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2300 - Vorboten des Chaos

Titel: 2300 - Vorboten des Chaos
Autoren: Unbekannt
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er durch die Wasseroberfläche, er spuckte Wasser aus und sog Atem ein.
    Die Flecken vor seinen Augen formten sich zu einem Bild in Violett: seine Dryhanen. Sie wichen schnell beiseite, als der Imperator sich aus dem Wasser zog.
    „Holografische Aufzeichnung!", kommandierte er.
    Einer der Dryhanen hob seinen Ring, und Bostich starrte mit nassem Haar in den Losol, der die Kamera enthielt. „Terraner", sprach er grimmig, „du bestellst den Imperator des Kristallimperiums durch die halbe Galaxis. Besser, du bietest mir einen Gegenwert an, der meiner aufgewandten Zeit entspricht! – Ich treffe am 4. Februar deiner Zeit ein, sieh zu, dass du deine Konferenz an dem Tag beisammenhast!" Eine Geste mit der flachen Hand, Aufzeichnung aus.
    „Euer Erhabenheit", rief einer der Dryhanen erschrocken, „Perry Rhodan nannte nicht den 4. Februar, sondern den ..."
    Der Diener verstummte, als er Bostichs Blick sah. Aus dem Gesicht wich jede Farbe. „Sehr wohl, Herr. Ein neuer Termin."
     
    3.
     
    Der Duale Kapitän erreichte mit einem Transmitterfeld den Nega-Saal.
    An einer Sitzbank in der Mitte blieb er stehen. Von überall her zugleich kam Wind auf.
    „Kapitän", füllte eine Stimme den Saal, „nimm Platz."
    Der Duale Kapitän blieb stehen, denn sein verunstalteter Körper ließ keine sitzende Haltung ohne Schmerzen zu.
    „Du hast hohe Verluste erlitten", hörte er die Stimme. „Die Armee war dir anvertraut! Wir geben dir hunderttausend Traitanks, und du bringst weniger als zweitausend zurück. Hättest du doch bis zum Ende gekämpft, auch bis zu deinem eigenen! Das aber hast du nicht getan. Du hast deine Armee geopfert, aber nicht dich selbst."
    Er wurde von unsichtbaren Augen gemustert. Das Unbehagen schnürte wie körperliche Qual seine Hälse zu. „Es war nicht vermeidbar", verteidigte er sich, und er hoffte, dass der Wind seine Worte zu den unsichtbaren Ohren mittrug. „Die Verluste des Feindes betragen ein Vielfaches!"
    „Hast du deinen Auftrag erfüllt?"
    Rings um ihn und die Bank entstand ein Wirbel, so übergroß und gewalttätig wie die Terminale Kolonne. Aus dem Wirbel stießen Protuberanzen wie Faustschläge aus Dunst auf ihn herab.
    Der Kapitän bekannte: „Nein. Das habe ich nicht."
    Mit den Händen klammerte er sich an die Lehne der Bank, und er rechnete mit der Verkündung des Urteils, das nicht anders lauten konnte als Tod.
    Schließlich mischte sich eine zweite Stimme in das ferne Toben, das er hörte.
    Ein Befehl. Der Duale Kapitän merkte auf. Er suchte den Dunst nach einer Kontur ab, doch da war nichts. Das Wirbeln rings um ihn verlor im selben Moment seine Wucht und fiel zusammen, und er begriff, dass irgendwer zu seinen Gunsten eingegriffen hatte.
    „Alle diese Sachverhalte", fuhr die Stimme fort, mit hörbarem Missvergnügen, „werden in Kürze aufgeklärt werden. Die Progress-Wahrer der Terminalen Kolonne verschwenden nicht, was sie geschaffen haben. In deine Zeugung wurden beträchtliche Mittel investiert, Kapitän. Also nehmen wir nicht dein Leben, sondern wir betrauen dich bis zur endgültigen Klärung mit einer neuen Angelegenheit."
    Der Kapitän blickte überrascht auf – aber da war nur Nebel rings um ihn.
    Er entspannte sich etwas, denn die Auskunft verschaffte ihm eine Gnadenfrist, mit der er nicht gerechnet hatte.
    Er würde nicht sofort sterben. Vielleicht konnte er das Vertrauen der Kolonne sogar zurückgewinnen.
    „Welche Angelegenheit ist das, Herr?", fragte er schließlich.
    „Du übernimmst das Kommando im Kolonnen-Fort TRAICOON 0098.
    Du wirst den ersten Vorposten in einer Galaxis namens Milchstraße errichten; ein Raumsektor namens Sol muss gesichert werden. Bereite die Übernahme eines Planeten namens Terra vor. Lösche aus, was sich dir in den Weg stellt, aber du wirst nicht beschädigen, was wir für die Zwecke der Kolonne noch benutzen wollen."
    Der Kapitän versuchte ruhig durchzuatmen. „Ich verstehe." Was der Progress-Wahrer als Auftrag hinstellte, kam einer Degradierung gleich, doch er befand sich in einer Lage, die Widerspruch nicht ratsam scheinen ließ.
    Aus dem Dunst löste sich ein einzelner Wirbel. An seinem Ende entstand die Ahnung eines Gesichtes. Mit zerfasernden Augen blickte das Gesicht auf ihn herab, so als wäre er ein Insekt auf dem Objektträger eines Mikroskops. „Du verdienst diese Chance nicht, Kapitän, wir wissen das. Unglücklicherweise verfügt selbst die Terminale Kolonne nur begrenzt über Kommandeure deiner Art. Aber vielleicht
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