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2316 - Rivalen der Kolonne

Titel: 2316 - Rivalen der Kolonne
Autoren: Unbekannt
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Gruppe bewaffneter Mor'Daer auf, das Empfangskomitee. Dahinter flirrte der Schutzring einer Sicherheitsschleuse. Automaten prüften jeden, der sie durchschritt. Der Koffter verzögerte, kam schließlich zum Stillstand. „Egal, was geschieht, du gibst mir Feuerschutz!", befahl der Duale Kapitän dem Kalbaron. „Ich schütze dich mit meinem Leben, Herr!"
    Der Offizier sprang als Erster ins Freie.
    Er ging hinter dem Fahrzeug in Deckung.
    Das Empfangskomitee deutete sein Verhalten richtig. Die Mor'Daer legten ihre Waffen zu Boden und verbargen die Arme hinter ihren Körpern zum Zeichen, dass sie friedliche Absichten hegten.
    Zerberoff stieg aus. Er öffnete den Helm und den Brustteil seines Kampfanzugs, damit sie die beeindruckenden Dimensionen seiner rechten Körperhälfte erkennen konnten. Den Schirm ließ er an. „Wem dient ihr, Soldaten?"
    „Dem Kommandanten des Forts."
    „Dann dient ihr mir! Nehmt eure Waffen, ich will keine Zeit verlieren!"
    Sie taten es blitzschnell und stürmten ihm voran. Die Schleusenautomatik ließ sie passieren. Ein Stück weiter endete die Straße auf einem großen Platz. Dahinter ragten die Portale des eigentlichen Zentrums auf, Steuer- und Herrschaftsbereich in einem.
    Die Mor'Daer rannten darauf zu, während der Kalbaron dem Dualen Kapitän noch immer den Rücken freihielt. Die Soldaten verteilten sich auf beiden Seiten des Portals. Im diffusen Licht der Eingangshalle erkannte Zerberoff undeutlich zwei Gestalten. Als der Duale Kapitän die wuchtigen Säulen des Eingangs erreichte, traten sie heraus ins Licht - und verschmolzen zu einer einzigen.
    Ein Blitz des Erkennens zuckte durch Zerberoffs Bewusstsein. „Du bist ...!"
     
    2.
     
    Erster Flash
     
    Die Muster veränderten sich rhythmisch.
    Bizarre Blumenkelche falteten sich auf, blätterten auseinander. Geometrische Figuren vervielfältigten sich, klappten an unsichtbaren Achsen zu Spiegelbildern auf. Sie verschwanden aus dem Blick des Betrachters, als aus ihrem Zentrum weitere Muster erwuchsen - unablässige Geburten zweidimensionaler Art.
    Sie versuchten durch Bewegung eine dritte Dimension vorzutäuschen.
    Dem einsam dahinschwebenden Besucher eilten sie voraus und erstarrten, kaum dass er an ihnen vorüber war. Zur Kuhle hin bewegten sie sich heftiger, wuchsen zu Konglomeraten aus einzelnen Mustern an, die sich ihrerseits gemeinsam aus einem neuen Zentrum heraus bildeten.
    Nachdenklich musterte Zerberoff die Umgebung. Einerseits war sie ihm vollständig vertraut, andererseits empfand er sie als eine unbegreifliche Art von Leben. Früher hatte er sich nie Gedanken über den Sinn oder die Bedeutung dieser Eigenschaft des Ricodin-Verbundstoffs gemacht. Er war in diese Welt hineingeboren worden, hatte in ihr lange Zeit als Einzelwesen gelebt. In TRAITOR kursierten Vermutungen, das Material könnte etwas mit dem Auftrag zu tun haben, in dem die Terminale Kolonne unterwegs war. Auf solche vagen Aussagen gab Zerberoff nichts. Für ihn zählte, was in seinen Vorschriften zu diesem Thema verzeichnet stand. Dass niemand Veränderungen am Verbundstoff vornehmen durfte, weil es einer Sabotage gleichkam.
    Sabotage ließ sich weit fassen. Eine schlecht reparierte Schleuse konnte auch Sabotage sein, wenn sie verhinderte, dass ein Einsatzkommando sein Ziel rechtzeitig erreichte.
    In Porfenflyr-686 schien das der Fall zu sein. Die Besatzung der Station hatte das Weite gesucht. Das Einsatzkommando kam um Lichtstunden zu spät. Ohne den Funkspruch aus einem der flüchtenden Schiffe hätten sie es in der Kolonne erst viel später bemerkt. Seither machte sich Zerberoff Gedanken über die Absichten des Warners. Er mochte ein Verräter sein, der sich andienen wollte. Oder es handelte sich um eine Falle.
    Der Duale Kapitän entdeckte das Flackern der Muster in seiner Bewegungsrichtung. Sie verloren schnell von ihrer dreidimensionalen Illusion, veränderten sich innerhalb weniger Meter zu Schiebebildern, die übereinander rutschten. Schließlich kam selbst diese Bewegung zum Erliegen.
    Totes Ricodin - der Gedanke drängte sich Zerberoff auf. Er hielt an, schwebte ein Stück zurück, ließ den Vorgang in der Wiederholung auf sich wirken. Entschlossen aktivierte er danach das Funkgerät in seinem Energiehelm. „Tausend Kämpfer zu mir, tausend zum Vizekapitän!", befahl er. „Sofort, Herr!" Die Antwort aus der Koordination kam blitzschnell. Seine Mor'Daer hatte er instruiert, womit sie möglicherweise rechnen mussten. Die Soldaten würden alles tun,
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