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2346 - Chyndors Weg

Titel: 2346 - Chyndors Weg
Autoren: Unbekannt
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Schiff und Pilot. „Ich muss dort runter. Allein." Alaskas Tonfall duldete keinen Widerspruch.
    Cosmuel akzeptierte die Entscheidung ohne Diskussion. Sie war bleich geworden, Alaska erkannte es selbst in dieser unwirklichen Umgebung. „Dort unten liegen Antworten - mehr Antworten, als ich mir eigentlich erhofft habe. Diese Entdeckung ist möglicherweise nicht nur für Dina Baca von einschneidender Bedeutung."
    Während er sprach, zog er aus seinem Anzug ein aufgerolltes Seil. Es war extrem dünn, aber hochfest. Er verankerte es an seinem Anzug. „Du wirst mich sichern."
    Er rammte zwei kleine Haken in den glatten Boden und zog das Ende des Seils hindurch.
    Die Cyno packte es. „Du kannst dich auf mich verlassen." Sie zog, das Seil glitt durch die Haken. „Ich werde es sukzessive freigeben."
    Alaska begann den Abstieg. Er fand nur winzige Risse, in denen er Füßen und Fingerspitzen Halt geben konnte. Ohne Cosmuels Absicherung wäre er gestürzt.
    So kam er rasch voran. Als er etliche Meter zurückgelegt hatte, stemmte er beide Schuhsohlen gegen die glatte Wand und umklammerte das Seil. Es hielt. Er sank langsam tiefer.
    Er blickte über die Schulter in Richtung des schwarzen Lichts. Er erkannte etwas.
    Innerhalb des Lichtes, genau im Zentrum.
    Eine undeutlich wabernde Erscheinung.
    Ein Gefäß.
    Alaska stöhnte. Alles in ihm strebte danach, dieser Erscheinung näher zu kommen. All sein Verlangen richtete sich nur noch darauf.
    Die Anziehungskraft war grauenhaft. Er konnte nicht dagegen ankämpfen. All dem mentalen Druck der Strahlung hatte er widerstanden, aber jetzt war er verloren.
    Er musste näher. Egal, wie gefährlich es war. Gleichgültig, was es kostete. „Ich muss!", schrie er und zerrte an dem Seil.
    Cosmuel spürte es und gab es schneller frei.
    Alaska sank der Erscheinung entgegen
     
    9.
     
    Dunkler Ermittler Es war schrecklich.
    Nicht, dass es Chyndor überraschte - der Friedensfahrer hatte sich keinen Illusionen hingegeben. Aber bislang hatte er aus seinen Erfahrungen in Lordovien auf das Gesamtbild geschlossen, und nun ermittelte er mit Hilfe der Beobachtungstechnik der FORSCHER den tatsächlichen Zustand. Etwas zu schlussfolgern war etwas völlig anderes, als es mit eigenem Auge zu sehen.
    Auf Dina Baca herrschte nach wie vor Chaos. Chyndor gewann die Erkenntnis, dass sein Einsatz nutzlos gewesen war: Er hatte einen winzigen Bruchteil der Stadt befriedet, sich verausgabt, war bis an seine Grenzen gegangen - umsonst.
    Umsonst?
    Kalmet hätte es anders gesehen, ebenso die Kinder und die anderen Befreiten. Die Mutter wäre verblutet, das Baby erfroren oder verhungert. Die wenigen gelöschten Feuer hätten weiter gewütet und Opfer gefordert.
    Diese Überlegungen, so stichhaltig sie sein mochten, spendeten Chyndor keinen Trost.
    Er hätte mehr bewirken müssen und nicht vor dem Zentrum der Schwärze kapitulieren dürfen. Alaska Saedelaere und Cosmuel Kain hatten bewiesen, dass es möglich war, in es einzudringen.
    Chyndor schüttelte die Gedanken ab. Es blieb keine Zeit, sich in Vorwürfen zu zerfressen oder alternative Handlungsweisen zu reflektieren.
    Er ortete weiter. Der Bordrechner MIRKET akzeptierte ihn als Friedensfahrer und gestattete ihm vollen Zugang zur Technik.
    Das Ausmaß der Zerstörungen im gesamten Fantamagula-System entsetzte ihn. Nach wie vor verschlangen Schwarz-Zonen Raumer der Dinath. Sogar auf der Planetenoberfläche entstanden die unheimlichen Phänomene und schoben sich über gewaltige Gebäudekomplexe.
    Zurück blieb leerer, toter Boden.
    Chyndors kleine Zone der Ruhe hätte auf diese Weise binnen Sekunden ausgelöscht werden können. Seine Bemühungen waren wohl schlicht zu unbedeutend gewesen, als dass ein potentieller Lenker der Schwarz-Zonen darauf aufmerksam geworden wäre.
    Weiterhin wüteten Feuer in der Stadt. Ein zwei Quadratkilometer großer Bereich am westlichen Stadtrand stand komplett in Flammen. Nur ein breiter Fluss verhinderte, dass die Feuersbrunst weiter um sich griff. Chyndor hatte die gewaltige Wolke aus Qualm und Wasserdampf mit bloßem Auge erkannt, ehe er an Bord der FORSCHER gegangen war.
    Trotz der erschreckenden Ortungsergebnisse entspannte sich Chyndor. Die Nachwirkungen des entsetzlichen psychischen Drucks ebbten allmählich ab. Chyndor fragte sich, wie Kantiran ihn aushielt. Möglicherweise reagierten sein Körper und seine Psyche völlig anders.
    Zuerst hatte Chyndor es für einen Glücksfall gehalten, dass es gerade ihn, einen
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