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2266 - Bastion von Parrakh

Titel: 2266 - Bastion von Parrakh
Autoren: Unbekannt
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Gegner dorthin bringen lassen."
    Wieder starrte ich ihn an. Ich ahnte, worauf er hinauswollte, wollte es aber aus seinem Mund hören.
    Daher witzelte ich: „Sollen wir etwa per Anhalter fliegen?"
    Mein alter Kumpel lächelte nicht einmal, so ernst war es ihm mit seinem Plan. „Da liegst du gar nicht so falsch. In der Parrakhon-Wolke wimmelt es von Raumschiffwracks, die der Krieg und die Helix-Sprengköpfe nach Gon-Orbhons Verschwinden hinterlassen haben."
    „Moment mal ...", wagte ich einen Einwand.
    Bully winkte ab. „Diese Wracks können uns als potenzielle Köder dienen. Wir suchen uns eines aus, so nahe am Parr-System wie möglich, und lassen es von unseren Technikern präparieren. Sie müssen eines der Kraftwerke wieder instand setzen, so dass ein Notsender betrieben werden kann.
    Dann wartet eine ausgewählte Gruppe an Bord auf einen Rettungstrupp - und du bist mit von der Partie, Gucky."
    „Nein", stöhnte ich, „nicht wieder an Bord eines der Wracks!"
    Auf so einem Schiff hatte ein Thermostrahler mich von hinten erwischt. Mein Raumanzug war verschmort und mein ganzes Fell verbrannt. Ich könnte das nicht noch einmal ertragen!
    Bully hielt meinem Blick stand.
    Tags darauf...
    Der Raum, in dem wir uns befanden, war vergleichsweise eng.
    Wir - das waren Bully, Icho Tolot und meine Wenigkeit.
    Ich konnte nicht gerade behaupten, mich besonders glücklich zu fühlen. Icho trug den typischen roten Kampfanzug seines Volkes, während der Herr Expeditionsleiter und ich terranische Modelle mit allem Drumherum trugen: Mikrofusionsreaktoren zur Energieversorgung, Flugaggregate, IV-Schirmprojektoren, Deflektoren, Kombistrahler und anderes, was nach dem Hyperimpedanz-Schock wieder gut funktionierte.
    Ich hatte eine Heidenangst.
    Sicher, es war völlig irrational. Alles war bestens vorbereitet. Die Techniker hatten ihre Arbeit getan und sich von Bord des Wracks zurückgezogen, während wir jetzt abwarteten, ob einer der Parr-Jäger die unverhofften Notimpulse untersuchen kam - damit wir den Diskus als Transportmittel ins fremde System missbrauchen konnten.
    Eigentlich erinnerte nichts an die Situation vor etwas mehr als zwei Wochen.
    Es gab keine Nanoroboter an Bord, die mir heimtückisch in den Rücken schießen konnten.
    Aber das Wrack hatte eine verteufelte Ähnlichkeit mit dem, in dem es mich erwischt hatte, und nichts hätte mir meine versteckte Phobie deutlicher machen können.
    Nur niemals wieder diese Situation! Kein Fell, kein Schutz... der Einsamkeit ausgeliefert... „Es kann nicht lange dauern, bis der Notruf empfangen wird", grollte Icho Tolot.
    Mich erstaunte immer wieder der Feinsinn des Haluters. Seine klobige Gestalt mit vier Armen und zwei Beinen, Lederhaut und halslosem Kopf war geeignet, dass jeder schon bei seinem bloßen Anblick schreiend davonlief, aber im Grunde war er eine Seele von Mensch. „Oh, ich fühle mich hier pudelwohl", sagte ich mit schriller Stimme. Dabei zählte ich die Sekunden, und der Schweiß stand mir auf der Stirn, aber das konnten meine Kameraden glücklicherweise nicht sehen. „Mir ging nur gerade etwas durch den Kopf", fiepte ich. „Und das wäre?", fragte Bully. Er saß mit gespreizten Beinen an der Wand des kleinen Raumes, vor uns den aktivierten Notsender, und lächelte mich an. „Die Rückkehr", sagte ich. „Wir wissen jetzt, wie wir möglicherweise den Planeten Parrakh erreichen.
    Aber wie wollen wir wieder zurückkommen?"
    Ein leises Glucksen verriet Ichos Erheiterung, doch Bully schwieg lange Zeit. „Ich weiß es nicht", musste er schließlich zugeben. „Unsere Leute werden schlicht und einfach die Augen offen halten müssen."
    Mich grauste, und instinktiv wartete ich auf einen weiteren Ausdruck der Erheiterung seitens des Haluters. Als er ausblieb, fragte ich mich, ob das ein gutes Zeichen war. „Ich habe diese Entscheidung nicht leichten Herzens getroffen", fuhr Bully fort. „Immerhin befindet sich in der RICHARD BURTON jetzt kein Aktivatorträger mehr, und keiner kann sagen, wie lange wir fort sein werden."
    „Malcolm wird seine Sache gut machen", grollte Icho.
    Der Chefwissenschaftler hatte die Expeditionsleitung übernommen, keine schlechte, aber eine ungewöhnliche Entscheidung. Wenn ich mir allerdings vor Augen führte, wer sich noch bei uns an Bord befand, hatte Bully keine andere Wahl gehabt.
    Kantiran, Rhodans Sohn wider Willen, dessen Kumpel Mal Detair, die Mascantin Ascari da Vivo als Beobachterin des Kristallimperiums, ihr Leibwächter Qertan
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