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2305 - Jagd auf die Dunkelkapsel

Titel: 2305 - Jagd auf die Dunkelkapsel
Autoren: Unbekannt
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ihn selbstverständlich", züngelte Zerbone zur Antwort.
    Der Schmerz ließ allmählich nach. In einer gemeinsamen Anstrengung richteten sie ihren Körper auf und lehnten sich gegen das stützende Gel-Pad.
    „Wir werden es nicht in der Dunkelkapsel tun", sagte Aroff. „Die Fähigkeiten des Menschen sind uns nach wie vor unbekannt. Die Gefahr erscheint gering; dennoch sollten wir durch die ... Befragung unser Raumschiff nicht in Gefahr bringen."
    „Also auf dem Erdmond oder einem der äußeren Planeten?"
    „Der Einfachheit halber sollten wir auf der Erde bleiben. Auch wenn wir nicht auf die Kooperationsbereitschaft des Jungen angewiesen sind – wir würden uns Aufwand und Mühen sparen. Wer weiß schon, wie er auf veränderte Atmosphäremischungen und Temperaturbedingungen reagiert."
    „Meinetwegen." Zerbone züngelte nachdenklich. „Such dir möglichst unbesiedeltes Land aus."
    Der Mor’Daer überlegte kurz und deutete schließlich auf einen kleinen Fleck auf der terranischen Südhalbkugel. Auf eine kleine Insel, Anhängsel einer etwas größeren. „Dieser Platz scheint mir ideal zu sein", sagte er, ließ die Dunkelkapsel erneut in die Atmosphäre eintauchen.
     
    4.
     
    „Wir haben etwas gefunden!", meldete ein TLD-Agent.
    „Wo?", fragte Malcolm S. Daellian.
    „Dritte Ebene des Häuserblocks.
    Sechste Wohneinheit von links. Der ...
    Tatort liegt verborgen. Ein Erker versperrt die Sicht vom Park aus."
    Ein rötliches Licht blitzte auf und markierte den Mann. Er schwebte mit seinem Antigrav an der Außenseite des Wohnhauses.
    Daellian und Mondra erhoben sich gleichzeitig, während Rudnor hinter ihnen zurückblieb.
    „Hier!", sagte der namenlose Agent, als sie ihn erreichten, und deutete auf ein Fenster vor ihm. Genauer: auf das, was einmal ein Fenster gewesen war.
    „Sauber ausgeschnitten", murmelte Mondra. Vorsichtig fuhr sie mit ihren Fingern die messerscharfe Kante entlang. „Ein Desintegrator oder etwas Ähnliches, keine Frage." Sie drehte sich zu dem Agenten mit dem ausdruckslosen Gesicht um. „Die Spurensicherung soll augenblicklich anmarschieren. Das übliche Prozedere. Infrarot, Schwingungsmustererkennungen, Befragung der Nachbarn und so weiter."
    Kommentarlos gab der Agent die Anweisungen weiter.
    Mondra glitt währenddessen ins Innere der Wohnung. Daellian folgte ihr. Er manövrierte den Sarg passgenau durch die Lücke.
    „Das Zimmer eines Jungen", murmelte die Frau, während sie sich im Licht ihres Scheinwerfers umsah.
    Der Haus-Servo versagte. Ein klägliches Flackern der Zimmerbeleuchtung und ein paar grässlich verzerrt klingende Worte – dann schaltete er sich ab.
    Ein TLD-Agent meldete sich per Holo-Funk. „Die hier ansässige Familie heißt London. Mory und Julian London, der Sohn Marc. Die Eltern sind Schauspieler."
    „London? Der Name kommt mir vage bekannt vor ..." Mondra schaltete die Verbindung aus, ging mit weichen Schritten durch das Zimmer. Ihre Finger tasteten scheinbar beiläufig da und dort über Einrichtungsgegenstände. Sie betrachtete Holo-Bilder von Konzerten und Theaterpremieren, kitschige Souvenirs aus der ganzen Welt und eine Sammlung von Gesteinsproben, die über das Zimmer verteilt waren. Mit rascher Handbewegung aktivierte sie einen Tonziegel an der Wand. Augenblicklich brauste der Sound einer Retro-Basso-Band über sie hinweg. Unzusammenhängender Lärm, der aus den Start- und Landegeräuschen einer Space-Jet, dem Brunftschrei eines arkturischen Kletterhahns und einem Verdauungsrülpser Icho Tolots gemixt war. Hastig schaltete die ehemalige Agentin die Musik mit einer weiteren Handbewegung aus.
    „Das sind die ›Giveheads‹", sagte sie in die plötzliche Stille. „Zuzeit sehr beliebt in Terrania."
    „Ich will gar nicht hören, woher du das weißt", würgte Daellian das Thema ab.
    „Ist auch nicht wichtig. Tatsache ist: Kaum ein Erwachsener würde sich diesen Krach freiwillig anhören."
    Das Licht sprang wiederum an, flackerte erneut, hielt aber diesmal. Sie schalteten die Scheinwerfer aus.
    Eine kalte Windbö durchzog plötzlich das Zimmer, wirbelte mehrere Schreibfolien vom unaufgeräumten Arbeitstisch.
    „Schüchtern ist er", sagte Mondra plötzlich, während sie die Ausstattung des Zimmers weiterhin musterte. „Fast introvertiert."
    „Wie kommst du darauf?" Daellian konnte sich über die Entschiedenheit in der Stimme der Frau nur wundern.
    „Spürst du die Stimmung dieses Zimmers nicht?", fragte sie erstaunt. „Die Bilder. Die Musik. Die
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