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2359 - Das Stumme Gesicht

Titel: 2359 - Das Stumme Gesicht
Autoren: Unbekannt
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Zeit lediglich zu siebt", sagte Kantiran. „Darauf müssen wir uns einstellen. Cosmuel, Alaska, der starre Shala und Polm Ombar patrouillieren derzeit durch die Stadt und halten die Augen offen. Wir müssen Geduld haben und auf einen Fehler des Piloten warten. Bis dahin teilen wir uns unsere Kräfte auf der Suche nach ihm so gut wie möglich ein."
    „Das betest du uns nun schon seit fünf Tagen vor." Auludbirst lockerte seine dünnen Beinchen mit seltsamen Verrenkungsübungen. „Nach diesem Vorfall auf der Müllhalde - deren Ablagerungen ich in olfaktorischer Hinsicht übrigens durchaus interessant fand - haben sich die Spuren unseres Freundes verloren. Er ist weg. Wie vom Erdboden verschluckt."
    „Ich bin mir sicher, dass er sich noch in der Nähe aufhält."
    „Du beurteilst zu viel mit dem Herzen, und zu wenig mit dem Verstand", hauchte Ejdu Melia. „Aber das war ja schon immer dein Fehler." Sie schlug ihre schwabbeligen Beine übereinander; aus groben Poren - oder Drüsen? - tropfte beständig zähe Flüssigkeit zu Boden.
    Kantiran blickte ihr in die Augen. Augen, die nicht im Entferntesten an jene Arkonidin erinnerten, die sie einmal gewesen war. Sie traten glupschäugig hervor und wurden lediglich von rot geäderten Hauthändchen in Netzform am Platz gehalten. „Wohin sollte er denn ohne weiterführende Vorbereitungen verschwunden sein?", fragte er. „Hat er sich einen Bart angeklebt und ein Touristenticket gekauft, um an Bord eines Hauri-Raumers eine Rundreise durch den Lazaruu-Haufen anzutreten?
    Auf der Suche nach Traitanks oder diesem ominösen Schiff namens BANDA SARI?
    Oder meinst du etwa, dass er aufgegeben hat?"
    Kantiran betrachtete die holografische Totalaufnahme von La Untique. „Kirmizz sitzt dort unten und plant etwas, das spüre ich. Die Daten, die wir von Hallie-Loght bekommen haben, deuten darauf hin, dass er sich seiner Bedeutung erst allmählich bewusst wird. Auch seine Fähigkeiten muss er anscheinend neu einschätzen."
    „Was hat er deiner Meinung nach vor?", fragte Ejdu Melia. „Er beobachtet. Irgendwo in dieser Stadt sitzt er, in einem sicheren Versteck, und wartet auf eine Gelegenheit. Vielleicht darauf, dass die Traitanks zurückkehren und ihn aufnehmen ..."
    „Nach allem, was wir herausgefunden haben, befand er sich bereits auf Vibe-Lotoi, als die Truppen der Chaotarchen dem Planeten ihren ersten Besuch abstatteten", quakte Auludbirst. „Warum haben sie ihn damals nicht entdeckt?"
    „Weil er vielleicht noch nicht er selbst gewesen war? Die Suchmethoden der Traitank-Besatzungen mochten auf seine Persönlichkeit ausgerichtet gewesen sein.
    Kirmizz hatte das Gedächtnis verloren; auf Hallie-Loght nannte man ihn Naigon, er begann als Sklave und lebte sich ganz allmählich in eine neue Existenz. Damit konnten seine >Helfer< natürlich nicht rechnen, als sie ihn zu suchen begannen."
    „Mag sein." Ejdu Melia stand auf und rückte ihren klobigen, metallisch klirrenden Minirock zurecht. „Wir sollen also weiterhin Schichtdienst schieben?
    Durch die Stadt marschieren, strategische Brennpunkte im Auge behalten und auf unser Glück vertrauen?"
    „Der Raumhafen", sagte Kantiran knapp und zählte an seinen Fingern ab: „Der Funkturm. Die Festung der Hauri. Der Regierungssitz. Zwei hochkomplexe Industriewerften, die für seine Zwecke interessant sein könnten. Das sind mögliche Ziele. Dort müssen wir präsent sein. Das alles ist überschaubar, finde ich.
    Darüber hinaus reizen wir die technischen Möglichkeiten von Camp Sondyselene und der OREON-Kapseln aus. Jegliche Form von Funkverkehr, alle Nachrichtendienste, Trivid-Berichterstattungen sowie Datenservices stehen unter ständiger Beobachtung unserer robotischen Helfer.
    Und wenn jeder von uns seine ganz besonderen Fähigkeiten in die Waagschale wirft, stehen unsere Chancen gar nicht so schlecht."
    „Deinen Optimismus möchte ich haben!"
    Ejdu Melia seufzte auf arkonidische Art und Weise. „Da handelt sich's wohl um eine alte Familienkrankheit." Kantiran zuckte die Achseln und verließ den Versammlungsraum
     
    7.
     
    Ushekka Ein zweiter Besuch beim Obersten kam nicht zustande. Der Führer der Ay'Va ließ ausrichten, dass er unabkömmlich sei und in der Sache Naigon so rasch wie möglich Fortschritte erwarte.
    Mit keinem Wort ging er auf die schweren Verluste ein; auch die Verletzung Taresks ignorierte en „Ich verstehe„, sagte der Wasserträger, als ihn Ushekka in der Heilklinik aufsuchte und die Nachricht überbrachte.
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