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2316 - Rivalen der Kolonne

Titel: 2316 - Rivalen der Kolonne
Autoren: Unbekannt
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damit der Duale Kapitän die fliegende Station wieder lebend verließ.
    Zerberoff schwebte weiter. Der Boden neigte sich nach unten, die Wände wichen zu den Seiten. Das Ricodin hellte sich nach und nach auf und ging in ein dunkles Grau über. Im Licht der vorhandenen Beleuchtung wäre dem Dualen Kapitän die Veränderung nicht einmal aufgefallen, aber an seinem Anzug trug er Spezialscheinwerfer.
    Am Rand der Kuhle hielt er an. Zerbone löste sein Bewusstsein aus der Singularität, denn er wollte die Meinung des Technikers an seiner Seite hören.
    Aroff hantierte mit den Ortern und Tastern. Das aufgeregte Schnalzen seiner dicken Zunge machte den Mor'Daer nervös. „Es handelt sich um hochverdichteten Stahl aus dem Flyr-System", trällerte der Ganschkare. „Diese Verbrecher!", zischte Zerbone. „Schade, dass sie auf und davon sind. Ich würde ihnen sonst ..."
    „... die Köpfe einzeln abreißen, ja, ja.
    Richte deine Aufmerksamkeit auf die wichtigen Dinge."
    Die Kuhle galt als heiliger Ort, den kein Soldat der Kolonne betreten durfte und schon gar kein Angehöriger eines Hilfsvolks.
    Zerbone zügelte sich mühsam. Am liebsten wäre er losgerast, hätte ein gewaltiges Loch in die Kuhle geschossen und damit vermutlich nichts erreicht. „Die Porfen hatten Jahre Zeit, Teile der Station durch ihr eigenes Baumaterial zu ersetzen", überlegte der Ganschkare laut. „Sie werden am Ricodin keine Freude haben."
    Stehlen konnten sie es, aber nicht bearbeiten. Im Gegenteil, nach und nach würde es seine Elastizität verlieren und in einen Zustand der Unordnung übergehen. Die dabei freigesetzte Strahlung konnte Teile des Planeten Porfenflyr verseuchen, seine Bewohner ausrotten.
    Jede Station in dieser Galaxis besaß eine Nega-Kuhle. Die Bezeichnung sagte alles und nichts über ihre Funktion aus. Zerbone wusste nur, dass sie auch als Treffpunkte der Dunklen Ermittler dienten. „Wer sich gegen TRAITOR stellt, verdient den Tod", sagte er. „Wir schleppen die Station zu einer Kolonnen-Werft.
    Dort soll man dieses Material zerstören."
    „Dualer Kapitän", klang es aus seinem Helm. „Zwanzig Schiffe unseres Geschwaders haben die Schiffe der Porfen eingeholt und gesprengt. Die Schiffe waren leer."
    „Leer! Keine Insassen?"
    „So ist es, Herr!"
    Das bedeutete, sie hielten sich noch in der Station auf. Porfenflyr-686 war eine Falle.
    Zerbone brüllte auf. „Wo steckt Tafferier? Er müsste längst auf die Kerle gestoßen sein!"
    „Der Vizekapitän widmet sich der Schuppenpflege."
    „Die Porfen werden ihn halbieren, wenn sie ihn zu fassen kriegen. Sag ihm das."
    An Stelle des Funkers meldete sich Tafferier persönlich. „Du wirst in dieser Station keine Porfen mehr antreffen. Die haben sich in Beibooten zu ihrer Heimatwelt abgesetzt, bevor wir die Station erreichten."
    Der Vizekapitän widersprach aus Prinzip, und er tat es hörbar mit Genuss. Am liebsten hätte Zerbone ihn mit seinen Krallen in der Luft zerfetzt. „Humple hierher, aber schnell!", giftete er. „Du kommst mir mit deinen Männern entgegen. Wir treiben die Kerle vor uns her und nehmen sie im Zentrum der Station in die Zange."
    „Du willst dir deine Langeweile vertreiben? Mir soll es recht sein."
    Zerbone und Aroff sahen sich schief an. „Eine gewisse Logik kann ich Tafferiers Aussage nicht absprechen", meinte der Ganschkare. „Ich halte nicht viel von ihm. Das weißt du."
    Aroff wusste auch, warum das so war.
    Der Duale Kapitän und der Vizekapitän hatten sich vom ersten Augenblick an nicht leiden können.
    Die Wände und die Mulde bebten plötzlich. Der Knall einer Explosion durchdrang die Station. „Die Porfen!", brüllte Zerbone.
    Gleichzeitig kam die Meldung aus der Koordination. „Die Verbindung zu zweihundert unserer Kämpfer ist abgerissen."
    Für den Dualen Kapitän gehörten solche Meldungen zum Alltag, sie berührten ihn wenig. Das Geschwader musste ab sofort zweihundert gierige Mäuler weniger ernähren.
    Alles im Universum hatte seine Vorund Nachteile. Es faltet sich auf und wieder zusammen ...
     
    *
     
    ... und jedes Mal ist es anders.
    Zerberoff raste zwischen Büschen aus Metall hindurch. Blätter brachen mit schrillem Kreischen ab. Dort, wo das Schirmfeld mit dem Metall in Berührung kam, erhitzte dieses sich und schmolz. Der Duale Kapitän fand keine Zeit, dem Vorgang nähere Beachtung zu schenken.
    Er löste den Strahler aus, der schwer in seinem rechten Arm lag. Die Schatten dort vorn, sie ähnelten geknickten Ästen mit Zacken und
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