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2307 - Der Psi-Korresponder

Titel: 2307 - Der Psi-Korresponder
Autoren: Unbekannt
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Aufstand? Ihr glaubt aber nicht, dass ich das Teufelszeug am Körper mit mir herumtrage."
    Rechts warf ihm einen scharfen Blick zu. „Vielleicht bist du mit dem Behälter in Berührung gekommen. Dann lassen sich selbst winzige Stäubchen in deiner Kleidung nachweisen."
    „Netter Einfall, aber bei mir werdet ihr keinen Erfolg haben."
    Die Sicherheitsleute nickten nach einem letzten Check. „Alles in Ordnung, du kannst durchgehen."
    Cartheon betrat die Schleuse. Augenblicke später stand er außerhalb des Bezirks, in dem ein paar Etagen höher der Speicherring des Quintatrons verlief.
    „Hey, da ist Turb Cartheon!", erklang eine Stimme.
    Der Schirmfeld-Spezialist hob den Kopf. Drei Terraner betraten den Korridor und stiegen zu ihm auf das Laufband.
    Er kannte sie gut, arbeitete seit Monaten mit ihnen im L-Team zusammen. Vom Aussehen her hätten sie Brüder sein können, alle drei fast gleich groß, schwarzhaarig, mit dunklen Augen und einer leicht gekrümmten Nase. Selbst die Gesichtszüge waren sich ähnlich.
    Vermutlich handelte es sich um einen Gag der drei. Mit durchsichtiger Schminke konnte man so etwas erreichen.
    „Vince, Tak, Flip", grüßte er. „Ich schätze, wir haben denselben Weg."
    Sie sahen ihn merkwürdig an, angespannt und irgendwie lauernd. Er spürte sofort, die drei wollten etwas von ihm.
    Das Laufband trug sie bis zur Sicherheitsschleuse, hinter der die Außenhangars lagen. Die Beschriftungen kennzeichneten die Lage der langen Hallen, Wallgrund-1, Wallgrund-2 ...
    Eine altertümliche Tubuskabine nahm sie auf und schüttelte mit ihnen durch eine Röhre am Rand von Wallgrund-1 entlang bis zum Zinnenkranz des Tiefbunkers. Der Transport erinnerte an die Fahrt auf einem altertümlichen Holzkarren. Wie vieles andere in der Fabrik handelte es sich auch hier um ein Provisorium.
    Früher, so erzählten altgediente Techniker aus den unergründlichen Tiefen der Megapositronik NATHAN, hatte es hier nur ein paar astronomische Stationen gegeben.
    Später hatte man industrielle Gebäudekomplexe errichtet, sie vor zehn Jahren aber umgebaut und teilweise entfernt. Sie lagen heute unterirdisch, ungefähr zwei Kilometer tief unter dem Kraterboden.
    Inzwischen existierte HWG-01 schon seit zehn Jahren im Zwiebus-Krater und bildete eine der am schärfsten bewachten Anlagen des Erdmondes. Hinaus kam man noch schwerer als hinein. Dort, wo früher eine simple Luftschleuse als Ausgang zum Kraterboden gedient hatte, mussten die Männer jetzt Dreifach-Energiesperren mit Iriskontrolle und Genmusterscan über sich ergehen lassen.
    Nach zusätzlichen Roboterkontrollen überprüfte ein kastenförmiger Automat ihre Fingerabdrücke, dann waren sie endlich draußen.
    Hinter einer dicken Panzerplastscheibe sahen sie undeutlich den Geröllboden des Kraters.
    Eine durchsichtige Röhre mit einem halben Dutzend Laufbändern führte zur Spitze des keulenartigen Kraters, wo der Wall zerklüftet war und kilometerweit in die Höhe ragte. Die Bänder ruckelten teilweise. Es fehlte an Zeit und wohl auch an Geld, sie instand zu setzen oder gegen neue auszutauschen.
    Die vier Männer durchschritten eine Tür am Ende der Röhre und fanden sich übergangslos in einem silberblanken Kabinenaufzug wieder. Es gab nur zwei Knöpfe, G und H. G stand für „Grund", H für „Höhe".
    Vince drückte H, der Aufzug setzte sich mit einem leichten Sirren in Bewegung. „Sirenenkapsel" nannte der lunare Volksmund ihn.
    „Gut, dass wir dich getroffen haben", begann Tak.
    Turb Cartheon atmete schneller. „Ach?"
    „Es geht um das LORETTA-Projekt.
    Wir platzen fast vor Neugier, worum es sich handelt. Du doch auch, oder?"
    „Ja. Ich wüsste es auch gern." Oder auch nicht, fügte er in Gedanken hinzu.
    „Es gibt nicht viele Möglichkeiten, bis zur RICHARD BURTON vorzudringen", sagte Flip. „Zu Fuß von einem Nachbarkrater aus, aber dann präsentieren wir uns der Raumüberwachung zu lange auf dem Silbertablett. Die bessere Lösung wäre der direkte ..."
    „Direkt ist immer besser", unterbrach Turb. „Aber was wollt ihr dort?"
    „Die Menschheit hat ein Recht auf Information." Vince sagte es in tiefem Ernst.
    „Hat sie", nickte Turb. „Ich sehe allerdings keinen Sinn darin, für ein paar Informationen Kopf und Kragen zu riskieren. Gerade jetzt, da alle nach dem Dieb suchen."
    „Da fallen wir am wenigstens auf", hielt Vince dagegen.
    „Oder erst recht – und werdet als Spione verurteilt."
    Turb konnte sich nicht vorstellen, dass die drei Männer
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