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2290 - Daellians Kampf

Titel: 2290 - Daellians Kampf
Autoren: Unbekannt
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über diesen Raumer wissen. Von der Metallbeschaffenheit seiner Außenhülle über das Strahlungsspektrum der zerbröselten Hyperkristalle bis hin zur Schuhgröße der ehemaligen Besatzung. Kein Detail ist unwichtig, haben wir uns verstanden?"
    „Die Besatzung ist müde und psychisch zerrüttet von den Ereignissen der letzten Tage", warf Prak-Noy, der Chefmediker, ein. „Wir alle benötigen dringend eine längere Ruhepause."
    „Dazu wird sie Gelegenheit bekommen - wenn Gon-O besiegt ist. Oder spätestens wenn wir wieder nach Hause kommen. An uns hängen die Hoffnungen der gesamten Menschheit, und ich erwarte, dass wir dem gerecht werden." Er glitt in seinem fliegenden Sarkophag aus dem kleinen Konferenzsaal, der der Zentrale angeflanscht war. Hinter sich hörte er betretenes Murmeln und einige verärgerte Stimmen, die laut wurden.
    Gut so.
    Er benötigte Leute, die mit Leidenschaft an ihre Aufgaben herangingen. Und wenn sie dabei Hass oder Zorn auf ihn, Daellian, empfanden, so sollte es ihm recht sein.
    Erneut gellten Alarmsirenen durch die Kommandozentrale, erneut reagierte die Crew vorbildlich. „Ich habe ein Ortungs-Echo eingefangen", sagte ShaborMelli. „EineHyperfunk-Nachricht."
    „Mehr Details!" Daellian bewegte seine Metallarme unruhig auf und ab. „Stammt sie aus Navo-Nord?" Die Einheiten des terranischen Brückenkopfs parkten seit ihrem Eintreffen in der Großen Magellanschen Wolke dort. Aber die Besatzungen der PONTON-Tender und LFT-BOXEN kannten ihren derzeitigen Aufenthaltsort doch gar nicht! „N...ein." Der Mann mit dem typischen roten Springer-Zopfbart und der Statur eines Terraners wirkte verwirrt. „Die Indizierung erfolgte in einem alten Geheimkode der USO.
    Eigentlich wird er längst nicht mehr angewandt, aber das Bordgehirn der RICHARD BURTON hat ihn nach wie vor in seinen Speichern."
    „Wie lautet die Botschaft?"
    „Sie ist >an jenen Verband gerichtet, der in der GMW operiert/. Weiterhin fordert sie uns auf, uns >zwecks Kontaktaufnahme< in einem bestimmten Planetensystem knapp 28 Lichtjahre von hier entfernt einzufinden. Genaue Koordinaten sind angegeben - aber kein Absender."
    „Eine Falle! Das ist Gon-Os Werk!", rief DeMool laut und klopfte nervös auf die Lehne seines Podestsessels.
    Auch Ranjif Pragesh war zugegen, nach dem soeben vollzogenen Schichtwechsel oblagen ihm wieder die Agenden des befehlshabenden Kommandanten. In diesen Stunden tat es Daellian gut, einen der besten Männer der LFT-Flotte neben sich zu wissen. „Wie breit ist die Funkbotschaft gestreut?"
    „Sie schneidet den 6-D-Jetstrahl auf einer Streckenlänge von drei Lichtjahren. Allerdings kann ich ohne Dreipunktmessung keine genauen Angaben ma..."
    „Geschenkt!", unterbrach ihn Daellian. „Jemand sucht uns also. Dieser Jemand vermutet uns hier, in diesem Raumsektor - aber er kennt nicht unseren genauen Aufenthaltsort."
    „Stock Satrugar versucht, uns mit einer List dranzukriegen", wiederholte DeMool seine Vermutungen. Von überall her nickten ihm die Leute bestätigend zu. „Woher sollte er einen alten Kode der USO kennen?", fragte Daellian laut, allerdings mehr an sich selbst als an den Stellvertretenden Kommandanten gerichtet. „Gon-O hat Millionen Menschen auf Terra übernommen. Es ist viel individuelles Wissen auf den falschen Gott übergegangen. Warum sollte nicht auch ein ehemaliger Geheimnisträger der USO unter seinen ... Sklaven sein?"
    „Du könntest durchaus Recht haben, DeMool", gab Daellian zu. „Aber wir reden hier von einem hochkomplexen Kode-Algorithmus, wenn ich das richtig verstanden habe. Wie sollen mittels einer mentalen Verbindung derart vielschichtige Informationen übermittelt werden können?"
    „Was wissen wir schon über die Möglichkeiten Gon-Os?" DeMool erhob sich, stand stocksteif da, mit hochrotem Kopf. „Ich verstehe deine Befürchtungen, Wasarkun", wich Daellian aus, vorsichtiger als sonst, „und ich werde sie ins Kalkül ziehen. Aber du kennst unsere Situation. Wir verfügen nicht über besonders viele Alternativen. Wer auch immer der Unbekannte ist - er könnte wichtige Informationen besitzen."
    „Aber..."
    „Es ist gut", unterbrach Ranjif Pragesh seinen Stellvertreter und schob ihn sanft in Richtung des zentralen Schleusenschotts. „Daellian und ich werden das in aller Ruhe besprechen."
    Seine buschigen Brauen senkten sich tief und gaben dem dunklen Gesicht einen fast gnomenhaft anmutenden Ausdruck. Doch niemand wagte zu grinsen oder gar zu lachen.
    DeMool, sonst
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