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2312 - Die Unschlagbaren

Titel: 2312 - Die Unschlagbaren
Autoren: Unbekannt
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schon, stemmte sich gegen den Wind und zerrte sie aus dem Sitz. Sie schrie und wehrte sich, aber es war zu spät: sie sprangen hinaus und fielen, fielen ...
    Sie landeten eng umschlungen in einer Gruppe knorriger, nur wenig belaubter Büsche. Im Krater wuchsen zwar einige robuste Pflanzen, aber sie gediehen nicht gerade. Dennoch waren ihre trockenen Zweige kräftig „genug, um den Sturz kurz über dem Boden zu bremsen, der hier von einer blassen Moos- und Grasschicht bedeckt war. Praulynd drückte die zerbrechliche Gyra fest an sich und hatte die Augen geschlossen. Trotzdem glaubte er tausend Blitze zu sehen, als die Wucht des Aufschlags ihm alle Luft aus den Lungen presste und sein Körper in Stücke gerissen zu werden schien. Jeder Knochen tat höllisch weh. Für einen Moment war er wie betäubt. Dass er überhaupt bei Bewusstsein blieb, hatte er wahrscheinlich nur den Schmerzen zu verdanken, Gyras schrillen Schreien und dem ohrenbetäubenden Krachen der Explosionen in unmittelbarer Nähe.
    Er riss die Augen auf und begann sich unbewusst zu bewegen. Irgendwann stand er und sah den Feuerschein hinter den Büschen. Bei den Gebäuden am Rand des Landefelds, in die der Gleiter gerast war, brannte es.
    Er stand schwankend und schwer atmend, aber er stand. Gyra richtete sich an ihm auf. Er sah nicht zu ihr hinab, sondern zum Himmel hoch.
    „Da sind sie", knurrte er. „Sie landen, und gleich werden sie alle da sein, die ganze verdammte Stadt. Wir müssen hier weg, Gy."
    Die junge Charonii stand nun ebenfalls. Sie zitterte. Ihre Hände suchten seinen Hals. Ihre Stimme war nur ein schwaches Zirpen, kaum hörbar in den immer noch erfolgenden Explosionen im Gleiterwrack und den prasselnden und zischenden Flammen.
    „Bist du in Ordnung, Prau?"
    „Und selbst?"
    „Frag mich das irgendwann später, du verfluchter Rob. Wir hätten uns das Genick brechen können, weißt du das?
    Zuerst reitest du uns in die Scheiße, und dann ... Du hättest uns alle umbringen können! Wo ... wo sind überhaupt Leyton und Cep?"
    „Hier!" Eine Hand hob sich aus einem etwas höheren Busch, dessen knorriges Astwerk im roten Feuerschein gespenstisch wirkte. Dann folgte ihr ein Kopf mit rotem, zerzaustem Haar.
    „Ley!" Praulynd duckte sich, schob mit einer Hand das Gestrüpp auseinander und zog mit der anderen Gyra hinter sich her. Abgebrochene Astenden ritzten seine Haut im Gesicht und an den Händen. Ein Stück zur Linken sah er den Gleiter der Verfolger niedergehen. „Wo ist Cep? Seid ihr in Ordnung?"
    „Cep hat sich den Fuß verstaucht, glaube ich", erhielt er zur Antwort.
    „Besser wäre seine Klappe gewesen.
    Ich werde morgen hundert blaue Flecke und Narben von den verdammten Zweigen haben, aber man lebt. - He, die sind gleich wieder hinter uns her", Er hatte die Stimme gesenkt. Praulynd und Gyra hockten sich neben ihm in die Bresche, die sie in die Büsche gerissen hatten. Sie sahen Ceppink am Boden liegen und sich den linken Fuß halten. Jetzt wurden die ersten Rufe laut. Weitere Gleiter erschienen am Himmel.
    „Die ganze Stadt wird uns jagen", prophezeite Ceppink mit weinerlicher Stimme. „Ich hatte euch gewarnt. Es ist nicht ohne Grund verboten, Aram Verger zu verlassen und ..."
    „Solange du klug labern kannst, kannst du auch laufen", schnitt Praulynd ihm das Wort ab. „Notfalls muss einer von uns dir helfen. Dann schaffen wir es bis zum Versteck."
    „Welches Versteck?", fragte Gyra.
    Sie schüttelte den Kopf und streckte abwehrend die Hände aus. „Oh nein, Prau. Das meinst du doch nicht, oder?
    Ich denke ja nicht daran!"
    „Dann bleib hier", knurrte er. „Leyton, schnapp sie dir. Ihr zwei geht als Erste. Bleibt in der Deckung der Büsche, solange es geht. Sie dürfen uns nicht sehen. Ich helfe Ceppink. Wir treffen uns bei der Ruine - oder im Kerker."
    „Nein, Prau!", protestierte Gyra.
    „Was ist dir lieber?"
    „Ich hätte nicht mitkommen dürfen", klagte Ceppink. „Du bist unser Untergang, weißt du das, Prau?"
    Praulynd grinste ihn an. „Aber Spaß macht es, oder?" Er nickte Leyton zu. „Worauf wartet ihr? Schnapp sie dir, wir sehen uns im Versteck."
    Gyra protestierte nicht mehr, als der schmächtige Rothaarige ihre Hand nahm. Sie huschten gebückt im Gestrüpp davon. Praulynd lauschte kurz.
    Die Stimmen waren näher gekommen.
    Zweige brachen.
    Und dann wurde es mit einem Schlag dunkel. Die Sonne Ijor war hinter dem Randgebirge des Kraters versunken. Die langsam erstickenden Flammen und die Scheinwerferkegel der
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