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2292 - Dreimal ewiges Leben

Titel: 2292 - Dreimal ewiges Leben
Autoren: Unbekannt
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herumschlagen muss, dem Verräter am Orden der Schutzherren von Jamondi?"
    Seine Stimme wurde zu einem Wimmern, als er den Tonfall des ehemaligen Herrschers von Arphonie nachahmte. „Ich habe ein Recht auf die Unsterblichkeit. Mein Leben war stets dem Orden gewidmet, deshalb habe ich den Tod nicht verdient."
    Gon-O riss den Kopf in den Nacken und lachte schallend. „Was für ein armseliger Wurm!
    Und jetzt kommt ein weiterer, der mich mit noch geringerem Anspruch um sein erbärmliches Leben anfleht. Was denkt er sich dabei?"
    Millitron räusperte sich. „Es war weniger ein Flehen", sagte er. „Dieses Pelztier gab vielmehr zu bedenken, dass es seinen Spieltrieb nicht ausleben könne. Es meinte, wir sollten seine Geduld nicht überstrapazieren. Du solltest endlich über sein und das Schicksal seiner Gefährten entscheiden, sonst werde es zu rigorosen Maßnahmen greifen."
    Gon-O stierte den Roboter an, dann lachte er erneut. „Das waren seine Worte", meinte Millitron, „und ich teile sie dir mit, weil wir noch immer nicht genau wissen, über welche Fähigkeiten dieses Pelztier im Einzelnen verfügt. Es steht bereits fest, dass es die Gaben der Telepathie, Telekinese und Teleportation besitzt, weshalb wir ja das Psi-Gefängnis für es und seine Gefährten eingerichtet haben. Aber das ganze Ausmaß seiner Fähigkeiten werden wir erst kennen, wenn man versucht, es und seine Gefährten zu befreien."
    „Ich fürchte mich", sagte Gon-O mit zitternder Stimme. „Ich bange um meine Zukunft angesichts dieser grausigen Fremdwesen." Dann ging ein Ruck durch seine Gestalt. „Sag ihm, er kann nicht mit Gnade rechnen." Er hob den Finger. „Es geht hier um die Herrschaft über Terra. Kontrollieren wir Terra, mindern wir die Wahrscheinlichkeit, dass uns jemand dabei stört, den Korpus der Superintelligenz aus der Sonne zu extrahieren."
    Millitron senkte den Kopf und zog sich langsam von seinem Gott zurück. „Ihr habt gesprochen, Herr. Ich werde es dem Pelztier ausrichten."
    „Das will ich wohl meinen", äffte Gon-O seinen unterwürfigen Tonfall nach. „Und dass du mir keinen Widerspruch duldest. Es ist ein Hohn, sich gegen mich erheben zu wollen."
    Der Roboter beteuerte, dass er ihm wortgetreu gehorchen werde, und pries noch mehrmals seinen Gott und dessen grenzenlose, kosmische Weisheit. Dann drehte er sich im Eingang um und verließ mit bebenden Stromkreisen die Kammer, in der dieser Gott sich aufhielt.
    Gon-Orbhon hob die Arme, als er an das altertümlich wirkende Tasteninstrument gegenüber dem Eingang zurückkehrte. „Ist es nicht schon ein Entgegenkommen, dass Bull mit mir reden darf? Muss nun auch noch sein Lakai das Wort an mich richten?"
    Er setzte sich wieder hinter das Instrument und presste mehrmals einen Blasebalg, bevor er in die Tasten schlug. Nach wenigen volltönenden Akkorden stimmte er mit einer glockenhellen Stimme ein, die seine gesamte Unterkunft erfüllte. „Hum tjorgendai d'lü schlö zwajni!"
    Das Leben der drei Gefangenen war wenig wert, und er hielt es in seiner Hand
     
    3.
     
    Ewiges Leben (I)
     
    Da sind sie ... getrennt von mir nur durch eine flirrende Energiewand. Schemenhaft vermag ich die drei Gestalten zu erkennen, dreimal ewiges Leben, ein ewiges Leben, das ES mir nie schenkte, obwohl ich es doch so viel mehr verdient gehabt hätte. Ich war der größte der Schutzherren und wurde doch klein gehalten. Meine vergangene Größe ... sie wird wieder auferstehen, dessen bin ich mir gewiss.
    Der größte der drei Gefangenen, ein mächtiger Koloss mit sechs Gliedmaßen, sitzt in einer Ecke. Seit ich hier bin, hat er sich nicht gerührt. So wenig wie der Terraner. Er wirkt nicht ganz so ruhig wie der Koloss und nestelt gelegentlich an seinem Anzug, den wir ihm gelassen haben, starrt ansonsten auf das Unterhaltungs-Simvid, das ihm jemand ins Gefängnis gebracht hat. Sicher auf Gon-Os Veranlassung.
    Anders dagegen das kleine Pelzwesen. Es stemmt die Arme in die Hüften, verschränkt sie vor der Brust, kratzt sich am Kopf - und watschelt immer wieder zu der Energiewand, hinter der ich, unsichtbar für die Gefangenen, stehe. Dann entfernt es sich wieder. „Wenn das so weitergeht, werde ich noch wahnsinnig", höre ich seine piepsige Stimme. „Was regst du dich auf?", entgegnet der Terraner. „Hast du dich nicht immer darüber beschwert, dass Retter des Universums wie du keinen Urlaub haben? Jetzt hast du ihn."
    „Unter Urlaub habe ich mir etwas anderes vorgestellt."
    „Müßiggang auf einer
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