Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2247 - Attentat auf Hayok

Titel: 2247 - Attentat auf Hayok
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
unartigen Sohn nennen? Die Arkoniden lieben mich auch deshalb so. Genau wie mein Vater, der nichts anderes zu tun hatte, als mich im Stich zu lassen!" Ich blieb stehen, brüllte die letzten Worte nur so in Mals Gesicht. Was zum Teufel mache ich hier? Ich schreie den einzigen Freund an, der mir geblieben ist. Der in dieser miesen Zeit immer zu mir gehalten und für mich alles aufgegeben hat. Das ist nicht mein Ernst. „Mal, es ... Mist, es war nicht so gemeint. Tut mir Leid, meine Nerven liegen blank. War eine schlechte Nacht, und das Frühstück war noch schlechter. Lass uns diesen Laden suchen und sehen, was der Tag bringt."
    „Manchmal denke ich, du hast in deiner Jugend zu wenig Prügel bekommen. Kein Respekt vor dem Alter." Mal brummelte noch ein paar Worte in den Bart, aber an seinem Grinsen sah ich, dass die Angelegenheit für ihn erledigt war.
    Die Agentur entpuppte sich als riesiges Behördenlabyrinth. Ich starrte resigniert auf den Anmeldeschalter. „Ohne Papiere können wir das vergessen. So eine Seh..." Wut brodelte in mir empor. Ich hatte so viel Hoffnung auf einen gut bezahlten Job und vor allem auf eine andere Unterkunft gehabt.
    Selbst Mal sah ratlos aus, und das kam nicht oft vor. Sein Gesicht spiegelte meine innere Hoffnungslosigkeit wider. Viele Möglichkeiten standen uns jetzt nicht mehr offen.
    Wir verließen das Gebäude wieder, und ich schaute hinaus auf das Gewimmel vor mir, auf Tausende von unterschiedlichen Intelligenzwesen, die sich zum einen Teil scheinbar ziellos dahintreiben ließen, zum anderen hektisch ihren jeweiligen Zielen entgegenstrebten.
    Ich hatte den Eindruck, dass ich jedes Ziel schon längst aus den Augen verloren hatte und mich nur noch treiben ließ. „Hallo, junger Mann!" Ihr fuhr zusammen, drehte mich langsam um. „Warum so wütend? Kann es eine Frau geben, die jemanden wie dich enttäuscht?"
    Vor mir stand eine junge Frau, offensichtlich eine Terranerin, die mir herausfordernd ins Gesicht sah. Sie war nicht auffallend hübsch, aber etwas an ihr zog mich magisch an. Vielleicht waren es ihre Augen, leicht schräg stehend und in einer undefinierbaren Mischung gefärbt. Oder ihre Art zu lächeln, frech und doch sympathisch zugleich.
    Mir war klar, dass es sich bei ihren Worten keineswegs um eine Anmache handelte, dazu waren sie dann doch gar zu plump. Wahrscheinlich hatte sie etwas ganz anderes im Sinn. Die Frage war nur ... was? „Wir kriegen da drin keinen Job, hätten aber einen nötig!" Mal sprach schon wieder, ohne vorher großartig nachzudenken, und erklärte es ihr auf seine einzigartige Weise. Mir war es fast schon peinlich, der Frau unsere Notlage zu offenbaren, aber sie sah nicht aus, als wäre sie nicht auch von allein drauf gekommen. Unser Auftreten war dank der kleinen Mitbewohner unseres Quartiers nicht mehr als lässig zu bezeichnen, eher schon als ungepflegt. „Was, Jungs, ihr sucht Arbeit? Da seid ihr hier total verkehrt." Sie hakte sich unbefangen bei Mal und mir ein und schob uns energisch durch die Menge. Ich atmete ihren Duft ein; sie roch irgendwie fruchtig.
    Schlagartig wurde mir klar, dass ich in ihrer Nase nicht so erfreulich ankommen konnte. Ich wollte mich von ihr lösen, doch sie grinste mich an, fast wie mein bester Freund Mal. Dem schien es nichts auszumachen, nur notdürftig geduscht neben ihr herzugehen.
    Bekam ich etwa ein rotes Gesicht? „Bleib mal auf dem Teppich, ich komme aus einer einfachen Gegend, aber alles ehrliche Leute. Wer arbeiten will, soll auch Arbeit bekommen. Ich kenne jemanden, der wird euch nehmen. Ihr seid beide kräftig, da wird es gute Chronners geben oder Krediteinheiten, was ihr immer bevorzugt."
    Das also war ihre Absicht. Sie wartete hier auf Leute, die von der Agentur abgewiesen wurde, um sie dann als Schlepper zu irgendwelchen mehr oder weniger obskuren Arbeitgebern zu schleusen.
    Dennoch kam sie mir wie ein kleiner Engel vor. Ein Engel mit viel Kraft, einem frechen Grinsen und fast so zerzausten Haaren wie Mal. Sie hätte seine kleine Schwester sein können, wenngleich eine viel schlankere und wohlgeformtere.
    Gefiel sie mir etwa?
    Thereme ... „Ich bringe euch zu Treb Delf o, der hat einige Projekte am Laufen. Er sucht immer Leute und zahlt gut. Meine halbe Familie arbeitet für ihn, und es geht uns ganz ordentlich. Jedenfalls haben wir genug zu essen. Die Agenturen zahlen dagegen echt mies. Sie haben die freie Auswahl, ihr könnt euch nicht vorstellen, wie viele Leute durch die HI ihre Arbeit verloren
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher