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2397 - Die Halbspur-Changeure

Titel: 2397 - Die Halbspur-Changeure
Autoren: Unbekannt
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„Er denkt an Wurzelfresser und Blattraupen und ist deshalb voll negativer Emotionen, die seine Absichten überlagern."
    „Er ist vorsichtig."
    „Ich mag ihn nicht."
    Pscholian Lox hatte mit seinem Widerspruch dafür gesorgt, dass die Versammlung von den Changeuren aus BLEU RIMBER in die Hauptzentrale der lemurischen Plattform verlegt worden war.
    Die flach gewölbte Halle im geometrischen Mittelpunkt von ZEUT-80 durchmaß gut hundert Meter. Ihre größte Höhe schätzte Rhodan auf ein Viertel dessen. In ihrer vierstufigen Anordnung erinnerte ihn die Zentrale an ein Amphitheater. Die umlaufenden Pultreihen wurden mehrfach von Rampen und Treppen unterbrochen, und die von allen Seiten einsehbare Zehnmeterkugel im Hallenzentrum diente zweifellos der Holoprojektion.
    Das alles war unverkennbar lemurischer Herkunft. Bis auf ein einziges Detail, das auch sofort ins Auge stach: Ein Nebenterminal der Hauptpositronik war mit einem schrankgroßen Kasten verbunden, dessen blaugrau und silbern schimmerndes Material gar nicht erst die Frage nach seiner Herkunft aufkommen ließ. „Eine Art Impulswandler, der unterschiedliche Systeme kommunikationsfähig macht", raunte Tolot auf Interkosmo. „Über diese Verbindung beherrschen die Changeure die gesamte Plattform."
    Undefinierbare Laute erklangen von Pscholian Lox. Ihm schien es längst egal zu sein, ob er seinen Herren vorgriff. „Dieses Wesen konspiriert mit den anderen!" Zweifellos war es eine anklagende Geste, als Lox etliche Blatttentakel in Richtung des Haluters ausstreckte. „Was wir bislang gehört haben, ist nur ein verfälschender Teil der Wahrheit.
    Tatsächlich gehört dieser sechsgliedrige Koloss zu den Todfeinden der Erbauer. Er ist ein Haluter!"
    Das kam überraschend. Rhodan fragte sich prompt, wie weit die Changeure nachgeschobene Erklärungen akzeptieren würden, „Hausmeister wissen immer mehr als andere", zischte Gucky „Dieser Lox besonders. Dem geht es nur darum, dass er die Station nicht verlassen muss."
    „Ist das wahr?", fragte einer der Changeure. Obwohl er Tolot taxierte, war seine Frage an Rhodan gerichtet. „Vor fünfzigtausend Jahren unserer Zeitrechnung waren die Vorfahren der heute lebenden Haluter Feinde der Lemurer ..."
    „Das wurde uns verschwiegen!", brauste Pscholian Lox auf. „Bewusst verschwiegen, sage ich."
    „Unser Völker sind seit Langem Freunde", stellte Perry Rhodan klar. „Alle haben aus Fehlern in der Vergangenheit gelernt. Wir Terraner sind die Nachfahren der Lemurer, daran kann niemand rütteln."
    „Wir wissen nicht mehr, was wir glauben sollen."
    „Der Versuch, uns zu hintergehen, scheint jedenfalls auf der Hand zu liegen."
    „Wir müssen nur die Positronik fragen, wer diese Fremden sind", drängte der Lademeister. „Dann werden wir die Wahrheit erfahren."
    Einer der Halbspur-Changeure hob beschwichtigend beide Arme. „Wir haben diese Station gepflegt, als wären wir die Eigentümer. Das ist der Preis, den wir für die Nutzung zahlten. Aber vor langer Zeit wurden von uns auch zweifelhafte Systeme beseitigt, die sich gegen Eindringlinge richteten ..."
    „Diese Fallen galten den Halutern!", rief Lox und streckte weitere Blätter in Tolots Richtung aus. „Niemals dürfen wir ihnen diese Station übereignen. Ich beschwöre euch!"
    Der Humanoide, der eben beide Anne gehoben hatte, zeigte nun auf Rhodan. „Die Hauptpositronik wird entscheiden, was wahr ist. Bist du bereit, dich ihrem Urteil zu unterwerfen? Wenn wir die Wahrheit von dir gehört haben, werden wir ZEUT-80 räumen. Falls du dich weigerst, lassen wir dir und deinen beiden Begleitern eine halbe Stunde Zeit, die Plattform für immer zu verlassen."
    Tolot wandte sich an Rhodan. „Auch wenn die Fallen beseitigt wurden, heißt das noch lange nicht; dass deshalb die Grundprogrammierung ..."
    „Keine Aufregung, Tolotos!", rief Gucky dazwischen. „Wir haben einen Freund, auf den wir uns verlassen können. Das ist doch so, Perry, oder?"
    Der Resident nickte knapp. Die Enttäuschung der Changeure, hintergangen worden zu sein, zählte mehr als seine Ritteraura. Er dachte an Atlan und fragte sich dabei, wie verärgert der Freund immer noch sein mochte, dass er ihm das Vertrauen verweigert hatte. Aber trotzdem hatte Atlan ihm das Päckchen mitgegeben, das er jetzt aus der Beintasche seines Schutzanzugs hervorzog. Es war weich und federleicht, und obwohl Atlan vorgeschützt hatte, ihm seine Überlegungen nicht aufzwingen zu wollen, hatte Rhodan sofort gewusst, was
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