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2320 - Terra im Psi-Schauer

Titel: 2320 - Terra im Psi-Schauer
Autoren: Unbekannt
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nichts geändert hat."
    „Es hängt vermutlich auch davon ab, worum es sich bei diesem Dunklen Obelisken gehandelt hat, ob Standardausrüstung oder seltene Hightech der Kolonne, und welchem Zweck er diente", ergänzte Rhodan. „Und wir wissen nicht, über welche Machtmittel TRAITOR außerdem verfügt."
    „Natürlich nicht, Perry", beeilte Marc sich zu sagen. Es verwirrte ihn ein wenig, dass Fawn noch immer auf der Couch saß und kein Wort redete. „Möchtet ihr euch nicht setzen?"
    „Wir bleiben nur kurz." Mondra lächelte für seine Begriffe ein wenig zu verbindlich.
    Fawn Suzuke erhob sich endlich, ging wie eine Schlafwandlerin durchs Zimmer und blieb an der Tür zu ihrem Schlafraum stehen.
    Rhodan setzte sich in Bewegung und folgte ihr. „Wir brauchen Gewissheit, Fawn."
    „Es ist alles gesagt, Perry."
    „Nein, längst nicht alles. Du bist die Lotsin, dir kommt eine lebenswichtige Aufgabe zu. So weit, so gut. Aber was bedeutet es für Terra und den Systemalarm? Wir benötigen Informationen, damit es im Ernstfall keine Missverständnisse gibt. Was meinst du mit dieser geeigneten Örtlichkeit, die du suchst?"
    Marc erinnerte sich, was Fawn sich ausbedungen hatte. Sie wollte nichts weiter sagen, solange sie sich nicht erholt hatte.
    Sie wollte reden, wenn die Zeit gekommen war. Erholt hatte sie sich inzwischen, das war deutlich zu sehen. Aber war auch die Zeit gekommen?
    Der junge Terraner ertappte sich bei dem Gedanken, dass ihm die Antwort egal war.
    Für ihn zählte allein Fawns Gegenwart.
    Die Zeit, die sie gemeinsam verbrachten, konnte nicht lange genug sein. Alles andere schien ohne Bedeutung. „Im schlimmsten Fall steht die Existenz der Menschheit auf dem Spiel", sagte Rhodan und erschreckte Marc London mit diesen Worten. „Eine falsche Entscheidung kann den Untergang unserer Zivilisation bedeuten."
    Marc- keuchte. „Du meinst, Terra spielt im Ernstfall für TRAITOR keine Rolle?"
    „Genau das", sagte Mondra Diamond. „Das Verhalten des Dualen Kapitäns kann etwas völlig anderes bedeuten, als wir glauben. Vielleicht sind die Oberbefehlshaber noch nicht zugegen, und deshalb verhalten sich die Kommandanten der Forts bislang so vergleichsweise ruhig."
    Marc holte geräuschvoll Luft. „Ja, klar ...", murmelte er.
    Mondra selbst hatte ihm gesagt, dass nach ihren Informationen die Bildung einer Negasphäre keine Angelegenheit von Wochen oder Monaten war. Die Terminale Kolonne erfüllte einen Auftrag, der über Jahrzehnte, vielleicht sogar über Jahrhunderte oder länger lief.
    Bisher waren von der Terminalen Kolonne TRAITOR die Forts, die Chaos-Geschwader und die Dunklen Obelisken eingetroffen, die Vorhut vermutlich. Was danach folgte? Marc malte es sich lieber nicht aus. „Bitte gib uns Auskunft, Fawn", fuhr Rhodan fort. „Die Örtlichkeit liegt auf Terra, nehme ich an. Weißt du, wo?"
    „Nein!" Die Projektion schüttelte heftig ihren Kopf. Marc beobachtete entsetzt, wie sich ihre Gesichtszüge dabei verwischten.
    Es zerstörte seinen Traum, seine Sehnsucht. „Fawn, nicht!", rief Marc laut. Er wandte sich an Diamond. „Seht ihr nicht, wie sehr ihr sie quält?"
    „Fawn, bitte kooperiere!" Rhodan blieb stehen. „Wir müssen deine Suche in unsere Abwehrstrategie mit einbeziehen. Im Fall eines Angriffs darf Geheimnistuerei nicht zum Hemmschuh für Terra werden. Und schon gar nicht zur Achillesferse."
    Fawn schwieg. Marc zermarterte sich das Gehirn, warum sie es tat. Gehörte es zu ihrem Auftrag, mit niemandem darüber zu sprechen, nicht einmal mit Rhodan? Oder gab es keinen sachlichen Grund, sondern war das ihre persönliche Komponente?
    War sie ganz einfach zickig, weil sie eben doch viel mehr Mensch als Botin war? War das der Beweis dafür, dass seine Tagträume doch mehr mit der Realität zu tun hatten als ... „Es muss alles schnell geschehen!"
    Endlich redete Fawn. „Marc und ich brauchen Bewegungsfreiheit auf der gesamten Erde und Zugriff auf Transportmittel, egal welche Sicherheitsstufe gerade gilt."
    „All das ist kein Problem." Rhodan schien Marc nicht besonders erleichtert. Die steilen Falten auf seiner Stirn blieben. „Für mich gilt jedoch als oberstes Gebot die Forderung des Nukleus. Terra darf nicht fallen! Das gelingt nur, wenn alle Institutionen an einem Strang ziehen. Auch die Botin dieses Nukleus. Wenn du Informationen besitzt, die wir nicht kennen, teil sie uns mit."
    „Ja", seufzte Fawn Suzuke. „Natürlich.
    Sobald ich mir darüber im Klaren bin."
    „Fawn!" Marc London
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