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2353 - Requiem für einen Mond

Titel: 2353 - Requiem für einen Mond
Autoren: Unbekannt
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eines Tages, vielleicht in tausend Jahren, vielleicht einer Million.
    Aber er wird wiedergeboren werden, und in welcher Form auch immer - es wird etwas von uns darin sein und von Akon.
    Von einem Volk, das einmal bedeutend war. Nichts wird gelöscht im Universum, Kare ...
     
    7.
     
    Xölyar 11. August 1345 NGZ Der erste Eindruck war: Sie hatten es geschafft. Die Transmitter-Verbindung nach Xölyar funktionierte, trotz der Isolierung durch die Kolonne.
    Der zweite Eindruck: Leere. Die Transmitter-Station am Rand des eigentlich als Reserve gedachten Landefelds war verlassen. Die Büros und Überwachungsstände leer, Arbeitsplätze im Stich gelassen. Taje Karoon-Baal und Jere tan Baloy fanden keine lebende Seele vor. Es gab keine Besatzung mehr, keine Überwachung durch das Energiekommando. Insofern war es ein doppeltes Wunder, dass die Energieversorgung der Anlage überhaupt gewährleistet war.
    Die beiden Akonen marschierten in ihren Schutzanzügen, bis an die Zähne bewaffnet und mit offenem Helm. über leere Korridore hinaus ins Freie. Die Schotten ließen sich mühelos öffnen, und wo es erforderlich war, kannte Taje den Kode.
    Der dritte Eindruck: Chaos.
    Taje und Jere traten aus der Station unter einen nächtlichen Himmel, der von kraftvollen Leuchteffekten erfüllt war. Er flammte, flackerte und waberte. Es waren weder Traitanks, sonstige Fahrzeuge noch die Giganten der Kolonne zu sehen.
    Ebenso unerwartet war das unglaubliche energetische Chaos, das um sie herum tobte. Es herrschte im gesamten wahrnehmbaren Umkreis und machte jede sinnvolle Ortung unmöglich. Dass der Transmittertransport funktioniert hatte, war nun bereits ein dreifaches Mirakel.
    Was sich den Augen der Akonen bot, war nicht nur wegen des unheimlichen und beängstigenden Himmels völlig anders, als sie es erwarten mussten. Statt auf leeren Beton zu blicken, sahen Taje und Jere vor sich Dutzende von in drangvoller Enge gelandeten Raumfahrzeugen. Schiffe, Fähren, Gleiter - und die Trümmer einer gewaltigen, an mehreren Stellen auseinander gebrochenen Raumstation, die der Exagent als Handelsdock identifizierte. „Laut Positronik ein Dock der CROFON-Baureihe", teilte Taje seinem Gefährten mit. „Es muss zur Landung auf Xölyar gezwungen worden sein, aber die CROFON-Docks waren konstruktionsbedingt nie für eine solche vorgesehen. Es muss beim Versuch zerbrochen sein."
    „Ob es Überlebende gibt?", fragte Jere. „vielleicht ... Ich bin nicht schlauer als du.
    Das alles hier ... muss erst einmal verarbeitet werden. Die Station leer, Ortungen unmöglich, ebenso der Funk.
    Dieser Himmel ... Ich sehe kein Fahrzeug.
    Du vielleicht?"
    Er gab sich einen Ruck. „Ich sag dir, was wir machen. Wir werden uns trennen. Du bleibst hier und hältst Wache und deckst nötigenfalls meinen Rückzug. Ich fliege mit dem Anzugaggregat los und sehe mich um. Wenn ich auf dem Landefeld nichts finde; suche ich in Xönar. Die Bewohner des Monds müssen ja irgendwo sein. Der Boden kann sie nicht verschluckt haben.
    Eine halbe Milliarde Akonen verschwinden nicht so einfach. Vielleicht haben sie sich in ihre Wohnungen oder Bunker zurückgezogen - irgendwohin, wo sie sich verstecken können. Ich könnte sie gut verstehen. Das hier", er deutete zum Himmel, auf die Schiffe und auf die Antennen seines Anzugs, „hält keiner aus.
    Vielleicht finde ich jemand, der mir sagen kann, was vorgeht. :Oder ich finde ..."
    „Was?"
    „Truppen", knurrte Taje. „Kolonnen-Kreaturen. Sie sind hier. Ich spüre es so deutlich wie meinen eigenen Herzschlag."
    „Aber ich will mit dir fliegen", protestierte Jere. „Allein ist jeder von uns verloren, und ich habe ..."
    „Du bist sicherlich ein fähiger Mann, aber für einen Ausflug über Xölyar in diesem Zustand braucht es Leute mit etwas besserer Ausbildung. Ich fliege allein, du wartest auf mich."
    Dann drehte er sich um, aktivierte sein Gravo-Pak und hob ab, schoss davon unter einem Himmel, für den diese Bezeichnung noch nie unpassender gewesen war.
     
    *
     
    Nachdem er eine halbe Stunde lang über dem Landefeld gekreist war, nahm Taje Kurs auf die Stadt auf dem Tafelberg, die er nicht sehen konnte. Sein Nav-System führte ihn dennoch zielsicher. Die gelandeten Schiffe, einige ebenfalls wrack, schwiegen. Es gab keinen Funk mehr, und niemand zeigte sich.
    Taje flog in geringer Höhe, darum bemüht, in dem Energiechaos so viel Abstand wie möglich zu dem irrlichternden Himmel zu halten. Er war abgebrüht, aber das hier machte ihm
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