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2390 - Der Raum-Zeit-Router

Titel: 2390 - Der Raum-Zeit-Router
Autoren: Unbekannt
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abgerissen.
    Thau suchten sie noch heute, und sie würden nicht aufgeben, bis sie Gewissheit über sein Schicksal hatten. Zunächst aber band der Kampf gegen die Mächte des Chaos im Raum Hangay die meisten Kräfte.
    Polm Ombar schaltete die Kamera an seinem Schultergurt ein, dokumentierte den Vorgang draußen. „Was ist los?", rief Auludbirst. „Wen hast du im Visier? Die toten Mor'Daer?"
    Ombar wandte sich um und sah zu dem langjährigen Gefährten hinüber, der in der Mitte der Halle saß und mehr an die Statue eines gut genährten Götzen erinnerte als an einen Friedensfahrer. Auludbirst bewegte kaum den breiten Mund, wenn er sprach.
    Dafür blähte sich sein violetter Kehlsack zu einem Gebilde, so groß wie sein Körper, auf. Und der war fast so groß wie der Revisor, ein wogender Berg auf vier kurzen Gliedmaßen, die hinteren fast so dick wie die Stützsäulen der Halle.
    Auludbirsts Kopf verschwand völlig hinter dem Kehlsack-Ballon. „Mor'Daer sehe ich von hier aus keine", antwortete Polm. „Da draußen fließt Gallert. Die Körper dieser Wesen in ihren grünen Anzügen scheinen sich endgültig aufzulösen."
    Sie kannten weder den Namen noch die Geschichte des Volkes, dem die Gallertwesen zu Lebzeiten angehört hatten.
    Die zumeist grünen Anzüge wiesen auf humanoide Proportionen hin, aber das war auch alles. Zahlenmäßig war diese Spezies die stärkste Population der Station, sofern sich aus der Anzahl der Toten Rückschlüsse darauf ziehen ließen. „Würde mich nicht wundern, wenn die Kerle selbst tot noch gefährlich sind", blubberte Auludbirst. „Wir sollten hinaus und das Zeug mit unseren Strahlern verdampfen."
    „Nein! Wir dürfen die Gefahr nicht unterschätzen, der wir uns dabei aussetzen." Überlebende Besatzungsmitglieder gab es nach bisherigen Erkenntnissen in dieser Station zwar nicht, aber sie mussten mit Angriffen durch Roboter oder andere Maschinen rechnen. Hier im Brückenkopf und im Schutz des aktiven Deflektor- und Antiortungsfelds waren sie zumindest vorerst sicher, und wenn sie dieses Basislager nicht halten konnten, warteten draußen an der Oberfläche der Station die OREON-Kapseln. Unter ihren Hauben waren sie unsichtbar und nicht zu orten - die beste Lebensversicherung, die sich ein Friedensfahrer denken konnte.
    Eine weitere Bedrohung sah Polm in den zahlreichen Korridoren, die in einem nebelhaften Wallen endeten und den Messungen nach in den Hyperraum oder ein ähnliches Medium führten. Von dort konnten ganze Armeen in die Station eindringen, ohne dass jemand es bemerkte.
    Sie durften außerdem nie vergessen, dass sie keine Gäste, sondern Eindringlinge in diesem fremdartigen Giganten der Terminalen Kolonne waren. Deshalb hatte Polm überall am Rand der Halle zusätzlich Schutzschirmprojektoren aufstellen lassen, die aber vorerst abgeschaltet blieben.
    Der Revisor rief einen Androiden in die Nähe der Tür. Mit seinen hochempfindlichen Sensoren konnte das Kunstwesen mehr erkennen als er. Der Androide näherte sich dem Bereich des Deflektor- und Antiortungsfelds bis fast auf Niveaugrenze. „Die Gallerte verändert ihr Tempo und ihre Konsistenz", erklang die synthetische Stimme des Androiden. Dann, nach einer kurzen Pause, fuhr er fort: „Das Rinnsal kommt jetzt zum Stehen."
    Polm Ombar sah es auch. Die Gallerte verwandelte sich binnen weniger Augenblicke. Sie verdampfte ihren Flüssigkeitsanteil, trocknete zu glitzerndem Staub, der nach ein paar Metern mit dem milchig diffusen Licht verschmolz, das die Korridore im Innern der Station erfüllte.
    Boden, Wände und Decke verströmten es und erschwerten das Sehen. Das Phänomen der opalisierenden Fluoreszenz existierte innen wie außen und hatte ihnen als Namensgeber für den Raumgiganten gedient.
    Auludbirst versuchte es ein zweites Mal. „Einer von uns sollte hinaus und nachsehen, was mit der Gallerte los ist." Er ließ keinen Zweifel aufkommen, an wen er dabei 'dachte. Auludbirst setzte sich in Bewegung, schob sich unbeholfen, aber dank seiner Noppenfüße völlig geräuschlos durch die Halle, an den in handlichen Karrees aufgestellten Warenpaletten vorbei auf Polm Ombar zu. „Bleib hier!", befahl der Revisor. Er zog die Pupillen wieder zu Schlitzen zusammen und schob sich dem Friedensfahrer in den Weg. An 2,20 Metern geballter Energie in dicken Muskelwülsten kam auch Auludbirst nicht vorbei. „Wir unternehmen nichts, solange aus der Steuerzentrale keine neuen Nachrichten eintreffen."
    Dank der in regelmäßigen
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