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2286 - Triptychon

Titel: 2286 - Triptychon
Autoren: Unbekannt
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den eigentlichen Grund für die Invasion des Solsystems darstellt!"
    „Unsere Expedition kann Gon-O also nicht unberührt lassen!", sagte Attaca.
    Inshanin schob ihre Brille zurecht. „Fragt sich nur ... wieso übernimmt Gon-O uns nicht?"
    „Vielleicht bietet uns die Sonne selbst einen gewissen Schutz", setzte Myles an. „Oder aber die TRIPTYCHON-Stationen", fuhr Aileen fort. „Vielleicht stellt auch die physische Nähe ARCHETIMS beziehungsweise dessen Korpus für Gon-0 einen Störfaktor dar."
    „Wie auch immer", sagte Myles, „da Gon-0 uns noch nicht übernommen hat, können wir davon ausgehen, dass er uns hier nicht erreichen kann."
    „Zumindest nicht im Augenblick", schränkte die Plophoserin ein. „Und selbst wenn ... was könnten wir dagegen unternehmen? Wir können hier nicht weg, nicht einmal zur MUNGO PARK vorstoßen. Und wir haben keine Möglichkeit, uns vor einer Übernahme durch Gon-0 zu schützen."
    „Selbst wenn wir die MUNGO PARK erreichen könnten, würden wir damit jetzt nur in die Höhle des Löwen fliegen. Vom Regen in die Traufe."
    „Unsere Aussichten sind nicht gerade besser geworden, Aileen", gestand Myles ein. „Was sollen wir also tun?"
    Der Unsterbliche zuckte die Achseln. „Weitersuchen. Vielleicht finden wir hier doch noch ein Raumschiff, mit dem wir die Erde erreichen können. Oder es gelingt uns doch noch, Zugriff auf den Zentralcomputer oder eine übergeordnete Einheit zu bekommen."
    Doch selbst Orren fiel auf, dass der Unsterbliche nicht besonders zuversichtlich klang.
    Titan, 1. Mai 1212 NGZ Myles sackte von einer Sekunde zur anderen völlig in sich zusammen, wie ein Häuflein Elend. Er bemühte sich, klar zu denken, doch zu viel war in letzter Zeit auf ihn eingestürmt. Und nun das mit Kallia ...
    Verzweifelt versuchte er zu ergründen, was geschehen war. Die Große Leere ... der Klon Voltago, der meistens reglos in einer Ecke schwebte, mit seinem menschenähnlichen, aber völlig schwarzen Körper und den Beinen, die unterhalb der Knie in fünfzig Zentimeter langen und fünfzehn Zentimeter durchmessenden, metallischen Wadenblöcken endeten, mit deren Hilfe er Energieblitze verschießen konnte, und seiner Fähigkeit zur Nachahmung von Gesichtszügen ... die Sampler-Planeten ... die Spindeln und die Wesen, die aus ihnen entstanden waren ...
    Myles machte sich schwerste Vorwürfe. Wie hatte es dazu kommen können?
    Und vor allem ... Kallia war seine Frau. Ihre Herkunft war zwar unbekannt, doch sie schien eindeutig terranischer Abstammung zu sein. Allerdings sprach sie im Schlaf in einer fremden Sprache, die niemand hatte identifizieren können. Und es hatte sich gezeigt, dass sie in den letzten 30 Jahren praktisch nicht gealtert war.
    Und nun ... nun war sie von einem der Spindelwesen angegriffen und schwer verletzt worden und lag seitdem im Koma. Und bei den anschließenden Untersuchungen hatten die Ärzte in ihren Chromosomen einen Aufsatz entdeckt, den es bei Menschen nicht gab, einen Zinkfinger mit einem Aufsatz kleinster Aminosäuremoleküle.
    Myles kämpfte gegen Tränen an und fragte sich, ob man das Geheimnis von Kallias Herkunft jemals aufklären würde ... und vor allem, was nun werden sollte.
    Mit ihm. Ohne Kallia
     
    8.
     
    TRIPTYCHON
    17. April 1333 NGZ
     
    Myles stürmte in die Ortungsstation, mittlerweile ihre wichtigste Informationsquelle über die Außenwelt. Nun waren sie nicht mehr auf den Datenstrom aus der MUNGO PARK angewiesen, um zu erfahren, was sich draußen tat. Einer von ihnen hielt sich ständig dort auf, um die anderen bei wichtigen Ereignissen sofort benachrichtigen zu können. Im Augenblick war es Inshanin. Sie war außerdem diejenige von ihnen, die am besten mit der telepathischen Kommunikation zurechtkam. Man konnte sämtliche Geräte zwar mit bloßen Gedankenbefehlen steuern, doch manchen fiel es schwerer als anderen.
    Sie hatte die anderen vor wenigen Minuten alarmiert. „Sieh dir das an, Myles!", rief sie. „Was hat das zu bedeuten?" Sie erzeugte einige Holovergrößerungen.
    Er kniff die Augen zusammen, obwohl in der schematischen Darstellung deutlich zu erkennen war, dass 50 der 54 Kybb-Titanen soeben ihre Positionen verlassen hatten. Nur vier waren zurückgeblieben: einer über Neapel, einer über Terrania, einer in der Erdbahn, einer in der Lunabahn.
    Der Kurs der riesigen Schiffe war eindeutig: Sie näherten sich der Sonne!
    Bevor er sich über die Ursache Gedanken machen konnte, lenkte eine andere Bewegung auf einem Holo ihn ab.
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