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2307 - Der Psi-Korresponder

Titel: 2307 - Der Psi-Korresponder
Autoren: Unbekannt
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und ihre Freiheit verteidigen, schwor sich der Mausbiber, während er nach dem jungen Studenten Ausschau hielt.
    Endlich entdeckte Gucky den Gesuchten hinter den Info-Terminals auftauchen. Marc London tat ein paar Schritte und blieb dann stehen, drehte sich suchend um die eigene Achse. Er war nur ein weiterer junger Mann, der auf etwas oder jemanden zu warten schien, äußerlich nichts Besonderes. Hoch gewachsen, schlaksig wie die meisten Jugendlichen.
    Ein Schatten am Kinn, ein Dreitagebart, ließ erkennen, dass er sich dem gegenwärtigen Trend junger Männer angeschlossen hatte. Gucky identifizierte ihn anhand der schmalen Nase und der buschigen Augenbrauen allerdings leicht, die dem jugendlichen Gesicht etwas Markantes verliehen.
    „Marc London", murmelte Gucky und streckte sofort seine telepathischen Fühler aus. Er versuchte etwas von der psionischen Ausstrahlung zu erhaschen, die der Jüngling zweifellos besaß. Es konnte kein Zufall sein, dass zwei gegensätzliche Kräfte auf London aufmerksam geworden waren: der Duale Kapitän des Chaos und Fawn Suzuke, die Botin des Nukleus.
    Aber da war nichts. Was immer Marc London in sich trug, es befand sich im Zustand der Inaktivität.
    Nach kurzem Nachdenken beschloss der Ilt, angesichts der zu erwartenden Aufmerksamkeit nicht zu teleportieren, und watschelte zur nächsten Rampe. Ein Gleitband brachte ihn hinab, mitten in die Schwärme aus Menschen hinein, von denen nicht wenige beeindruckt waren und entschieden zu viele versuchten, ihn zu berühren oder zu kraulen. So ist das eben, wenn man ein Idol ist, dachte Gucky und grinste freundlich in die zahllosen Gesichter, während er gleichzeitig mit winzigen Portionen seiner telekinetischen Kraft Passanten aus dem Weg schob. Die meisten merkten es nicht einmal.
    Er sah, wie Marc London den Kopf hob und herüberblickte. Er winkte, und Gucky winkte zurück. Der junge Terraner blieb noch einen Moment scheinbar überfordert an der Stelle stehen, dann setzte er sich zögernd in Bewegung, bis er vor dem Mausbiber stand.
    „Guten Tag, Marc!", sagte der Ilt.
    „Ja ... hallo", begrüßte ihn Marc. Er wirkte nervös. „Du ... bist also ... Gucky!"
    „In der Tat", nickte Gucky ernsthaft.
    „Schön. Schön, dich ... dich kennen zu lernen!" Der rechte Arm Marc Londons schwenkte fast roboterhaft nach vorn.
    Angesichts von Guckys geringer Höhe wischte er über dessen Kopf hinweg.
    Während Marc vor Scham über seinen Fauxpas die Röte ins Gesicht schoss und er seine Hand absenkte, schüttelten sich die beiden die Hände.
    „Macht nichts", sagte Gucky grinsend.
    „Keine Panik. Ich beiße nicht – das hebe ich mir für die bösen Buben auf."
    London zog die Hand so ruckartig zurück, als habe er sie sich verbrannt. „Ja ... richtig. Ich meine, ja, ich weiß. Aus den Geschichtsvids. Also, nicht, dass du ... aber ..."
    „Sei mal nicht zu beeindruckt, nur weil sich eine lebende Legende um dich kümmert", unterbrach ihn Gucky, um das Eis zu brechen. „Bré hat dich vorbereitet, richtig? Du weißt also, worum es geht."
    „Sie sprach von ein paar Tagen, in denen du dich um mich kümmern würdest."
    „Wegen deines Potenzials."
    „Und wegen Fawn!", kam es wie aus der Pistole geschossen.
    Natürlich. Fawn Suzuke war die Botin des Nukleus der Monochrom-Mutanten, und Marc hatte sich in sie verliebt. Die Erkenntnis, dass er ein Phantom anbetete, war für ihn nicht leicht zu verarbeiten.
    „Ich schlage vor, wir besprechen das nicht in aller Öffentlichkeit", sagte Gucky verständnisvoll. „Und in aller Ruhe, beispielsweise in ..."
    Guckys Armbandkom gab ein Schrillen von sich, das noch zwei Meter entfernt Leute aufschrecken ließ. LAOTSE schickte ein Dringlichkeitssignal. Irgendetwas war vorgefallen.
    „Ich glaube, aus der Ruhe wird nichts", murmelte Marc London.
    „Also dann: Wir müssen los."
    Kaum hatte Marc Guckys Hand ergriffen, verschwanden die beiden schon mittels Teleportation.
     
    *
     
    Die Worte aus dem Mini-Akustikfeld klangen hektisch und rau. Unverkennbar war das Reginald Bull, der Verteidigungsminister der LFT.
    „... geht mich zwar nichts an, weil das für mich als Verteidigungsminister nicht der Job ist", polterte die Stimme. „Aber ich will, das du dich darum kümmerst.
    Auf dem Mond ist erneut Howalgonium gestohlen worden. Der Dieb ist auf der Flucht."
    „Du hast ja Recht, Bully", antwortete der Ilt, als der Minister schwieg. „Aber vergiss nicht, ich bin schon rund um die Uhr beschäftigt."
    „Perry und
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