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2330 - Spur ins Nichts

Titel: 2330 - Spur ins Nichts
Autoren: Unbekannt
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Hyperimpedanz zu verfahren ist, liegen seit langem vor. Bisher hieß es immer, Kolonnen-Technik sei davon kaum betroffen."
    „Es hieß auch, die Wartungsdocks hätten alles Nötige in die Wege geleitet." Fartyze zischelte spöttisch. „Sind es nicht Ganschkaren, die in den Docks das Sagen haben?"
    „Nein!", lautete die entschiedene Antwort des Technikers. „Auch in den Docks haben die Soldaten immer das letzte Wort."
    „Das ist alles, was du dazu zu sagen hast?"
    „Der Versorger 2.311.002 ist offensichtlich falsch umgerüstet worden.
    Ein Totalausfall sämtlicher Steuerungssysteme hätte nicht eintreten dürfen. Dennoch ist es passiert. Wir können die Schäden leider nicht rückgängig machen."
    Fartyze hatte sich Baberoffs Aufzeichnung der ersten Phase des Absturzes angesehen. Mit dem Eintritt der erhöhten Hyperimpedanz hatte das Rechnersystem des Versorgers Fehler auf Fehler gemacht. A1!P wichtigen Systeme im Schiff waren innerhalb kurzer Zeit außer Kontrolle geraten.
    Das Problem des Havaristen bestand in der Modulbauweise seiner Teile. Die Baugruppen der Kolonnen-Technik basierten auf dem Prinzip hoher Integrität, die Herzstücke der Aggregate waren fast ohne Ausnahme verkapselt und durch Sprengsätze gegen gewaltsames Öffnen gesichert. Nicht einmal Ganschkaren konnten da etwas ausrichten. Sie mussten die Baugruppen austauschen, aber es gab keine intakten Baugruppen mehr in diesem Schiff, die sie hätten verwenden können. Was nicht schon explodiert oder geschmolzen war, konnte nur gewaltsam geöffnet werden - und würde sich damit automatisch selbst zerstören. Leider waren ausgerechnet die Selbstzerstörungsmechanismen nicht Opfer des erhöhten HyperWiderstandes geworden.
    In den Containern des Wracks lagerten Rohstoffe, keine fertige Technik.
    Um einen funktionierenden Hyperfunksender zu bauen, mussten sie zunächst ein Verhüttungswerk zur Behandlung von Metallen und zur Erzeugung von Legierungen bauen.
    Dann doch lieber ein Schiff kapern.
    Fartyze sprach es nur ungern aus, aber ihm blieb keine andere Wahl. „Versorger 2.311.002 wird nie mehr fliegen.
    Uns bleibt nur, ihn einigermaßen wohnlich herzurichten und die Lebensmittelvorräte sowie das Trinkwasser zu rationieren, damit wir so lange wie möglich überleben."
    Irgendwann würde die Terminale Kolonne nach dem Versorger suchen lassen und seinen Kurs rekonstruieren.
    Suchschiffe würden auf das System der weißen Sonne stoßen und den Dunkelschirm orten.
    Fartyze war Realist. Er wusste, dass es Jahre dauern konnte. Die Fremden vom benachbarten Planeten würden früher wiederkommen, davon war er überzeugt.
     
    *
     
    Der Ausguck gab Alarm. Fartyze sprang mit einem Ruck aus der Ruhemulde. Er eilte zum Wandschrank, in dem das einzige noch funktionierende Exemplar eines Kampfanzugs mit Dunkelschirm-Projektor hing. Die Schranktür klemmte, aber unter An - wendung roher Muskelkraft bekam er sie auf.
    Nach und nach trafen die sechs Mor'Daer-Wächter ein, bewaffnet, aber in den leichten Schutzanzügen, die sie während des Fluges nach Hangay und die ganze Zeit seit dem Absturz getragen hatten. Sie fuchtelten mit ihren Handstrahlern, ein deutliches Zeichen ihrer Ungeduld. Fartyze erging es ähnlich. Dank des harten Offizierstrainings beherrschte er sich besser als die einfachen Soldaten.
    Die Mor'Daer würden es nicht mehr lange in der Einsamkeit aushalten. Irgendwann mussten sich die unbezähmbaren Kämpfer abreagieren. Sie konnten dabei noch von Glück sagen, dass sie keine Chaos-Assassinen an Bord gehabt hatten wie Kolonnen-Forts - deren Zerstörungspotenzial hätte sich längst entladen, da war sich Fartyze sicher. „Das Schiff kommt zurück", signalisierte der Ausguck auf der Felszacke.
    Zwei Umdrehungen des Planeten hatten sie sich Zeit gelassen, eine kurze Spanne.
    Fartyze kletterte wieder auf das Bugsegment. Er gab den Ganschkaren einen Wink, die für die Rolle als Lockvögel prädestiniert waren. Die Insassen des Schiffes hatten den toten Avoiden untersucht und offenbar beschlossen, nach weiteren Gestrandeten dieses Volkes zu suchen. „Ihr wisst, was ihr zu tun habt", schärfte er Baberoff nochmals ein.
    Zwei der Techniker hatten sie präpariert, ihnen Gefieder ausgerissen, die Anzüge durchlöchert und danach geflickt. Die einzige noch mit Luft versorgte Etage des Bugsegments hatte für die Aktion herhalten müssen.
    Fartyze ging davon aus, dass die Insassen des Kugelschiffs keine Ganschkaren kannten und folglich keinerlei Vorbehalte bei
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