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2307 - Der Psi-Korresponder

Titel: 2307 - Der Psi-Korresponder
Autoren: Unbekannt
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endlich seine Sprache wieder.
    „Nichts", krächzte er. „Rein gar nichts.
    Sie hätten genauso gut einen luftgefüllten Ballon untersuchen können. Und weißt du, was dieser Camaro gesagt hat?
    Er hat gesagt: ›Was immer es ist, es gehört zu dir wie dein Bewusstsein.‹"
    „Er meint, du bist mit einer Fähigkeit geboren worden, die außergewöhnlich ist. Das ist ein Kompliment, Marc. Und ein Zeichen des Vertrauens. Er will dir damit sagen, dass niemand dich manipuliert hat. Du magst vieles sein, aber keinesfalls ein schlafender Agent der Terminalen Kolonne."
    „Macht das meine Korrespondenz-Fähigkeit weniger gefährlich? Ich glaube nicht mehr daran, Gucky!"
    „Leise!" Der Ilt hob warnend die Hand.
    Da war ein Impuls, dem er nachlauschte, ein einzelner Gedanke nur.
    Marc?
    Sein Wunsch, endlich einen Gedanken des Studenten erkennen zu können, erfüllte sich nicht. Der Impuls kam von vorn, aus einem der Appartements, die an diesem Korridor lagen.
    „Ich tue nichts", hauchte London.
    „Bitte glaube mir!"
    „Schon gut!" Gucky spürte keine Anzeichen, dass jemand seine Psi-Fähigkeiten neutralisieren wollte. Entschlossen griff der Ilt nach Marc London und teleportierte.
    Sie materialisierten im Wohnzimmer eines Appartements. Ein Mann in mittlerem Alter stand vor ihnen. Der Physiognomie und dem langen, flachen Brustkorb nach zu urteilen, handelte es sich bei um einen Arkoniden. Er trug einen Hausanzug und hielt einen Signalgeber in der Hand, den er offenbar gerade benutzt hatte.
    Beim Anblick des Ilts und seines Begleiters ließ er das Ding vor Schreck fallen.
    „Rühr dich nicht vom Fleck!", warnte Gucky ihn. „Ich stelle dir ein paar Fragen, die du sofort und wahrheitsgemäß beantworten wirst. Die erste: Was meintest du mit dem Gedanken ›Jetzt!‹?"
    Der Arkonide starrte Gucky und seinen Begleiter aus unnatürlich großen Augen an. Der Ilt lauschte in seine Gedanken, konnte aber nichts Konkretes erkennen. Irgendetwas verwischte sich im Bewusstsein des Mannes. Die Gedanken des Erschreckens und die Frage nach dem plötzlichen Erscheinen von zwei Wesen existierten nur noch als letzter Hauch.
    Aus dem Mund des Mannes drang ein knackendes Geräusch, gefolgt von einem krampfhaften Schlucken.
    Guckys telekinetischer Zugriff kam zu spät. Das Zeug war schon in der Speiseröhre und im Magen.
    „Warte hier!", sagte Gucky schnell zu London. Er warf sich auf den Arkoniden.
    Der Kerl verdrehte die Augen und brach in die Knie. Augenblicke später lag er in der nächsten Medostation unter silbern blitzenden Robotern, die seinen Kreislauf stabilisierten und im Schnellgang eine Magensonde einführten.
    „Es handelt sich um ein starkes Gift", verkündete die Positronik der Station nach kurzer Analyse. „Wir versuchen es zu neutralisieren."
    Sie schafften es nicht. Gucky konzentrierte sich auf die Gedanken des Sterbenden. Sie beschäftigten sich nicht mit dem Tod, dessen Nähe er nicht zu bemerken schien. Er war ein Akone, und er dachte an eine Bombe, die er gezündet hatte. Triumph war das Letzte, was er empfand. Sekunden später meldeten die Medoroboter den Exitus.
    „PENTA an Gucky", erklang die Stimme der Steuerpositronik. „Die Daten des Arkoniden wurden überprüft. Er hat er auf Terra gelebt. In seinem bisherigen Leben gab es keine Auffälligkeiten."
    Ein Schläfer also.
    „Er ist ein Akone", sagte der Ilt. „Und er hat kurz vor unserem Eintreffen in seiner Kabine einen Signalgeber betätigt und damit eine Bombe gezündet. Gibt es irgendwo in HWG-01 Hitzeentwicklung?"
    „Nein."
    „Dann geht die Bombe verzögert hoch."
    „Ich habe bereits Vollalarm für die Fabrik ausgelöst."
    Es bedeutete, dass alle wichtigen Sektoren durch starke Paratronschirme gegeneinander abgeschottet waren.
    Ein Roboter untersuchte die Taschen des Toten und förderte zwei Datenkristalle zu Tage.
    Gucky nahm sie in Empfang. „Ich brauche eine Strukturlücke, um ins Zentrum zu kommen."
    „Die Lücke steht!"
    Der Ilt teleportierte und landete mitten in der Steuerzentrale. Die Männer und Frauen an den Konsolen zuckten erschrocken zusammen, beruhigten sich aber sofort wieder. Gucky sondierte ihre Gedanken, sie waren sauber. Mit hoher Wahrscheinlichkeit gehörte keiner von ihnen zu den Hintermännern des Anschlags.
    Der Ilt legte die Kristalle in zwei Lesemulden. Sie enthielten Datenpakete, ohne Ausnahme verschlüsselt und mit positronischen Siegeln versehen. Anhand der Siegel identifizierte PENTA sie in Bruchteilen einer
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