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2351 - Die gefallenen Mächtigen

Titel: 2351 - Die gefallenen Mächtigen
Autoren: Unbekannt
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zurückgefunden zu haben.
    Dann setzte allmählich sein logisches Denkvermögen wieder ein.
    Gewisse Zweifel blieben. Ihn wunderte, dass die Mächtigen zwar in dieser Endlosschleife der Qual gefangen waren, aber noch navigieren, Aquinas Anweisungen erteilen und Informationen erhalten und auswerten konnten.
    Und sechzig Millionen Jahre lang sollten sie keine Möglichkeit gefunden haben, sich irgendwie retten zu lassen oder TRAITOR so sehr zu schaden, dass die Kosmokraten ihre Strafe zurücknahmen? Millionen Jahre lang hatten die Mächtigen keine gute Tat tun können, um sich zu rehabilitieren? Und das, obwohl die Kosmokraten und Chaotarchen permanent im Krieg miteinander lagen?
    Und noch etwas störte ihn.' „Was du bisher allerdings nicht preisgegeben hast", sagte er, obwohl ein bloßer Gedanke wahrscheinlich auch genügt hätte, „ist der Plan der Kolonne. Jener letzte Impuls, den der Dunkle Ermittler an die SEOSAMH übermittelt hat."
    „Mit Absicht nicht", lautete Nuskoginus' Antwort.
    Rhodan musterte den Mächtigen in seinem Block aus Ysalin Afagour. „Warum nicht?„„Ich will zunächst wissen, wie ihr, du und die Terraner, euch zu uns Mächtigen an Bord der SEOSAMH stellt. Werdet ihr uns aufnehmen? Oder werdet ihr ebenfalls ein Urteil über mich und meine Gefährten fällen ... und uns aus dem Solsystem verstoßen?„Rhodan begriff. Im Augenblick wäre das für sie das Ende, gefangen in einem Raumschiff, das vielleicht nie wieder manövrierfähig sein und zum wehrlosen Opfer der Kolonnen-Geschwader werden würde... „Wir Terraner machen uns unsere Gedanken über die Kosmokraten und Chaotarchen", sagte er. „Wir haben vielleicht eine andere Einschätzung über sie gewonnen, als wir sie noch vor tausend Jahren hatten. Wir haben vielleicht gelernt, dass sie nicht mit >gut< und >böse< gleichzusetzen sind, dass sowohl die Ordnung, die die Kosmokraten vertreten, als auch das Chaos für die Entwicklung des Universums lebensnotwendig sind."
    Er hielt inne, ordnete seine Gedanken. „Es gab vielleicht eine Zeit", fuhr er dann fort. „in der wir die Kosmokraten für Götter hielten. für gute Götter. Und Chaotarchen für Teufel, für Dämonen. Aber das ist längst vorbei. Wir stehen den Kosmokraten mittlerweile kritischer denn je gegenüber, vielleicht zu kritisch. denn sie repräsentieren ja das, was wir schätzen, was wir brauchen ... eine gewisse Ordnung der Naturgesetzlichkeiten, die für unser Überleben notwendig ist. Und das, was die Terminale Kolonne TRAITOR zurzeit in der Milchstraße anrichtet, können wir nicht akzeptieren. Wir kämpfen um unser Überleben, wollen uns von keiner Macht unterdrücken, unserer Freiheit berauben lassen."
    Er hielt erneut inne. Wie konnte er in Worte kleiden, was er instinktiv wusste, was seine Gedanken in eine Richtung zwang, sie aber gleichzeitig nicht nachvollziehbar werden ließ? „Wir sind der Ausflüchte überdrüssig", versuchte er es schließlich. „Kosmokraten und Chaotarchen sind uns so weit überlegen, dass wir sie ganz einfach nicht verstehen können." Er dachte an die Ameise im Garten, die hilflos das Wirken des Gärtners beobachtete. „Wir sind es leid, uns damit abspeisen zu lassen, dass wir kurz vor der Auslöschung stehen, weil unsere natürlichen Verbündeten, die Kosmokraten, langsame Reaktionszeiten haben oder an anderen Fronten gebunden sind."
    Er hatte den Eindruck, dass Nuskoginus' kalte gelbe Augen ihn anstarrten. „Aber wir würden niemals", versuchte er den Bogen zu schließen, „Wesen wie euch verurteilen. die von den Kosmokraten beauftragt und mit Macht ausgestattet wurden, Leben und Intelligenz zu schaffen.
    Wir verstehen die Hintergründe des großen Konflikts vielleicht nicht. aber wir sind aus dem Wirken der Kosmokraten hervorgegangen. Sie haben uns Leben und Intelligenz gegeben. Vielleicht nicht uneigennützig. Sie haben es uns nicht geschenkt. Wir spielen eine gewisse Rolle in ihrem Plan. Aber die Chaotarchen versuchen, uns dieses Leben- zu nehmen.
    Das mag zwar für die Weiterentwicklung des Universums an sich nötig sein, aber wir können es nicht gutheißen. Dafür hängen wir zu sehr am Leben."
    Nuskoginus schwieg noch immer. „Wir Terraner haben Fehler gemacht.
    Viele Fehler. In den Anfängen unserer Entwicklung bestand unser Leben aus Krieg und Totschlag. Vielleicht hätten wir mit den Meistern der Insel sprechen können. aber wir haben es nicht getan. Wir haben gekämpft. Und deshalb können wir keine Wesen verurteilen, die
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