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2315 - Kampf ums Salkrit

Titel: 2315 - Kampf ums Salkrit
Autoren: Unbekannt
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verblendet, kleinkariert und kurzsichtig sein, dass sie die Zeichen der Zeit nicht erkannten. „Schluss jetzt! Wir fordern dich auf, nun zu gehen", sagte der Ratsvorsitzende Khal Pif'Deran. Mit energischer Handbewegung unterband er meinen Versuch, weiterzusprechen. „Du wirst hoffentlich nicht erwarten, dass wir über dein Ansuchen auch nur zu diskutieren beginnen, solange du nicht die Formen des Anstands zu wahren weißt."
    „Ich gratuliere recht herzlich", sagte ich.
    Mit Sheerdurn wandte ich mich zum Gehen. „Ihr alle werdet mit ausgewählter Höflichkeit in den Tod gehen. Ihr werdet diejenigen mit euch ziehen, die alles ändern könnten. Und noch viel schlimmer: auch jene, die ihr ahnungslos lasst."
    „Wo befindet sich dieser Adnan - oder wie er heißt - mit seinem Raumschiff überhaupt?", rief mir Khal hinterher. „Im Ijor-System", antwortete ich. „Dann teile ihm mit, dass er erneut auf Houtog landen soll. Wenn wir unsere Beratungen Anfang oder Mitte nächsten Monats oder aber auch ein paar Wochen später abgeschlossen haben, werden wir ihm eine Delegation an Bord schicken und die Sachlage in mehreren Unterausschüssen zu klären versuchen."
    Ich drehte mich erneut um. „Ich glaube, dass ihr euch wesentlich schneller mit Atlan anfreunden werden müsst. Ich habe ihm über ein Funkleitsignal empfohlen, nahe bei Kynderon zu landen. Ich bin schon sehr neugierig, wie ihr ihn daran hindern wollt."
    Der entsetzte Aufschrei, der wie aus einer Kehle drang, verschaffte mir eine gewisse Befriedigung
     
    3.
     
    Atlan ließ die VERACRUZ gemäß der Koordinaten landen, die ihm Kempo übermittelt hatte, und kümmerte sich nicht weiter um die Aufregung, die sie verursachten. Der Charonii hatte ihn darauf vorbereitet, dass seine Landsleute mit dem Anblick des Schiffs der NEPTUN-Klasse schwer überfordert sein würden. Er wollte mit diesem Manöver messbare Reaktionen herbeiführen.
    Atlan war mit Kempos Vorgehen nicht unbedingt einverstanden. Nahe der Metropole zu landen und den bedrohlichen Schatten in der untergehenden Sonne über den Streifen Flachland zwischen dem so genannten Eturm-Gebirge und dem Ufer des Binnenmeeres über Zighundert - tausende Gebäude fallen zu lassen - das lief beinahe unter Nötigung. Viele Ijordi würden wahrscheinlich aufgescheucht und voll der Panik durch die Straßen laufen. So etwas wie dieses Schiff hatten sie bislang noch nie zu Gesicht bekommen.
    Der Arkonide hatte sich Kempos zornig vorgetragene Argumente angehört und den Plan so weit wie möglich entschärft. Nach den Ideen des jungen Strukturpiloten wäre die VERACRUZ knapp über der Stadt zum Stillstand gekommen und hätte den Charonii das orangefarbene Tageslicht geraubt.
    Atlan kannte den Anblick eines reglos in der Luft hängenden Raumschiffs nur zu gut. Es erzeugte selbst in demjenigen, der Tag für Tag damit konfrontiert wurde, ein mulmiges Gefühl. Man glaubte, dass dieser Koloss aus Stahl und mühsam in Zaum gehaltener Energie auf einen herabstürzen würde.
    So war das LFT-Schiff etwa acht Kilometer vom Stadtrand entfernt niedergegangen. Nahe genug, um den Eindruck eines monumentalen Riesen zu erwecken, und fern genug, um die verängstigten Ijordi nicht das Allerschlimmste befürchten zu lassen. „Warum dieser Auftritt?", hatte Atlan Kempo gefragt. „Wir verderben es uns nur mit dem Rat. Wir sollten uns darauf konzentrieren, mich in diesen Hain zu schaffen, damit ich meine Position vor euren Obersten darlegen kann."
    Der Charonii hatte ihn amüsiert angeschaut. „Ich weiß zwar, dass du dieses Unsterblichkeitsgerät in deiner Schulter sitzen hast. Aber selbst dieses Gerät würde seinen Geist aufgeben, bevor du für ein paar Augenblicke Sprechzeit die formal abgestempelte Genehmigung erhältst."
    „So schlimm ist es?"
    „Du müsstest den Beweis antreten, dass du nicht aus der Weltenwolke stammst, Zeugen dafür aufbringen, einen Staatsbürgerschaftsnachweis und deine Geburtsurkunde beibringen. Hast du noch deine Geburtsurkunde? Duplikate werden nämlich nicht anerkannt..."
    „Schon gut, ich habe verstanden." Hastig hatte der Arkonide abgewinkt. „Wir machen es so, wie du vorschlägt."
    Und da saßen sie nun. Wie ein dicker fetter Eiterpickel ragte die VERACRUZ aus der Ebene nahe Kynderon hoch. Rings um sie grasten Herden irgendwelcher Fleischtiere, die das Schiff mit stumpfem Blick anstarrten. Die Antigravs liefen selbstverständlich und sorgten dafür, dass sich die 380 Millionen Tonnen Eigengewicht des Schiffes
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