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2247 - Attentat auf Hayok

Titel: 2247 - Attentat auf Hayok
Autoren: Unbekannt
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Impuls- und Lineartriebwerke, Positroniken und so weiter erfolgt.
    Es geht voran, dachte Bull. Das elende Warten nähert sich dem Ende.
    Wenn er ehrlich zu sich selbst war, verspürte er eine ... Aufbruchstimmung. Wie damals, als sie den Sprung nach Andromeda gewagt hatten. Oder nach Gruelfin. Oder... Es gab unzählige dieser Beispiele, und Bull gestand sich ein, dass er dieses Gefühl in letzter Zeit ein wenig vermisst hatte.
    Wobei der Ausdruck in letzter Zeit relativ zu sehen war und durchaus einige Jahrhunderte umfassen konnte.
    Er ließ den Blick durch die Zentrale der RICHARD BURTON schweifen. Die Führungsoffiziere waren ausnahmslos anwesend, der Kommandant, Oberst Ranjif Pragesh, sein Stellvertreter, der terranische Oberstleutnant Tako Ronta, der 2. Offizier im Rang eines Majors Knut Anderson, der 3. Offizier, der auf Olymp geborene Wasarkun DeMool... sie alle.
    Die 15 Tender waren unterwegs, doch nun stand Bull die eigentlich schwierige Aufgabe dieses Tages bevor. Er hatte Kommandant Pragesh versprochen, die Besatzung der RICHARD BURTON an diesem Tag über die eigentliche Natur des bevorstehenden Einsatzes in Kenntnis zu setzen.
    Er sah den Oberst an. Der 58 Jahre alte Terraner war ein Mann, dessen Name nicht nur altindisch klang, sondern der auch aussah wie ein Bewohner jener Region der Erde. Seine dunkle Hautfarbe und das schwarze Haar verliehen ihm eine düstere Ausstrahlung. Zweifellos trugen auch die rasch sprießenden Bartstoppeln dazu bei und der über die Mundwinkel herabreichende Schnauzbart, die buschigen Augenbrauen, die dunkelbraunen, fast schwarzen Augen. Meist trug Pragesh zur Bordkombination einen traditionellen weißen indischen Turban.
    Er war auf dem indischen Subkontinent geboren und aufgewachsen und hatte sehr früh seine Liebe zum Weltraum entdeckt. Mit 15 Jahren hatte er das Kunststück fertig gebracht, sich im Handelshafen von Bombay an Bord einer Springerwalze zu schleichen.
    Die Galaktischen Händler hatten den Jungen erst nach acht Tagen und 50.000 Lichtjahren entdeckt. Es hatte damals diplomatische Verwicklungen gegeben, deren Details in der Datenzusammenfassung aber nicht aufgeführt waren. Dennoch schien das Husarenstück Prageshs späteren Werdegang entscheidend beeinfiusst zu haben. Mit 18 Jahren war er auf die Kadettenschule gegangen, aber nicht auf Terra, sondern auf einer Eliteakademie auf Olymp. Er hatte die erste Praxiserfahrung auf einem Schnellen Kreuzer im extragalaktischen Bereich gemacht und mit 27 Jahren das erste eigene Kommando in der Galaktischen Eastside bekommen.
    Dort war er entscheidend an der unblutigen Übernahme eines Geheimstützpunkts der Galactic Guardians beteiligt gewesen. Schließlich hatte er sich im Einsatz am Sternenfenster gegen die Katamare der Inquisition hervorgetan und war für seinen Einsatz zur Rettung havarierter Raumer ausgezeichnet worden. Dass er zweimal selbst schiffbrüchig geworden war und hohe Verluste in der eigenen Besatzung verzeichnen musste, war ihm niemals negativ angerechnet worden, schließlich verdankten ihm und seiner Crew weit mehr als zehntausend Menschen ihr Überleben.
    Pragesh galt als eher wortkarg und zurückhaltend. Er wurde selten laut, doch Bull hatte schnell erkannt, dass er mit einem besonderen Charisma ausgestattet war. Die Mannschaft vertraute ihm.
    Hoffentlich reicht dieses Vertrauen aus, dachte der Verteidigungsminister. Er nickte dem Kommandanten zu.
    Pragesh nickte. „Rundrufschaltung. Dein Holo ist jetzt überall an Bord zu sehen."
    „Residenz-Minister Reginald Bull an alle", sagte er dann. „Ich habe eine wichtige Mitteilung zu machen."
    Kein Schwung, dachte er. Altbacken. Er legte eine kurze Pause ein, keine rhetorische, sondern eine echte, weil er noch immer nicht wusste, wie er es ihnen beibringen sollte.
    Er entschied sich schließlich für die berühmte Bull-Methode. Mit der Tür ins Haus fallen. Geradeheraus, undiplomatisch, polternd, politisch nicht gerade korrekt. Ohne Rücksicht auf falsche Gefühle.
    Er räusperte sich. „Gleich vorneweg ... hiermit erteile ich jedem Besatzungsmitglied der RICHARD BURTON ausdrücklich die Erlaubnis, das Schiff zu verlassen und an Bord von PRAETORIA zu wechseln. Aber auf kein anderes Schiff, an keinen anderen Ort - und auch dort nur in einen abgeschirmten Bereich. Denn wenn ihr gehört habt, was ich zu sagen habe, seid ihr Geheimnisträger, und eure Kenntnis darf auf keinen Fall auf Umwegen ins Solsystem gelangen. Allerdings ... dieses Angebot gilt nur für
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