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2247 - Attentat auf Hayok

Titel: 2247 - Attentat auf Hayok
Autoren: Unbekannt
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ich wahr, dass er plötzlich neben mir stand, als wäre er aus der Grasnarbe hochgefahren.
    Er stand ganz lässig da, die Arme locker herabhängend, die Beine leicht gespreizt, fast aufreizend lässig. Zu lässig, dachte ich. Dos wirst du bereuen!
    Ich pfiff erneut, sah, dass die anderen wie ein Mann vorstürmten, wartete aber nicht ab, bis sie Tormana erreicht hatten. Ich stieß einen Schrei aus, sprang vor, holte zum Schlag aus ... und lag plötzlich auf dem Rücken, ohne zu wissen, wie ich gestürzt war.
    Aber jetzt waren die anderen heran!
    Tormana bückte sich, und Bekkar flog über seinen Rücken und prallte schwer auf dem Boden auf. Gleichzeitig berührte der Kralasene mich kurz am Nacken, und ich konnte mich plötzlich nicht mehr bewegen.
    Alles ging in geradezu gespenstischer Stille vonstatten. Zwei, drei Atemzüge, und all meine Freunde lagen gleich mir auf dem Boden. Auf dem Bauch, dem Rücken, der Seite, verkrümmt oder lang ausgestreckt ... aber alle bewegungsunfähig, so wie ich.
    Tormana kniete über mir nieder. Ein leises Lächeln legte sich auf sein Gesicht. Er berührte mich wieder am Nacken, und das Blut schien wie Feuer durch meinen Hals in den Kopf zu schießen. Aber wenigstens konnte ich mich wieder bewegen.
    Stöhnend versuchte ich mich aufzurichten. „Das nennst du würdig?", fragte Tormana.
     
    4.
     
    Kantiran
     
    „Nach einem anstrengenden Tag gibt es nichts Schöneres als eine ausgiebige Dusche." Mal grinste und verschwand in der Hygienezelle. Einen Moment später hörte ich ihn ein Liedchen pfeifen, schief wie immer.
    Ich musste lächeln. Wir haben wirklich Glück gehabt. Ein guter Job, ein neues Quartier und ehrlich verdientes Geld. Was können wir uns mehr wünschen? Zumindest mussten wir nicht mehr unsere finanziellen Rücklagen angreifen, um unseren Lebensunterhalt zu bestreiten. Wir würden mit unserer Ar. beit nicht reich werden, konnten aber davon leben.
    Aber mir war klar, dass ich mir doch etwas mehr wünschte. Bei dem Aufbau auf Hayok zu helfen war zwar ehrenwert - doch den Rest meiner Tage wollte ich nicht auf diese Weise verbringen. Etwas würde sich ändern müssen. Aber was? Wohin wollte ich? Manchmal kam ich mir vor, als ließe ich mich ziellos treiben, und das war kein Zustand, jedenfalls nicht auf Dauer.
    Ich musste wohl eingenickt sein, denn als die Stimme meines Freundes mich aus meinen Gedanken riss, glaubte ich, Thereme vor mir stehen zu sehen. Thereme, die Shallowain im Auftrag meiner Mutter ermordet hatte. „Du musst dich noch herausputzen! Oder hast du vergessen, dass wir verabredet sind?"
    Ich schüttelte mich, um den Traum endgültig zu vertreiben, und gähnte herzhaft. „Du meinst, dass du verabredet bist und mich mitschleppen willst."
    Mal lachte dröhnend. Er griff nach mir, und ehe ich mich's versah, stand ich in der Nasszelle. „Du kommst auf jeden Fall mit. Ich lasse dich nicht hier versauern!"
    Es rieselte angenehm warm auf mich herab. Noch angenehmer war, dass ich nicht mehr befürchten musste, während des Duschens auf etwas zu treten. „Mal, das nächste Mal würde ich gern ohne Klamotten duschen."
    Ich hatte nicht die geringste Ahnung, wo Mal verabredet war. Auch nicht, mit wem. Er sprach nur von seiner Kashmate und davon, wie sie ihn unter den Tisch getrunken hatte. Ich konnte und wollte mir keine Vorstellung von einer Frau machen, die es an Trinkfestigkeit mit Mal aufnehmen konnte. Vor allem nicht, nachdem ich neulich dermaßen über die Stränge geschlagen hatte.
    Heute wollte er sie mir vorstellen.
    Ich trocknete mich ab und zog mich an. Als ich den Wohnraum betrat, stieg mir ein süßlicher, aufdringlicher Geruch in die Nase. Ich schnüffelte übertrieben aufdringlich an Mal herum. „Hast du in Parfüm gebadet?"
    Er grinste breit. „Frauen mögen das, glaub mir. Ich hab den Verkäufer extra gefragt, was hier so in Mode ist."
    Wir verließen das Gebäude, in dem Treb Delfo uns eine neue Unterkunft besorgt hatte, und gingen die Straße entlang, unsere allmorgendliche Strecke zur Arbeit.
    Delfo hatte uns an eine Forschungsgruppe über Formenergie vermittelt. Formenergie war nach dem Hyperimpedanz-Schock eins der größten Rätsel überhaupt. Mal schien sie noch zu funktionieren, mal nicht. Wir arbeiteten für ein. Formenergie-Baukonsortium unter der Leitung eines Oxtorners. Doch guter Rat war teuer: Mittlerweile zeichnete sich mehr als nur eindeutig ab, dass Formenergie nicht mehr verwendbar war und so schnell wohl auch nicht mehr
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