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2334 - Im Auftrag der Friedensfahrer

Titel: 2334 - Im Auftrag der Friedensfahrer
Autoren: Unbekannt
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seiner Psi-Gabe gegen die Shazzorien Abstand nahm.
    Und nicht zuletzt verdanke die Geheimgesellschaft in erster Linie ihm, dass die Versorgung mit Hyperkristallen nun wieder gesichert war.
    Applaus erklang. Alaska Saedelaere gestattete sich, stolz auf seinen Schüler zu sein.
    Von den rund 3600 OREON-Kapseln, die in der Bahn der Mondkette geparkt und frei verfügbar waren, wählte Kantiran eine aus, deren Inneneinrichtung ihm zusagte. Der Bordrechner nannte sich ILKAN; das Schiff selbst taufte der Junge auf den Namen THEREME.
    Alaska bot ihm an, weiterhin gemeinsam zu fliegen. Er wollte, in Kooperation mit Chyndor, die Beobachtung der Galaxis Hangay fortsetzen.
    Wie erwartet lehnte Kant dankend ab.
    Mittelfristig würde er sich, erklärte er, sehr wahrscheinlich ebenfalls den Vorboten der Negasphäre widmen. Vorerst aber wollte er verschiedene Bereiche der Universalen Schneise erkunden und an Projekten anderer Friedensfahrer mitwirken, um von ihnen zu lernen.
    Sie verabredeten, sich in regelmäßigen Abständen am Bahnhof Inggaran zu treffen. Dieser lag in der Galaxis Ganuya, wo Alaska des Öfteren zu tun hatte.
     
    *
     
    Der Abschied war kurz.
    „Viel Glück", wünschte Saedelaere, steif wie immer. Er reichte Kant die Hand. „Dir auch. Und ... danke für alles."
    Der Mann mit der Maske zuckte die Achseln, dann drehte er sich um und stapfte die Rampe der FORSCHER hinauf.
    Nachdem er abgeflogen war, streifte Kant durch die Stadt Ellegato, die nicht gerade einen pulsierenden Hexenkessel darstellte.
    Wie auch - schließlich waren die meisten Friedensfahrer irgendwo in der Universalen Schneise im Einsatz. Daher stand der überwiegende Teil der aus Naturstein errichteten Häuser, die insgesamt 15.000 Bewohnern Platz gebotenen hätten, derzeit leer.
    Es nieselte leicht. Angesichts des milden Klimas machte dies Kant nichts aus. Kaum jemand war unterwegs; nur ein paar Androiden in dunkelblauen Overalls eilten geschäftig die Straßen und Gassen entlang.
    Kantiran hatte kein bestimmtes Ziel. Er wollte die Stimmung des Ortes aufnehmen, ein Gefühl für das Hauptquartier der Friedensfahrer bekommen.
    Sein erster Eindruck war zwiespältig.
    Einerseits erinnerten ihn die gepflegten, oft liebevoll verzierten Häuser und die allgemeine Beschaulichkeit an eine Feriensiedlung für gut situierte Ruheständler.
    Andererseits faszinierte ihn die Buntheit.
    Obwohl Ellegato harmonisch wie eine organisch gewachsene Kleinstadt wirkte, erkannte man beim genaueren Hinsehen, dass hier Intelligenzwesen unterschiedlichster Herkunft und Gestalt einkehrten. Hinter manchen Fenstern schwappten Flüssigkeiten oder zogen Gasschwaden, und viele der Möbel in den Gärten waren ganz eindeutig nicht für Humanoide entworfen worden.
    Kant umging das Zentrum mit dem Palais Ellega, dessen transparente Kuppel die meisten anderen Gebäude überragte. Er schlenderte mal hierhin, mal dorthin ... und bemerkte schließlich, dass ihn sein Unterbewusstsein zum Asha Ger geführt hatte.
    In dieser düsteren Burg hauste der Revisor.
    Eine gut 25 Meter hohe Mauer aus dunklen Riesensteinen umgab das Areal, überragt von der Tropfenspitze der ASH AFAGA.
    An ihrer dunkelgrünen, fast schwarzen Färbung und dem fünfzehn Meter langen Doppeldorn-Aufbau war die spezielle OREON-Kapsel gut erkennbar.
    Gern hätte Kant dem Revisor einen Besuch abgestattet. Doch die Mauer war lückenlos, und obwohl er sie zweimal vollständig umrundete und durch mehrfaches symbolisches Klopfen signalisierte, dass er Einlass begehrte, wurde ihm nicht geöffnet. Seine Enttäuschung hielt sich in Grenzen. Er wäre sehr verblüfft gewesen, wenn der Revisor oder einer seiner Androiden reagiert hätte.
    Er ging zurück Richtung Zentrum und bog gerade um eine Ecke, als ihn plötzlich ein Schwall üblen Gestanks einhüllte. „Hallo, Auludbirst!"
     
    *
     
    Am nächsten Morgen erwachte Kantiran mit einem Brummschädel, der sich gewaschen hatte. Seine Trinkfestigkeit ausgerechnet an einem lebenden Chemielabor zu messen war offenbar keine so gute Idee gewesen.
    Trotzdem bereute er es nicht, Auludbirst getroffen zu haben. Das Lokal, in das ihn der Kröterich geführt hatte, war allemal einen Besuch wert.
    Dass es den Friedensfahrern in Ellegato an nichts mangelte, wusste er schon von Saedelaere. Die Stadt bot diverse Sportund Erholungsanlagen, hervorragende exomedizinische Einrichtungen, etliche bestens ausgestattete Mediatheken und Robo-Restaurants, einen ausgedehnten sublunaren Labortrakt, der dem
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