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2312 - Die Unschlagbaren

Titel: 2312 - Die Unschlagbaren
Autoren: Unbekannt
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bekam Gyra vielleicht wirklich Mitleid mit ihm. Leyton würde sich ihrer annehmen, und Prau selbst würde als Buhmann dastehen ...
    „Hau ab!", fuhr er Ceppink an, drehte sich um und winkte den anderen. „Wer nicht will, der hat schon.
    Soll er sich doch in die Hosen machen.
    Wir werden an ihn denken, wenn wir den bösen Geistern begegnen, huuhuu, ich habe ja solche Angst..."
    „Prau!", rief Gyra, die Arme in die Seiten gestemmt.
    „Jaja", knurrte er. „Ich weiß. Keine Ruinen."
    Er nahm sie in den Arm. Mit Leyton im Schlepp verließen sie ihr Versteck am Rand der Stadt. Der Gleiter stand zwischen zwei Häusern im Schatten.
    Niemand konnte ihn sehen. Alles war perfekt vorbereitet. Niemand würde sie sehen, wenn sie davonflogen, dem größten Abenteuer ihrer bisherigen „Karriere" entgegen.
    Ceppink blieb zurück und sah ihnen nach.
    „Ich habe euch gewarnt", flüsterte er. „Du wirst uns alle umbringen, Prau. Du bist unser Verderben. Und ich Dummkopf ... mache da auch noch mit." Er schüttelte den Kopf. „Aber jetzt nicht mehr. Vergesst mich, ihr drei. Ab jetzt werde ich erwachsen."
    Das Schlimme war nur, dass er eigentlich nicht ganz sicher war ... wie immer.
    Ließ er sie denn nicht im Stich?
    Houtog. Aram Verger. Die Kesselbecken. Das Randgebirge: Der atmosphärelose Mond Houtog war der einzige natürliche Trabant des Planeten Ijordan im Ijor-System, der als allererste Welt in der Charon-Wolke besiedelt worden war. Die Schwerindustrie wurde nicht auf Ijordan errichtet, sondern auf Houtog, der deshalb als einziges industrielles Zentrum der Wolke galt.
    Die industrielle Produktion erfolgte in neun so genannten Houtog-Kesselbecken, die allesamt so aufgebaut waren wie das älteste Kesselbecken von allen: Aram Verger.
    Aram Verger war vor Jahrmillionen durch Meteoriteneinschlag entstanden, ein geologisches Becken von zwölf Kilometern Durchmesser, das von einem kreisförmigen Ringgebirge mit durchschnittlich zwei Kilometern Höhe umschlossen war. Gravitationsprojektoren erhöhten die Schwerkraft in den Wohngebieten der Charonii auf einen Wert von 0,8 Gravos. Diese künstliche Schwerkraft verhinderte, dass die im Innern von Aram Verger angereicherte Atmosphäre in zu großen Mengen entweichen konnte. An einigen Stellen des Beckens gab es kargen Pflanzenbewuchs alst verkümmernde Folge eines Versuchs, Aram Verger zu begrünen und die Nahrungspalette der Charonii zu bereichern.
    Sublunar verlegte Wärmeleiter verbanden Aram Verger mit einem gleichfalls sublunar gelegenen Vulkangebiet im Osten. Die Wärmeleiter gaben unterhalb des Houtog-Kesselbeckens ihre Wärme frei, sodass in dem Gebiet eine durchschnittliche Temperatur von fünfzehn Grad Celsius herrschte; bei direkter Sonneneinstrahlung tagsüber waren es bis zu dreißig Grad, nachts wurde der Gefrierpunkt von Wasser nie unterschritten.
    In den Hängen des Kesselgebirges lieferten Sonnenkollektoren selbst bei Stromausfall noch Energie. Selbst im Katastrophenfall konnten die Charonii von Aram Verger also überleben, solange sie nur ihre Häuser erreichten.
    Dort standen Schutzanzüge, Atemverdichter und alles andere Notwendige für jede Person zur Verfügung. Überdies waren die Gebäude druckdicht ausgelegt.
    In der Stadt Aram Verger, die sich im Norden hufeisenförmig um ein großes Landefeld von fünf Kilometern Durchmesser legte, lebten, ungewöhnlich dicht gedrängt für ihr Volk, rund 800.000 Charonii zusammen, die meisten von ihnen Techniker. Aram Verger war auf den Fundamenten einer älteren Architektur aufgebaut. Vor allem am Rand der Stadt und beim Landefeld fanden sich Ruinen aus jener früheren Zeit. Solche Ruinen und andere Relikte aus der Vergangenheit gab es auch im Ringgebirge. Wegen der Gefährlichkeit des Gebirges und der damit verbundenen Tabuisierung waren sie allerdings kaum erforscht.
    Die Alten unter den Charonii, jene, die sich mit der Geschichte des Mondes und ihres Volks befassten, sprachen von Geistern, die man besser nicht wecken sollte ...
    „Irgendwie", sagte Leyton enttäuscht, „hatte ich mehr erwartet."
    „Geht mir genauso", meinte Gyra.
    „Jetzt laufen wir uns schon seit drei Stunden die Füße wund, mir tun alle Knochen weh, und nichts als alter Staub und Geröll. Verdammt, Leute, wo ist da der Kick?"
    „Weiß ich nicht!" Praulynd fühlte sich angesprochen. Er blieb stehen und drehte sich um. Hinter ihnen lag tatsächlich nur eine öde Felswüste.
    Den von Ceppink manipulierten Gleiter hatten sie am Rand des Gebirges
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