Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2315 - Kampf ums Salkrit

Titel: 2315 - Kampf ums Salkrit
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
nicht ins Gestein oder noch tiefer drückten.
    Das heiß ersehnte Signal ertönte.
    Atlan schaltete die Verbindung zu. „Alles glatt gegangen?", fragte er Kempo ohne weitere Begrüßung. „Es sieht so aus, als würde man mir endlich einmal Aufmerksamkeit schenken", sagte der Junge nicht ohne Befriedigung in der Stimme.
    Der Unsterbliche liebte den seltsamen Dialekt des alten Jamischen, den Kempo sprach. Er erinnerte ihn an eine ganz besondere Frau. Sobald er seine Augen schloss, konnte er Zephyda vor sich sehen, ihren herrlichen Duft nach Moschus riechen, sie beinahe körperlich spüren ... „... damit ist noch längst nicht alles gegessen", unterbrach der Charonii Atlans Erinnerungen. „Momentan befinden sich die hohen Damen und Herren in heller Panik. Sheerdurn und ich versuchen herauszufinden, wie viele von ihnen von besonderem Interesse für meine weiteren Pläne sind."
    „Das heißt, dass wir weiterhin stillhalten sollen?"
    „Ich bitte darum. Wir bleiben in Kontakt. Ich rühre mich, sobald sich hier etwas ändert."
    Kempo schaltete das kleine Funkgerät kurzerhand ab. Der Strukturpilot zeigte einen Mangel an Respekt vor dem Alter, der Atlan manchmal ärgerte ... und andererseits gefiel.
     
    *
     
    Zwischenspiel:
    Ain Dekka tat, was er tun musste.
    Es gab kein Nachdenken, kein Schwanken, keinen Zweifel. Er war ein winzig kleiner Teil eines Ganzen, dessen wahre Größe er nie überblicken würde. Selbst wenn er tausend Leben lebte. Und dennoch war er wichtig, weil... weil...
    Es fühlte sich gut an, dazuzugehören.
    Ain erblickte in allem, was er machte, befriedigende Schönheit. Auch wenn dieses Wort eigentlich nicht zu seinem Wortschatz zählen durfte. „Es geht los", flüsterte er ins Mikrofon. „Wischt diese Charon-Schranke beiseite!" Ja.
    Alles war schön
     
    4.
     
    Khal Pif'Deran hielt mich an der Schulter fest. „Auf ein Wort, Kempo!", zischte er mir ins Ohr. „Es wird Zeit, dass wir uns unterhalten."
    Ja - das war es in der Tat. Auch wenn ich mich vor diesem Moment fürchtete.
    Der feiste Mann ging voraus, marschierte in den dichten Wald hinein. Die einsetzende Dämmerung erzeugte ein gewisses Unwohlsein in mir. Inmitten dieser ungeordneten natürlichen Strukturen fühlte ich mich schlicht überlastet.
    Knorrige Äste hingen weit zu uns herab und kratzten über mein Gesicht, zähe Wurzeln brachten mich immer wieder zum Stolpern. Ständig schätzte ich Entfernungen falsch ein, und das holprige Moos, über das wir schritten, machte es mir auch nicht leichter.
    Endlich blieb der Ratsvorsitzende stehen und drehte sich zu mir um. Ich erschrak.
    Ich erblickte ein Gesicht, das ich noch niemals zuvor gesehen hatte. Ich wusste, dass Khal mich verachtete und meine Karriere mit allen Mitteln hintertrieb - aber das war abgrundtiefer Hass. „Du hast mir Auhara genommen!"
    Er spuckte mir die Worte in Gesicht, und sie taten weh. Sie weckten Erinnerungen, sie weckten Emotionen.
    Die Wucht der Verzweiflung traf mich.
    Ich hatte die Frau, die ich liebte, getötet.
    Um das Vordringen bösartigster Lebewesen, die sich - so hatte Atlan gesagt - Charnaz Bakr nannten, in unsere Heimat zu verhindern, hatte ich das Opfer eines Charonii benötigt. Sheerdurn hatte sich freiwillig angeboten; doch die Götter, an die ich nicht glaubte, waren damit nicht zufrieden gestellt gewesen. Sie hatten jenes meiner Geliebten gefordert. „Ja - ich habe sie dir genommen", echote ich und senkte den Blick. Tränen tropften aus meinen Augen, verfingen sich am Rand meiner Brille und zogen wässrige Schlieren. „Doch bei allem Respekt", so fuhr ich mit leiser Stimme fort, „habe ich derzeit mehr Verständnis für meine eigene Situation. Denn ich habe sie ebenfalls verloren. Sie fehlt mir jeden einzelnen Augenblick. Jede Minute, jeder Tag ist seitdem zur Qual geworden. Ich vermisse ihren Geruch, kann nicht mehr schlafen, habe keinen Geschmack im Mund, finde keine Ruhe mehr. Wenn ich bloß die Zeit zurückdrehen, wenn ich etwas ändern könnte ..."
    „Schweig!", fuhr mich Khal Pif'Deran an. „Nicht genug, dass du mir das einzige Kind raubst - suhlst du dich auch noch in Selbstmitleid." Er ballte die Hände.
    Für einen Moment glaubte ich, er würde auf mich losgehen und auf mich einprügeln. Wahrscheinlich hätte ich es hingenommen, hätte die Schläge eingesteckt und als reinigendes Gewitter für meinen Seelenfrieden akzeptiert.
    Aber er beherrschte sich. Mustergültig wie immer. Gänzlich gefasst redete er weiter. „Bis zum heutigen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher