Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2395 - Die Gen-Sammler

Titel: 2395 - Die Gen-Sammler
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
deponiert, die auf die beiden Aktivierungswächter geeicht war. Die Hintergründe kannte Immentri Luz aus den Funksprüchen. Die Ani-Sferzon wussten, dass die einst ausgesandten Aktivierungswächter weitreichende Vollmachten besaßen und jederzeit zurückkehren konnten.
    Immentri Luz wurde sich endgültig bewusst, dass diese Wesen ihn und Ama Zurn als eine Bedrohung ansahen.
    Entsprechend würden sie handeln.
    Der Aktivierungswächter wandte sich an Levink. „Wie sieht es mit der Verteidigungsbereitschaft des Spektralen Turms aus? Sind die Defensivsysteme noch immer so gut wie damals beim Angriff der Lemurer?"
    „Sie sind es", bestätigte Levink. „Sag uns, was du vorhast und wie wir dir helfen können."
    Immentri hörte nicht zu. Seine Gedanken waren weitergeschweift zu den assoziierten Völkern. Welchen Machtfaktor stellten sie dar? Waren sie Verbündete der Ani-Sferzon oder Gegner? „Ich brauche eine Hologrammstudie über alle Welten der Assoziierten", wandte er sich an den Inkub. „Wie du es wünschst", flüsterte Levink nach einer spürbaren Pause.
    Das Makrohologramm füllte sich mit neuen Kugeln. Jede präsentierte einen Planeten. Ein transparentes Schriftband zeigte an, um welche Welt es sich jeweils handelte.
    Immentri rief als Erstes eDorminad auf, die Nachbarwelt von Valianess. Auf Dormingad lebte das Volk der Quezdasch mit ihrer Mischkultur aus Technik, Ackerbau und Viehzucht. Schon auf den ersten Blick aus mittlerer Höhe erkannte Luz den Unterschied zu früher. Die bunten Felder fehlten, die Stallungen waren nur noch Ruinen. Dormingad sah aus, als habe jemand die gesamte Oberfläche umgegraben. Der Aktivierungswächter zoomte das Hologramm. Er sah Tausende von Quezdasch, die tatsächlich im Boden wühlten. Sie benutzten Schaufeln und Spaten. Roboter oder Maschinen gab es keine.
    Die Quezdasch gruben Knollen aus, die metallisch schimmerten. Wenn sie ihre Körbe nicht schnell genug füllten, näherte sich eine Antigravscheibe mit einer verkrüppelten Gestalt, die sie mit einer Elektropeitsche schlug.
    Erschüttert bewegte Luz das Hologramm weiter zum nächsten Kontinent. Hier schufteten die Quezdasch in Bergwerken.
    Sie waren angekettet, damit sie nicht fortlaufen konnten.
    Immentri „blätterte" weiter nach Valianess. Die Siedlungen waren von der Natur überwuchert, die Valianer nicht auffindbar. Er erinnerte sich an die beinahe nebensächliche Information, die Morian Kinnaird von seiner Gefährtin erhalten hatte. Damals waren die Valianer ausgestorben. „Du solltest es dir nicht länger ansehen, deiner Seele zuliebe", sägte Levink fast flehend. „Es ist fast nicht auszuhalten. Die Ani-Sferzon haben die Völker der Assoziierten auf schreckliche Weise versklavt. Es gibt Welten, die nur noch von Grausamkeit regiert werden."
    Immentri löschte die Kugeln, fragte sich nach dem Grund für diese Entwicklung.
    Worauf war das Verhalten der Ani-Sferzon zurückzuführen? An den Anakonen-Genen konnte es nicht liegen, eher schon an deren Verschwinden. Oder lag es an einem Denkfehler der Sphero?
    Luz dachte an Dinge wie Moral, Friedfertigkeit, Liebe. Sie waren keine zwangsläufige Folge einer genetischen Struktur. Erziehung, verinnerlichte Werte, das Vorangehen mit gutem Beispiel und ähnliche Dinge spielten eine prägende Rolle, die Verankerung solcher Werte im Bewusstsein, was eine entsprechende Entwicklung des Geistes voraussetzte.
    Kultur brauchte Wurzeln, und die hatten die Ani-Sferzon nicht oder nicht mehr.
    Jene, die sie ihnen weiterhin hätten geben können, waren ausgestorben.
    Aus eigener Kraft vermochten die Ani-Sferzon es nicht zu ändern. Sie waren inzwischen fast so langlebig wie ihre Schöpfer, und sie vermehrten sich nicht mehr. Ihr Wertgefühl definierte sich an der Zahl und dem Zustand ihrer Sklaven.
    Es war die Umkehrung all dessen, was die Sphero einst gelebt und gewollt hatten.
    Zwangsläufige Konsequenz wäre jetzt die Vernichtung der Spektralen Inselstaaten gewesen. „Was wirst du jetzt tun?", fragte Levink.
    Immentri Luz ließ sich nicht anmerken, dass der Androide ihm langsam auf die Nerven ging.
     
    *
     
    „Sie kommen!"
    „Danke."
    Die List funktionierte. Immentri hatte sich über Funk mit den Ani-Sferzon in Verbindung gesetzt und gedroht, sie vom Spektralen Turm aus per Fernsteuerung zu vernichten. Ob sie es glaubten oder nicht, in jedem Fall würden sie sich dadurch provoziert fühlen.
    Sein Kalkül ging auf. „INSTANZ", sprach der Aktivierungswächter den Inkub des Domes
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher