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2387 - Die PrÀkog-Kaiserin

Titel: 2387 - Die PrÀkog-Kaiserin
Autoren: Unbekannt
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Wesen heran. Ich wusste doch, welche immer neuen Überraschungen die Schöpfung bereithielt. Das Leben an sich war sehr viel experimentierfreudiger als das, was wir nach der Aussaat eines Sporenschiffs hätten erwarten dürfen.
    Wo bliebe der Forschungsdrang, mein Freund, gäbe es nicht stets neue Geheimnisse, die auf Erklärungen warten?
    Ich schwieg. Nicht, dass ich die Bemerkung des Extrasinns für falsch gehalten hätte, doch der geflügelte Schemen, der soeben ein Stück voraus erschienen war, entpuppte sich als Deville-Kareem.
    Augenblicke später hatte ich wieder Boden unter den Füßen, registrierte aber nur am Rande, dass die beiden Tad de Raud meine Arme losließen.
    Tief atmete ich ein, nahm den betäubenden Geruch kaum mehr wahr. Ich hatte mich daran gewöhnt.
     
    *
     
    Für Menschen war er mit seinen 2707 Jahren ein Methusalem - so sagten sie jedenfalls und vergaßen dabei oft genug, dass die meisten Haluter ein derart gesegnetes Alter erreichten. Manche beneideten ihn deshalb. Auch weil er von seinem Elter zu einer Zeit geboren worden war, als das Leben in der Milchstraße noch in ruhigeren Bahnen verlief. Sie übersahen dabei, dass die sogenannte gute alte Zeit kaum besser gewesen war, sondern anders, vor allem auf ihre Art nicht minder bedrohlich.
    Als Heranwachsender hatte er von Halut aus den Griff nach der Nachbargalaxis Andromeda miterlebt, den Kampf gegen die Meister der Insel und lächerliche dreißig Standardjahre später die Bedrohung durch die Zeitpolizisten.
    Begierig hatte er sich alle neuen Informationen über die eigene Abstammung angeeignet und sich schließlich, im besten Alter von dreizehnhundert Jahren, vor der Bedrohung durch die Laren und das Konzil der Sieben aus der Milchstraße zurückgezogen. Sein Volk war nach Terzrock ausgewandert; keine wirklich weise Entscheidung - ausgerechnet auf die Welt, auf der schon immer körperlich und charakterlich rückfällige Haluter angesiedelt worden waren. Sie hatten sich auf Terzrock unter dem Einfluss der Kannibalkristalle mental zu jenen Bestien zurückverwandelt, die einst die halbe Milchstraße verwüstet hatten.
    Unauslöschlich war in seine Erinnerung eingebrannt, dass die Rettung zwei Terranern zu verdanken war: Ronald Tekener und Jennifer Thyron. Seit damals unterlag er ebenfalls der Faszination, die Icho Tolot bewegt hatte, sich frühzeitig den Menschen anzuschließen und sie zu hätscheln, als wären sie seine leiblichen Nachkommen. Heute war er Tolots Stellvertreter und stolz darauf.
    Die Nachricht, dass die Schiffe der Geflügelten in kurzen zeitlichen Abständen in Transition gingen, erreichte ihn im Innenbereich der Schaltstation. Knapp eine Minute später wurde gemeldet, dass die EDMOND HALLEY den Linearflug eingeleitet hatte. Das bedeutete, die von der VLON RADARIN verursachte Strukturerschütterung beim Wiedereintritt in den Normalraum war angemessen und lokalisiert worden.
    Cornor Lerz interessierte momentan weniger die wachsende Fülle der auszuwertenden Datenmengen hinsichtlich des Gulver-Duos als vielmehr das Verschwinden Atlans und der beiden Mutanten.
    Quasi zum Greifen nahe existierte eine Ansammlung kleiner Gebäude. Niemand' hatte sie zuvor gesehen. Mit Blindheit geschlagen waren nicht nur die Terraner daran vorbeigelaufen, überzeugt davon, dass da nichts anderes war als bewaldetes Gelände. Erst Startac Schroeder und Trim Marath hatten die psychische Beeinflussung erkannt.
    Cornor Lerz löschte einen Teil der Hologramme, die nichts anderes zeigten als die Schaltstation aus gegenläufigen Perspektiven. Die Sonne berührte schon den Horizont und würde in wenigen Minuten untergegangen sein. Eine Nacht gab es dennoch nicht auf Neu-Lemur. Weil dann die zweite, in größerer Entfernung stehende Sonne Praehl über den Himmel zog und das Sternenlicht Orellanas.
    Cornor Lerz schaute auf, als eine neue Bildübertragung entstand. Er kannte den Terraner nicht, der im Laufschritt auf ein Dutzend eigenwillig gestaltete Gebäude zulief. Diese Bauten muteten archaisch an, waren aus Holz und Stein errichtet worden und verschwanden zum Teil unter üppig rankenden Grünpflanzen. „Vor genau zwanzig Sekunden ist der Schutzschirm erloschen, der diesen Ort vor Entdeckung schützte", kommentierte ein Haluter. „Der sinnverwirrende Einfluss, der jeden an den Häusern vorbeigelenkt hat, existiert ebenfalls nicht mehr."
    „Wer hat die Abschaltung vorgenommen, Herk Tafin?"
    „Unbekannt! Möglicherweise war es Atlan ... Oder einer der
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