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2323 - Kinder der Erde

Titel: 2323 - Kinder der Erde
Autoren: Unbekannt
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Zarmaur war in Ekstase geraten, doch in erster Linie deshalb, weil er einen konkreten, persönlichen Feind sah. Perry Rhodan war standhaft geblieben, stolz und hart. Und wenn der richtige Antrieb für den Angriff noch gefehlt hatte, der letzte Impuls, dann war es der, diesen stolzen Terraner zu brechen. Ihn zu schlagen, zu vernichten, zu demütigen! Zarmaur wollte ihn am Boden sehen, tot oder lebendig, aber gebrochen.
    Er wollte und würde ihm zeigen, dass er gegen TRAITOR - gegen ihn! - nichts weiter war als ein Wurm, der sich im Todeskampf ringelte. Er wollte ihn schreien hören, winseln, um Gnade flehen.
    Und dann - die Verstärkung.
    Endlich war sie da, und wenn es noch eine Steigerung des Fiebers gab, dann durch den Anblick der aus dem Linearraum gefallenen Diskusraumer. Denn ihr Erscheinen bedeutete nichts anderes, als dass Zarmaur nun endlich freie Hand hatte.
    Die vom Dualen Kapitän gesetzte Frist war längst verstrichen. Er konnte losschlagen.
    Auch die Bedenken, dass die solaren Planeten Opfer des Zusammenbruchs des Systemschirms werden könnten, zählten nun für Maurill nicht mehr. Alles hatte sich geändert. Er gab seinen Widerstand auf und sah von einem „sanften" Angriff ab.
    Hier war Zarmaur, hier war seine Flotte - von halber Regimentsstärke. Dort, hinter dem Schirm, stand der Terraner Rhodan, der es gewagt hatte, ihm die Stirn zu bieten.
    Wenn es Opfer gab, dann war es allein dessen Schuld. „Wir greifen an!", zischte Zargodim. „Mit allem, was wir haben! Alle 242 Einheiten werden aus ihren Potenzialwerfern das Feuer eröffnen! Das Solsystem gehört uns!"
    „Ja", erwiderte Maurill. „Wir warten keine Minute mehr!"
    Zarmaur gab den Befehl zum Angriff.
    Isla Bartolomé Marc London fand Fawn Suzuke dort, wo sie immer war. Selbst in einem Augenblick, da die Welt den Atem anhielt, rührte sie sich nicht von der Stelle, saß mit angezogenen Beinen, die Arme um die Knie gelegt, am Strand und starrte auf die funkensprühende Kugel aus Licht.
    Sie bemerkte ihn erst, als er sich neben ihr niederließ. Marc hatte es im Kreuzer nicht mehr ausgehalten. Er hatte zu ihr gemusst.
    Etwas würde geschehen. Vielleicht waren sie in wenigen Stunden alle tot. Jetzt musste er bei ihr sein. „Ich bin bei dir", sagte er.
    Sie drehte den Kopf, sah ihn an und lächelte. Es war ein schwaches Lächeln. „Es ist schön, dass du da bist", flüsterte sie, den Blick bereits wieder auf den Nukleus gerichtet. „Ich hab dich vermisst."
    „Ist das wirklich wahr, oder sagst du das nur, um mich ..."
    „Es stimmt, Marc."
    Er nickte, und plötzlich glaubte er spüren zu können, wie allein sie wirklich war.
    Eine Einsame, ein allein gelassenes Wesen zwischen den Stühlen.
    Aber das bedeutete, dass sie sich auch als Mensch fühlte - und nicht nur als Teil von ... dem da.
    Marc legte den Arm um sie und zog sie an sich. Sie lehnte den Kopf an seine Schulter.
    Es tat gut. Er war ein Narr gewesen, sie überhaupt allein zu lassen.
    Der Nukleus bebte. Er fühlte es stärker denn je. Er pulsierte und wuchs. Seine Kraft, seine Energie. „Die Monochrom-Mutanten", er wusste, er redete auch von ihr, „zapfen ARCHETIM in der Sonne an. Sie saugen Energie von ihm ab. Ist das wahr?"
    „Ja", antwortete sie. „Und weiter? Warum willst du Geheimnisse vor mir haben?"
    Weißt du nicht, dass es wehtut? „Ich bin nicht allein", flüsterte sie. „Nicht, wenn du mich so hältst, Marc."
    Ihm wurde heiß und kalt. Er hielt sie im Arm, sie war ganz dicht bei ihm, er spürte die Wärme ihres Körpers. Ein unstillbares Verlangen erfüllte ihn, eine Woge der Liebe. Er wollte ihr alles geben, seinen Arm, seinen Schutz, sich selbst. Wollte mit ihr verschmelzen, fühlen, was sie fühlte, mit ihr alles teilen. „Du darfst es nicht sagen, oder?", fragte er mit zitternder Stimme. „Es ist zu früh."
    „Warum?"
    Sie hob den Kopf und sah ihn an. Ihr Gesicht war ganz nahe. Er roch ihre Haut, fühlte ihre Wärme, erstickte fast an seinen Gefühlen. „Wenn der Feind es zu früh erfährt, war alles umsonst. Und du weißt genau, dass der Feind überall sein kann ... Frag bitte nicht weiter, Marc." Ihre Stimme war nur ein Hauchen. Ihre Augen, ihr Mund. Die Gefahr, in der sie schwebten, sie beide, sie ganz allein auf der Welt. „Ihr werdet es wissen, wenn die Zeit da ist ..."
    Sie blickten sich an. Ihre Gesichter kamen sich näher.
    Und dann berührten sich ihre Lippen.
    Fawn wehrte sich nicht. Er zog sie fest an sich und wusste, dass er die Welt in den Armen
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