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2350 - Das schreiende Schiff

Titel: 2350 - Das schreiende Schiff
Autoren: Unbekannt
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Geheimmission in Fornax spurlos verschwunden war. nur um dann 52 Jahre später psychisch verändert zurückzukehren, rücksichtslos und hart geworden in subjektiv erlebten 200 Lebensjahren, den Körper verseucht von Shabazzas Chip, der sich in zahllose Partikel aufgespalten hatte, die nur in einem aufwändigen, langwierigen Verfahren hatten entfernt werden können.
    Michael, Mike, Roi war schon so oft tot gewesen und hatte trotzdem überlebt.
    Rhodan stöhnte leise auf. Vielleicht ist er schon tot, dachte er, seit er zum ersten Mal gestorben ist, damals auf Uleb I. Vielleicht ist er seitdem nur noch ein Schatten seiner selbst, der verzweifelt versucht, aus meinem übermächtigen Schatten zu treten, der eine einmalige Chance dazu genutzt und nie wieder eine zweite gefunden hat, ein Relikt der Vergangenheit, ein Suchender, der nie wieder zu sich selbst finden wird.
    Mein Fleisch und Blut.
    Mein Sohn. „Er ist ..." Nein.. Er ist nicht tot. „Nein", sagte der Kurier. „Er ist nicht tot.
    Ich habe Bildmaterial hier ... das du dir vielleicht nicht gleich ansehen solltest, Resident. Er ist ..."
     
    *
     
    „... ein Dualer Kapitän? Oder Vizekapitän?
    Oder was auch immer?" Rhodans Stimme versagte. Er wandte sich ab, damit der Kurier nicht die Tränen in seinen Augen sah, Tränen, die er einfach nicht zurückhalten konnte. „Was auch immer", sagte der Kurier tonlos. „Er wurde als Bestandteil eines Duals in die Reihen der Terminalen Kolonne integriert."
    Rhodan schwankte kurz, griff um sich, ertastete eine Sessellehne, hielt sich daran fest, stützte sich ab. Was er soeben gehört hatte, ging über die Nachricht eines Todesfalls weit hinaus.
    Der Roi Danton, den sie kannten, der sein Sohn war, existierte nicht mehr.
    Rhodan drängte alle schrecklichen, selbstquälerischen und zerstörerischen Gedanken zurück. Er richtete sich auf, wischte sich über das Gesicht, drehte sich wieder zu dem Kurier um. „Er ist Bestandteil eines Duals", sagte er. „Aber er ist nicht tot. Es gibt noch Hoffnung."
    Der Kurier sah ihn an, schluckte, suchte nach irgendwelchen Worten, erklärenden, tröstenden, vielleicht auch tatsächlich hoffnungsvollen, fand aber keine und schwieg.
    Rhodan wurde bewusst, dass er nicht mit dem Mann allein war, dass sich Mitarbeiter der Solaren Residenz in der Nähe befanden. Sie waren respektvoll zurückgetreten, aber sie hatten alles gehört, wussten, was geschehen war. Der Resident war sicher, dass sie in diesem Moment am liebsten weit, weit weg gewesen wären, irgendwo in der Wüste Sahara, in Europa, Amerika, Australien.
    Auf dem Mond. „Aber er ist nicht tot", wiederholte Rhodan. „Es gibt noch Hoffnung."
    Ein Schatten seiner selbst ... „Resident", sagte neben ihm Salomon Hidalgo, einer seiner Adjutanten, „mir steht die Bemerkung nicht zu, aber möchtest du nicht einen Augenblick lang ... einen Tag, oder ein paar Tage ..."
    „Er ist nicht tot", sagte Rhodan noch einmal. Zum dritten oder zum vierten Mal? „Und ich ..."
    Er verstummte.
    Du darfst nicht mehr daran denken. Nicht mehr daran denken. Du trägst nicht nur für dich, sondern in erster Linie für die Menschheit die Verantwortung.
    Er atmete tief ein. Es trifft dich nicht unvorbereitet. Dass etwas Schreckliches im Busch war, hatte er schon seit dem 23.
    Mai gewusst, dem Tag seiner Rückkehr aus dem Dimensionstunnel. An diesem Tag war via Linie Eins, Terras Transmitterstrecke vom Merkur zum Planeten Maldonado im Wega-System, Reginald Bulls verschlüsselter Befehl eingetroffen, mit der sofortigen Räumung und Demontage der Transmitteranlagen von Maldonado zu beginnen.
    Mike ...
    Allein die Hypertron-Zapfstation am Nordpol von Maldonado beanspruchte eine Gesamtfläche von 20 Kilometern Durchmesser. Bull hatte in der Anweisung dem Demontage-Kommando drei Tage Zeit eingeräumt, die wertvollsten Gerätschaften und Güter und natürlich das Personal in Sicherheit zu bringen. Ein großer Teil davon war seither praktischerweise gleich per Transmitter ins Solsystem gesandt worden - solange die Anlagen noch funktionierten.
    Danach sollte, so der weitere Befehl, der Maldonado-Bahnhof gesprengt werden.
    Die Technologie dürfe der Terminalen Kolonne nicht zur Untersuchung in die Hände fallen. Transmitter waren den Kolonnen-Wissenschaftlern natürlich bekannt, die verwendete Käfigtechnologie dürfte für ihre Begriffe vermutlich sogar primitiv sein, aber es war Bully hier vor allem darauf angekommen, dass die Kolonne keine der spezifischen Parameter
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