ihren Patrouillenflug fort.
     
    *
     
    „Das ist kein Zufall", stellte Perry Rhodan fest, als die zweite Meldung eintraf. „Bestimmt nicht." Der Anflug eines bitteren Lächelns umspielte Atlans Mundwinkel. Er schaute nur kurz auf und widmete sich danach sofort wieder den überblendeten Ortungssequenzen. „In der Grundaussage sind beide identisch", fuhr Rhodan fort. „Wenn wir die Störeinflüsse eliminieren ..."
    „... bleibt eine Form, die einer flach gedrückten Kugel ähnelt", vollendete Atlan den Satz, zeitgleich mit der Projektion der entsprechend veränderten positronischen Wiedergabe. „Mehr als das unscharfe Bild hier geben die Datensequenzen aber nicht her." Er wischte mit der Hand durch das Hologramm, hielt vorübergehend inne, als versuche er, das Unbekannte zu greifen, und zog dann doch den Arm zurück.
    Eine dunkle Verdickung zeichnete sich im mittleren Bereich der Wiedergabe ab.
    Trotzdem gab es keine brauchbaren Massewerte, die Rückschlüsse erlaubt hätten. „Von wo kamen die
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