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2261 - Jenseits der Hoffnung

Titel: 2261 - Jenseits der Hoffnung
Autoren: Unbekannt
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dass ausgerechnet jene Konstellation das Ziel sein sollte.
    Der Weiße Kreuzer beschleunigte immer noch nicht. Es gab keine Kurskorrektur, eine neuerliche Funkverbindung kam nicht zustande. Es schien, als hätte ... „... die UHF-Strahlung bei unseren Freunden ebenfalls zugeschlagen." Atlan bedachte Rhodan mit einem vielsagenden Blick. Er redete so leise, dass ihn außer Zephyda niemand verstehen konnte. „Wissen wir, mit welchen Schwierigkeiten sie dort zu kämpfen haben?"
    „Sie?", fragte Zephyda, die immer .noch sichtlich geschwächt wirkte. „Shoziden, nehme ich an." Atlans Blick pendelte zwischen der Motana und Rorkhete.
    Rorkhete stand am Rand des Zentralerunds. Er hatte sich von den anderen abgesondert, das war offensichtlich, und er stand reglos da. „Unser Freund starrt seit Minuten nur noch auf den Schirm, der Details des Weißen Kreuzers zeigt", sagte Atlan.
    Rhodan folgte dem Blick des Arkoniden. Rorkhete hatte sich verändert. Er schien von nichts mehr Notiz zu nehmen, was um ihn herum geschah.
    Gut drei Stunden lag es mittlerweile zurück, dass sich ein Besatzungsmitglied des Weißen Kreuzers gemeldet hatte, ein Shozide - eindeutig ein Mitglied jenes Volks, das als ausgestorben galt, dessen bislang letzter lebender Vertreter Rorkhete war. „Rorkhete braucht Zeit", murmelte Zephyda. „Wofür?", erwiderte Atlan heftig. „Um mit sich selbst ins Reine zu kommen."
    „Das dürfte ihm wohl nicht schwer fallen." Der Arkonide verzog die Mundwinkel. „Er hat die Strahlungseinbrüche besser weggesteckt als alle Motana, er hat sich nützlich gemacht, und ihm fehlt nichts ..."
    „... außer seinesgleichen", unterbrach Zephyda beinahe ärgerlich. „Rorkhete hielt sich bislang für einzigartig. Der Letzte der Shoziden. Ausgeschlossen von jeder Fortpflanzung. Er muss seine Triebe unterdrücken ..." Der Blick, mit dem sie Atlan bedachte, war ein einziger stummer Vorwurf. „Eine echte Freundschaft war ihm ebenso wenig möglich."
    „Ich kenne das", sagte Atlan. „Ich war jahrtausendelang allein, abgeschnitten vom Rückweg in die Heimat."
    Unter zusammengekniffenen Brauen hervor musterte Zephyda den Arkoniden. Dann fuhr sie fort: „Rorkhete sieht sich einer völlig veränderten Situation gegenüber. Er ist nicht mehr einzigartig. Es gibt mindestens einen weiteren Shoziden."
    „Wie viele Shoziden existieren wirklich noch?", fragte Rhodan. „Genau das dürfte Rorkhete mehr als alles andere bewegen. Der Weiße Kreuzer fliegt nicht wie die SCHWERT auf mentaler Basis, sondern wird mit normaler Raumfahrttechnik betrieben. Liegt da nicht der Gedanke nahe, dass General Traver über eine Besatzung von Shoziden befiehlt? Und die übrigen weißen Schiffe ...? Rorkhete muss innerlich zutiefst aufgewühlt sein."
    „Warum helfen wir ihm nicht?", fragte Zephyda. „Wie? Indem wir diesen Traver ultimativ auffordern, sich wieder zu melden?" Atlan registrierte, dass Rorkhete aufmerksam geworden war. „Sollen wir ihm sagen, dass wir einen Shoziden an Bord haben, der sich einsam fühlt?"
    „Warum nicht?", erwiderte Zephyda. „Die Wahrheit ist immer noch das beste Mittel."
    In dem Moment dröhnte Echophages Stimme durch die Zentrale. Überlaut, als wollte der Rechner damit die besondere Wichtigkeit dokumentieren.
    Es hatte ihm gut getan, dass er wenigstens für kurze Zeit abgelenkt worden war. Er hatte überall dort an Bord geholfen, wo es gegolten hatte, die Folgeschäden des Hypersturms zu beseitigen.
    Wie Rhodan und Atlan hatte er die Nachwirkungen der Strahlung besser weggesteckt als die Motana.
    Und dass er in der Hinsicht sogar der Medialen Schildwache überlegen war, hatte seinen Stolz etwas aufgerichtet. Seine Befürchtungen waren unnötig. Niemals würde er zum namenlosen Individuum werden.
    Rorkhete hatte Angst davor, bald nicht mehr er selbst zu sein. Verbissen blickte er auf einen Monitor, der wenigstens ein Rumpfsegment des weißen Schiffes zeigte.
    Das fremde Schiff war imposant. Gerade weil die unbekannten Konstrukteure es den Bionischen Kreuzern der Motana nachempfunden hatten. „Wie ein terranischer Rochen", hatte Rhodan gesagt.
    Das Äußere wirkte elegant, irgendwie leicht und geschmeidig. Schwerelos, fand er, war die richtige Bezeichnung. Wie geschaffen für den Weltraum, aber auch für den Ozean eines Wasserplaneten.
    Waren diese Weißen Kreuzer ebenfalls auf Graugischt entstanden, der Wahlheimat der Schutzherrin Carya Andaxi? Je mehr Rorkhete darüber nachdachte, desto wahrscheinlicher erschien es
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