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2312 - Die Unschlagbaren

Titel: 2312 - Die Unschlagbaren
Autoren: Unbekannt
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Kräften nichts entgegenzusetzen, wie sich gezeigt hätte.
    Gänzlich unmöglich schien es allerdings nicht zu sein: Es gab Leben innerhalb Charons und dazu Hoffnung und eine geheimnisvolle Substanz namens Salkrit. Eine Substanz, hinter der die Terminale Kolonne TRAITOR her zu sein schien - wodurch es auch für die galaktischen Völker begehrenswert wurde, selbst ohne die Hinweise, die Bully und Gucky erst jüngst von den Cyno-Abkömmlingen Novathos erhalten hatten.
    Ein Hologramm baute sich auf, in dem ein Ausschnitt des Weltraums zu sehen war - und ein ovales, eindeutig künstliches Objekt, das von Sekunde zu Sekunde weiter ins Bild zu wachsen schien. Das Objekt war 175 Meter lang und an der dicksten Stelle 85 Meter breit. Die Charonii, wie sich die geheimnisvollen Bewohner des Sternhaufens nannten, bezeichneten es als Strukturdolbe. Und der junge Charonii, der die Dolbe langsam an die VE-R ACRUZ heransteuerte, war ein Strukturpilot namens . Kempo Doll' Arym.
    Der Arkonide sah kurz zu Marc London hinüber, der in einigen Metern Abstand von ihm stand und keine Miene verzog. Der Kontakt und alles, was bisher über ihren Besucher bekannt war, waren fast allein dem jungen Psionten zu verdanken, der in seiner Eigenschaft als Psi-Korresponder in das Strukturgestöber „hineingesehen" und im Innern der sich immer wieder kurzzeitig bildenden stabilen Zonen Leben und Intelligenz festgestellt hatte. Zu einem ersten Funkkontakt mit den mittels Ultra-Messwerk ausfindig gemachten Raumschiffen der Charonii war es erst später gekommen, nachdem es in einem nervenaufreibenden Spiel gelungen war, die Neugier der Unbekannten zu wecken und ihr Vertrauen zu gewinnen.
    Und jetzt stand das erste Rendezvousmanöver zwischen der VERA-CRUZ und der Strukturdolbe DO-RYNA unmittelbar bevor, die auf die pausenlos abgestrahlten Funksprüche der Terraner reagiert hatte. Die Besatzung der Space-Jet V-SJ-01 EPIKUR hatte ein Holo bekommen, in dem sich der Pilot der Dolbe zeigte und seinerseits um Kontaktaufnahme bat.
    Atlan sah ihn jetzt vor sich, so, wie die Raumfahrer ihn zuerst gesehen hatten. Kempo Doll'Arym war humanoid, sehr schlank und drahtig. Er hatte dichtes, kastanienbraunes rückenlanges Haar, selbst hinter seiner seltsamen Brille gut erkennbare blassgraue Augen, buschige Brauen, dazu ein kantiges Kinn und eine schmale Nase. Er trug eine einfache Stoffmontur, die allerdings mit etlichen technischen Geräten kombiniert war. Bis auf die offensichtliche Vorliebe für alles Technische bestärkte seine Erscheinung die Vermutung, bei den Charonii könne es sich um Nachkommen von Motana handeln. Dafür sprach nicht nur, dass sie wie diese Jahrmillionen in der Isolation eines Hyperkokons verbracht hatten (subjektiv „nur" rund 12,000 Jahre), sondern auch ihre Schiffe mit Hilfe psionischer Sinne durch das Strukturgestöber im Innern der Charon-Wolke steuerten - eben jener Sinne, auf die Marc London angesprochen hatte.
    Wieder warf Atlan dem knapp zwanzigjährigen Psionten einen Blick zu. Der schlanke Terraner, der in den letzten Wochen seine schüchterne Zurückhaltung mehr und mehr abgelegt hatte, starrte in Konzentration versunken auf das Holo mit dem Charonii. Der Arkonide fragte sich, was er wirklich sah. Er war drauf und dran, ihn deshalb anzusprechen, als er von Major Marya Delazar, der Chefwissenschaftlerin des Explorers, an der Schulter berührt wurde.
    „Es ist so weit", sagte die rotblonde Terranerin. „Er dockt in der Nachbarschleuse an."
    Der erste direkte Eindruck war: Sympathie.
    Atlan und Kempo Doll'Arym standen, sich in der Schleusenkammer gegenüber. Der Charonii war um fast einen Kopf kleiner als der Arkonide, doch es konnte kein Zweifel daran bestehen, dass sie sich auf Augenhöhe bewegten, „Ich freue mich, dich an Bord der VERACRUZ begrüßen zu dürfen", sagte der Arkonide in jener Form des Jamisch, in der die Funksprüche der Charonii gehalten waren, und streckte die Hand aus.
    Der Strukturpilot ergriff sie ohne Zögern in Nachahmung und intuitivem Verständnis der Geste. Er schien nicht im Mindesten erstaunt darüber, dass die Fremden seine Sprache beherrschten. „Es hat lange gedauert, aber ich hoffe, dass euer Weg hierher nicht umsonst war,"
    „Das hoffe ich auch", sagte Atlan. „Seit der Rückkehr eures Kugelsternhaufens ins normale Universum vor dreizehn unserer Jahre hattet ihr keinerlei Kontakt zu Wesen von außerhalb, richtig?"
    Kempo Doll'Arym nickte in vollkommen menschlicher Manier. Er sah seinem
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