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225 - Kalis Kinder

225 - Kalis Kinder

Titel: 225 - Kalis Kinder
Autoren: Michelle Stern und Christian Schwarz
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späten, aber tödlichen Nebenwirkung erfuhren.
    Das Luftschiff wäre für meine Flucht viel geeigneter, überlegte Swamui. Damit käme ich schneller voran und könnte bis weit ins Landesinnere vordringen. Ich brauchte nur jemanden, der sich damit auskennt. Er musste an die Ausflüchte des Grauhaarigen denken, er habe keine Ahnung von diesem Gefährt. Seine Gesichtszüge verhärteten sich.
    Wollen doch mal sehen, ob ein Messer an der Kehle deinen Geist nicht beflügelt, Grauhaar…
    ***
    Im Reich der Kali-Jünger
    Der Morgen graute, als Aruula erschöpft die Kali-Statue erreichte. Hierher mussten sie Matt gebracht haben. Die Kriegerin kauerte sich hinter einen Baum und beobachtete das Bildnis der unheimlichen Göttin. Was sollte sie nun tun? Wo befand sich der Tempel der Kinder Kalis? Vielleicht in unterirdischen Stollen, so wie Maddrax es erzählt hatte?
    Während sie unentschlossen wartete, lösten sich immer wieder Teile ihrer Schlammkruste. Aruula kratzte sich an der frei liegenden Haut, die sofort zu jucken begann. Und während sie noch nachdachte, hörte sie plötzlich ein Geräusch hinter sich. Ein leises Fauchen!
    Aruula fuhr herum. Sechs Augenpaare starrten sie aus einem Gebüsch heraus an. Drei Tyger in Sprungposition! Wie hatten sie sich so lautlos anpirschen können?
    Aus Erfahrung wusste Aruula, dass jede Bewegung die Raubkatzen zum Angriff animieren würde. Also hielt sie ihren Körper absolut ruhig, orientierte sich nur mit den Augen.
    Auf den Baum über ihr kam sie nicht; die untersten Äste hingen zu hoch und waren zu dünn. Die nächsten stabilen Bäume standen im Rücken der Tyger. Blieb nur noch die Statue selbst.
    Aruula katapultierte sich hoch und wirbelte gleichzeitig herum. Teile der Schlammkruste flogen nach allen Seiten. Mit langen Sätzen rannte sie auf die Statue zu! Die Tyger hinter ihr brüllten und nahmen die Verfolgung auf. Aus den Augenwinkeln sah die Kriegerin, dass sich auch seitlich eine der Bestien näherte. Sie rannte wie noch nie in ihrem Leben, schlug mehrere Haken. Keuchend erreichte sie den Sockel der Statue, warf das Schwert hinauf, stieß sich kraftvoll ab und erreichte den oberen Rand. Mit einer letzten Kraftanstrengung zog sie sich hoch und knallte dabei mit den Knien gegen den Stein. Heißer Schmerz durchzuckte sie. Sie biss die Zähne zusammen und rollte sich auf die Sockelplattform.
    Im letzten Moment. Unter ihr schnappten mächtige Kiefer zusammen, Reißzähne knirschten. Die vieräugigen Bestien mit den Hornplatten im Nacken sprangen am Sockel hoch und veranstalteten ein höllisches Gebrüll. Aruula richtete sich am Bein der Statue auf und suchte stabilen Halt auf dem schmalen Vorsprung. Ein Tyger fand mit den Vorderkrallen Halt. Aruula verschaffte sich Respekt, indem sie die Klinge ins Fleisch der Pfote hackte. Brüllend fiel das Tier wieder zurück.
    Da tauchte ein Schatten neben ihr auf, sie sah es aus den Augenwinkeln. Mit einem Schrei ließ sie das Schwert waagerecht durch die Luft sausen – und änderte im letzten Moment die Richtung. Eine blonde Locke taumelte zu Boden.
    »Maddrax?«, keuchte sie so perplex wie erleichtert – erleichtert vor allem, ihn nicht geköpft zu haben.
    Das Blut war aus Maddrax’ Kopf gewichen; er sah kalkweiß wie Rulfan aus. Er hielt seine Pistool in Händen, benutzte sie aber nicht.
    »Schieß doch!«, brüllte Aruula ihn an und löste damit den Schock, der ihn für Sekunden paralysiert hatte. Doch zu ihrer Überraschung gab er lediglich Warnschüsse auf die Tyger ab.
    Der Dreck spritzte neben ihren Pfoten hoch. Der Knall der Schüsse ließ sie einen Moment zurück weichen.
    »Hinten an der Statue ist ein Eingang in die Höhlen«, keuchte Maddrax. »Klettere da hinunter, ich komme nach.«
    Aruula fragte nicht lange. Sie hastete um die Statue herum und tauchte in den geheimen Zugang. Weitere Schüsse krachten. Als sie am Ende der Leiter ankam und von finster aussehenden Kali-Jüngern in Empfang genommen wurde, kletterte auch Maddrax oben auf die Leiter und schloss den Zugang.
    In den Höhlen klärte er sie über den wahren Sachverhalt auf.
    Aruula bekam auch etwas von dem lindernden Öl der Kali-Jünger. Maddrax erklärte ihr, welche Langzeitwirkung die Wundersalbe hatte.
    »Ich werde Swamui etwas von seinem Wunder zurückgeben«, knurrte Aruula und kratzte sich am Arm. »Es wird mir eine Freude sein, dem Kerl die Haut höchstpersönlich in Streifen vom Leib zu schneiden.«
    »Hoffen wir nur, dass die Wirkung nach so wenigen
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