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2309 - Die Augen von Charon

Titel: 2309 - Die Augen von Charon
Autoren: Unbekannt
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vernichtet..."
    „Des Strukturgestöbers?"
    „Warte ab, bis du die Charon-Wolke siehst, dann wirst du wissen, was ich meine."
    „Und warum weist du mich auf dieses System hin?"
    Gon-Orbhon lächelte schwach. „Dort haben wir früher ein Hypermaterial namens Salkrit gewonnen, das jetzt, nach der Hyperimpedanz-Erhöhung, von höchstem Interesse für euch sein könnte. Ich weiß, welche Probleme ihr mit den euch bekannten Hyperkristallen habt.
    Doch solange kein Kontakt mit den Charonii hergestellt werden kann, erübrigt sich das Thema von selbst."
    Ich betrachtete ihn nachdenklich. „Willst du dein Gewissen erleichtern, indem du mir diesen Hinweis gibst?"
    Gon-Orbhon lachte leise auf. „Das", sagte er, „könnte ich nicht einmal, wenn es mir möglich wäre, die Entstehung einer Negasphäre in Hangay zu verhindern."
    Jetzt wusste ich, was Gon-Orbhon mit dem Begriff Strukturgestöber gemeint hatte.
    Einige Holos zeigten das Objekt unseres Interesses in Dauereinstellungen und praktisch von allen Seiten. Manche veränderten sich gelegentlich leicht, wenn neue Ergebnisse der Ortung und anschließenden Analysen in die dreidimensionale Darstellung einflössen.
    Schon rein optisch wirkte der Sternhaufen ungewöhnlich, ganz und gar nicht wie ein normaler Sternhaufen. Ich machte auf den Holos ein fast exakt kugelförmiges Gebilde aus, das im Dunkel des Alls aussah wie matt illuminiertes Wir waren bei der Erkundung des Universums schon öfter auf künstlich angeordnete Sonnen gestoßen, daher waren wir nicht sonderlich überrascht davon. Doch das scheinbare Geheimnis, das uns sonst auf der Stelle zu Nachforschungen getrieben hätte, war gar keins.
    In dem Speicherkristall, den Gon-Orbhon mir gegeben hatte, war dieser Sonnenwürfel erwähnt. Diese acht Sterne waren tatsächlich künstlich in einer Konstellation von fast exakter Würfelform platziert worden. Es handelte sich um die ehemaligen Spendersonnen, die bis 1331 NGZ den Hyperkokon aufrechterhalten hatten, in den ES die Charon-Wolke eingesponnen hatte.
    Die Superintelligenz hatte sich beträchtliche Mühe gegeben, diesen kleinen Sternhaufen für Jahrmillionen aus dem Standarduniversum zu entfernen, wesentlich mehr als bei anderen Hyperkokons. Warum? Laut Gon-0 ging für uns keine Gefahr davon aus - was aber war es dann? Nur dieses Hypermaterial?
    ES hatte bestimmt nicht ohne triftigen Grund gehandelt. Ich wandte mich dem zweiten Holo zu, einer eigentümlichen dreidimensionalen Darstellung, die die Charon-Wolke aus einer ganz bestimmten Perspektive zeigte. Wieder einmal hatte ich den Eindruck, dass 30, 40 der die Wolke umgebenden Sterne des Milchstraßenzentrums einen Ring um das Strukturgestöber Charons bildeten, als wollten sie die Geheimnisse - oder vielleicht auch Gefahren? - umschließen, die die Wolke barg. Dieser Anblick löste in mir unwillkürlich Beklemmung aus, obwohl mir klar war, dass es sich im Gegensatz zu dem Sonnenwürfel um eine zufällige, perspektivisch gefärbte Momentaufnahme handelte.
    Während ich mich noch fragte, ob die She'Huhan den Raumfahrern des aufstrebenden arkonidischen Imperiums, die zum ersten Mal in diesen Bereich des galaktischen Zentrums vorgedrungen waren, mit diesem Ring um Charon - damals noch ein Ring um einen unerklärlichen Leerraum - einen bestimmten Hinweis hatten geben wollen, dessen Bedeutung sich mir auch heutzutage noch nicht erschloss, riss' der Lärm der Alarmsirenen mich binnen kurzer Zeit zum zweiten Mal aus den Gedanken. „Ortung!", meldete Gaiomo Gredor. „Drei Raumschiffe in zwei Lichtwochen Entfernung.
    Eindeutig arkonidische Einheiten. Zwei Kugelraumer mit klassischem Ringwulst, Durchmesser jeweils 1500 Meter sowie ein GWALON-Kelchraumer! Geschwindigkeit achtundvierzig Prozent Licht. Sie nehmen im Formationsflug Beschleunigung auf. Eindeutige Vektoren, sie haben einen Rendezvouskurs eingeschlagen."
    Ich erkannte, dass es sich bei dem Kelchraumer um ein Schiff aktuellster Generation handelte. Der Raumgigant bestand aus einer kugelförmigen Basiszelle mit einem Durchmesser von 2400 Metern sowie einem 750 Meter hohen, unten angeflanschten Kegelstumpf.
    Auch wenn bislang kaum jemand aus der LFT diese Schiffe zu Gesicht bekommen hatte, kannte ich natürlich die aktuellen Geheimdienstberichte über sie. Die Bewaffnung der Kelchschiffe war schlichtweg ungeheuerlich. Imperator Bostich hatte für seine Thronflotte alles aufgeboten, was die arkonidische Wissenschaft und Technik aufbringen konnte. Ich bezweifelte, dass
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