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2300 - Vorboten des Chaos

Titel: 2300 - Vorboten des Chaos
Autoren: Unbekannt
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Orange.
    Mondra blickte plötzlich auf. „Und?
    Wie war’s?"
    „HWG-01 auf dem Mond produziert, Projekt BACKDOOR auf dem Merkur steht kurz vor dem Start. Alles bestens, soweit sich das jetzt sagen lässt, Mondra. Einmal die komplette Rundreise."
    „Die TERRANOVA-Flotte?"
    Sein Lächeln gefror. „Das ist der Wermutstropfen. Aber verlieren wir die Hoffnung nicht, man kann nicht alles auf einmal haben."
    Rhodan spürte ein Zupfen am Jackenzipfel: Ein fünfzig Zentimeter großer indischer Klonelefant drängte an seine Seite, und der ausgestreckte Rüssel an seiner Jacke war beinahe schwarz.
    „Na, Norman, wie geht’s?"
    Ein Schnaufer durch den Rüssel.
    Der kleine Elefant zupfte an seiner Jackentasche, bis Rhodan den Verschluss öffnete – und den Apfel zum Vorschein brachte, der eben noch Verdacht erregt hatte. Norman griff die Frucht mit dem Rüssel, führte den Apfel zum Maul und verspeiste ihn, schließlich bedankte er sich mit einem dünnen Tröten.
    „Aber zur Sache, Mondra. Führst du mich bitte herum? Ich möchte einen Blick auf die Vorkehrungen werfen."
    „Dein Misstrauen ehrt uns nicht gerade. War die Strukturschleuse nicht genug? Sei ganz sicher, dass wir morgen bereit sind."
    „Das ist kein Misstrauen. Das ist einfach nur ein Verstand mehr, der versucht mitzudenken."
     
    *
     
    Mondra brachte Norman in ihrer Kabine unter, in wenigen Minuten, dann führte sie Rhodan über das Gelände.
    Sämtliche Innenarbeiten wurden per Funk abgeschlossen gemeldet, als die Sonne draußen unterging. Die Agenten strebten gruppenweise zu den Gleitern.
    Ihre Arbeit war getan. Für Rhodan und Mondra das Signal: Sie traten in den zentralen Hauptträger der Residenz, inspizierten stichprobenartig von unten nach oben, Konferenz- und Arbeitsräume ohne Zahl, die beiden Daellian-Meiler, die NATHAN-Außenstelle, das Restaurant MARCO POLO, in dem sich Rhodan bei Anwesenheit fast täglich verpflegte; zuletzt die Rechnerräume der Biopositronik LAOTSE, bis auf das zylinderförmige Hauptsegment im oberen Bereich des Hauptträgers.
    Nirgendwo ein Fehler.
    „Kommen wir zum letzten Punkt", bestimmte er: „Die Unterkünfte für Bostich und Gefolge."
    Mondra wölbte erstaunt die Brauen. „Man sollte meinen, ein Perry Rhodan hat Besseres zu tun, als das Hotel zu prüfen. Zum Beispiel schlafen."
    „Ich bin nicht müde."
    „Bilde dir nicht zu viel auf deinen Zellaktivator ein. Du siehst hundemüde aus."
    „Wir machen das trotzdem. – Bostich ist Herrscher durch und durch. Sei ganz sicher, der Dienerschaft im Kristallpalast hält unser Service nicht ansatzweise stand. Der Mann verträgt Strapazen wie ein Raumsoldat, aber machen wir einen Fehler, den man hätte vermeiden können ..." Rhodan schüttelte den Kopf. „Bostichs Zustimmung ist die Kernfrage bei der Konferenz, und du solltest wissen, Mondra, wie heikel der Schurke sein kann."
    Die Unterkünfte lagen in der Peripherie im Südostflügel, hinter einer Front aus durchsichtigem Panzertroplon, die einen Panoramablick über Terrania bei Nacht gewährte. Tagsüber sah man von hier bis zum Goshun-See, zum Sirius River. Bei Dunkelheit endete der Blick am strahlenden Rainbow Dome im Südosten, dem Wahrzeichen der Waringer-Akademie. Über allem lag ein bläulicher Schleier, der von der Färbung des Paratrons herrührte.
    Bostichs Schlaf- und Arbeitsräume führten gediegenen Luxus vor, nie verspielt, sachlich und funktional; jedem Gegenstand der Einrichtung war sein Wert dennoch anzusehen. „Wir hatten im Archiv ein paar uralte Holos von den Gemächern, die damals Atlan als Gonozal VIII. im Kristallpalast bewohnt hat. Das war vor etwa dreitausend Jahren, etwa um 2050 nach Christi. Wir haben das Ensemble nachgebaut und in den Farben gestaltet, die man bei Bostich normalerweise sieht. Bostich gilt als Kenner der arkonidischen Geschichte; wir denken, dass er das merken wird."
    Rhodan nickte beifällig. „Deine Idee, Mondra?"
    Ihr dunkler Teint lief ein bisschen rot an. „Nicht ganz. Wir hatten vor zwei Wochen noch per Funkbrücke Kontakt mit Atlan. Zur Charon-Wolke. Dabei ließ er den Tipp fallen."
    „Kann ich die Räume für den Tross sehen?"
    Mondra führte ihn durch Dutzende frisch aufgebaute Zimmerfluchten, alle in Luxus ausgestattet, und Rhodan fand keinen Ansatzpunkt, der Kritik verdiente.
    In dem Moment erreichte ein Funkanruf Mondra. Sie neigte den Kopf und horchte auf eine Stimme, die für Rhodan nicht hörbar war. „Perry, da gibt’s ein Sicherheits-Problem im
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