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2274 - Motoklon Hundertneun

Titel: 2274 - Motoklon Hundertneun
Autoren: Unbekannt
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Dienst gestellt lange vor dem Zusammenbruch des Schutzherrenordens.
    Was wiederum bedeutete, dass die feindlichen Kybb jederzeit manipulativ in die Schiffsführung eingreifen konnten, wenn sie von der Existenz eines Vernetzers an Bord der SCHWERT erfuhren.
    Der Gedanke verursachte Rhodan Kopfschmerzen. Aber sie mussten das Risiko eingehen.
    Das Überraschungsmoment, Geschwindigkeit und Beschleunigungswerte mochten in den folgenden Stunden die ausschlaggebenden Faktoren sein. „Es geht los!", sagte Echophage salopp. „Notwendige Geschwindigkeit für den Eintritt in den Hyperraum wird in... sechzig Sekunden erreicht."
    Dreihundertfünfzig Kilometer pro Sekundenquadrat!
    Dies waren Beschleunigungswerte, die Perry Rhodan gar nicht mehr für möglich gehalten hatte. Die veränderte Hyperimpedanz hatte Raumfahrttechnik und Antriebswesen in einen Bereich zurückgeschleudert, den das Wort „armselig" nur unzulänglich beschrieb. „Eintritt erfolgt... jetzt!", sagte Echophage. „Wann erreichen wir die Außengrenze des Kher-Systems?", fragte Rhodan. „In dreißig Minuten", antwortete der Bordrechner. „Es dauert aber nur deshalb so lange, weil wir dem Zentrum des permanenten Hypersturms im Dayllar-Sektor, das sozusagen in unserer Flugschneise liegt, ausweichen müssen."
    Dreißig Minuten für knapp sechzig Lichtjahre! Diese Annäherung an eine Normalität, die er noch vor einem Jahr gekannt hatte, steigerte Rhodans Optimismus. „Tagg Kharzani", murmelte er, „zieh dich warm an. Die Kavallerie ist im Anflug!"
     
    7.
     
    Mittelspiel Ihre Kräfte kehrten allmählich zurück.
    Para-Modulation ließ sich stets nur für wenige Minuten anwenden, dann waren Lyresseas Energiereserven erschöpft. Nur dunkel erinnerte sie sich an die letzten Momente, bevor sie sich in die Lagerhalle geschleppt hatte. Verwirrt und desorientiert musste sie einen anderen Eingang als vereinbart genutzt haben, so dass sie der Motoklon nicht gleich finden konnte. „Wir ähneln uns in gewisser Weise", sagte sie zu dem künstlichen Echsenwesen, das bewegungslos vor ihr in der Notröhre hockte. Täuschte sie sich, oder war Hundertneun weniger geworden? „Ich sehe keine Vergleichbarkeit zwischen uns", mummelte der Motoklon.
    Seine Sprechwerkzeuge, wie auch immer sie geartet sein mochten, waren durch die unglaubliche Hitzeentwicklung in der Halle schwer in Mitleidenschaft gezogen worden. Das schmale Gitter, das sich an der Vorderspitze der echsenartigen Schnauze befand, war teilweise zerschmolzen und hatte dünne Gespinstfäden gezogen, die bis über das schuppige Kinn reichten. „Ich meine unsere ... Gaben, die aus dem Psi-Bereich Unterfutterung erhalten. Und die Erschöpfungszustände, unter denen wir nach Höchstleistungen leiden." Lyressea bewegte vorsichtig die Schulter, die der Motoklon mit nicht für möglich gehaltenem Feingefühl eingerenkt hatte. Sie schmerzte zwar, war aber wieder ausreichend belastbar. „Ein solcher Vergleich zwischen vollständig organischem Leben und einem maschinellen Androiden wie mir ist unpassend. Das, was du als natürliche Gabe besitzt, wurde mir von Techniten gegeben und einjustiert."
    Lyressea lachte. „Vollständig organisches Leben? Glaubst du wirklich, dass ich mich so fühle? Du weißt doch, dass ich von ES aus einer genetischen Ursuppe erschaffen wurde."
    „Das ist mir selbstverständlich bekannt", sagte der Motoklon, „aber du besitzt seit deiner Geburt gedankliche Freiheit - und damit eine Freiheit des Willens."
    „Du doch auch!", behauptete Lyressea, während sie aufstand und vorsichtig den rechten Fuß belastete. Er war nicht gebrochen. Der Knöchel war dick und färbte sich gelb, aber die Schmerzen würden rasch vergehen. Ihre regenerativen Fähigkeiten waren im Vergleich zu anderen Humanoiden bemerkenswert. „Wie soll ich das verstehen?"
    „Dein Leben besteht aus Aufträgen, nicht wahr?" Sie wartete seine Bestätigung nicht ab, sondern fuhr gleich fort: „Aber niemand sagt dir, auf welche Weise du deine Arbeit zu erledigen hast."
    „Meine körperlichen und geistigen Parameter sind auf höchstmögliche Effizienz ausgerichtet.
    Je weniger Energie ich verschwende, je schneller ich mit einer Aufgabe fertig bin, desto besser."
    „Desto besser für wen?"
    „Wie bitte?"
    Lyressea fuhr mit den Streckübungen fort., Es bereitete ihr Spaß, währenddessen den Motoklon zu verwirren, seine Logiksektoren in Bedrängnis zu bringen. „Parameter sind niemals unabänderlich", sagte sie. „Dein jetziger
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