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2288 - Notruf von Terra

Titel: 2288 - Notruf von Terra
Autoren: Unbekannt
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Jahrtausenden des Schlafs besaß. Mittlerweile kannten sie dank Bre Tsingas „Wahrtraum" die Hintergründe des selbst ernannten „Gottes": Bei Gon-Orbhon handelte sich um ein Wesen, das durch Barmherzigkeit entstanden war. Der Schutzherr Gon-Orbhon, vor langer Zeit durch Kosmokratentechnologie erschaffen, hatte einst geglaubt, den verrückten Nocturnenstock Satrugar durch positive Beeinflussung heilen zu können.
    Als er seinen Irrtum bemerkt hatte, war es zu spät gewesen. Er selbst war psychisch mit Satrugar verschmolzen, die Wesenheit, die sich selbst als „der Gott Gon-O" betrachtete, war entstanden. Das Unheil hatte seinen Lauf genommen.
    Der Orden der Schutzherren und ihr Reich des Friedens waren durch Gon-O zerstört worden, und erst ES' Eingreifen hatte ihn zumindest „wegsperren" können. Nachdem 1331 NGZ das Schloss zerbrochen war, hatte sich Gon-O immer stärker wieder im Standarduniversum bemerkbar gemacht, und mittlerweile war er wieder vollständig heimgekehrt. Sein Wiedererstarken geschah mit zunehmender Schnelligkeit, binnen weniger Tage und Wochen war ihm die Magellansche Wolke in die Hände gefallen, und seit kurzem befand sich ein Teil des Nocturnenstocks auf dem Weg in die Milchstraße, um mit seiner Hilfe die Menschheit zu unterjochen und zu willfährigen Dienern Gon-Os zu machen.
    Shabor Melli hatte mittlerweile die jüngsten Funksprüche der Kybb-Traken gesammelt und ausgewertet. Die TITAN-09 mit Bully, Gucky, Tolot und dem Schutzherrn Gon-Orbhon hatte Parrakhon inzwischen verlassen.
    Mit den Triebwerken galaktischer Schiffe vermochte die BURTON den Giganten nicht mehr einzuholen.
    Eine Möglichkeit, die Menschheit per Funk vorzuwarnen, gab es ebenfalls nicht. Die RICHARD BURTON und ihre Begleitschiffe hatten keine durchgehende Funkrelaiskette nach Magellan errichtet, es hätte die Expedition zu sehr aufgehalten. Dasselbe galt für die zweite Welle, jene zehn ENTDECKER der neuen Generation und die sie begleitenden PONTON-Tender, die ihnen gefolgt waren und Ende Januar am Treffpunkt Navo-Nord hätten eintreffen müssen.
    Bisher lag keine Meldung der EA-GLE vor, die dort Patrouille flog. Die RICHARD BURTON blieb auf sich allein gestellt. „Ich benötige eine genaue Aufstellung aller im Parr-System stationierten Einheiten", funkte Daellian den LPV an. Die Antwort erfolgte verzögerungsfrei. „Acht Kybb-Titanen, 14.000 Parr-Jäger, 6000 Einheiten der Arvezen und Kybb-Traken, darunter auch 3000 Schlacht-Traponder und 1000 Sektor-Wächter. Inzwischen sind 2000 Birnenschiffe der Gurrads zur Verstärkung eingetroffen."
    Diesen Sperrriegel würden sie niemals durchbrechen, nicht mit einem ENTDECKER, auch nicht mit elf Stück davon und einer Horde Tender oder LFT-BOXEN.
    Daellian setzte sich mit dem Kommandanten in Verbindung. „Habt ihr es noch einmal durchgerechnet?"
    „Ja, Malcolm." Der Terraner, der sich so kleidete und auch so aussah wie ein Bewohner des Subkontinents Indien zur Zeit der ersten Mondlandung, wirkte gestresst. „Wir können den verrückten Nocturnenstock nicht aus der Ferne angreifen, wir müssen selbst hin."
    Daellian wusste, dass der Kommandant Recht hatte: Mit einer Arkonbombe konnten sie nicht antreten. Die RICHARD BURTON führte keine einzige Arkonbombe mit sich, weil diese Waffe unter den Bedingungen der Hyperimpedanz nicht funktionierte.
    Sonst hätte er ohne Bedenken einen Kreuzer der RICHARD BURTON geopfert, ihn per Automatiksteuerung nach Parrakh geschickt und in der Atmosphäre des Planeten die Bombe ausgeklinkt. Der unlöschbare Atombrand hätte innerhalb eines überschaubaren Zeitraumes den kompletten Planeten vernichtet. „Es hätte wahrscheinlich sowieso nicht funktioniert", sagte der Kommandant. „Den Nocturnenstock hätten wir kaum auf 500 Meter genau getroffen, und dann hätten die Kybb immer noch reagieren können." Ähnliches galt für einen Angriff mit Raumtorpedos, ausgerüstet mit starken Explosivgeschossen: Es gab keine Torpedos mit miniaturisiertem Linearantrieb, und alle anderen Systeme arbeiteten unter den Bedingungen der erhöhten Hyperimpedanz so unzureichend, dass sie den Planeten nie unbeschadet erreichen würden.
    Daellian sah im Augenblick nur eine Möglichkeit, den verrückten Nocturnenstock auszuschalten. Sie mussten selbst in die Höhle des Löwen fliegen und Satrugar mit den Bordgeschützen vernichten. Satrugar, nicht Gon-Orbhon. Die eigentliche Gefahr ging von Satrugar aus, dessen Wahn alles andere dominierte. Gon-Orbhon selbst war
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