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2244 - Bürgergarde Terrania

Titel: 2244 - Bürgergarde Terrania
Autoren: Unbekannt
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Schätzchen."
    Das bunte Flackern erlosch wie eine Protuberanz im All, und darunter war die blauhaarige Tamara zu sehen. Tamara! Seine Tamara!
    Bernie Schneiders Hand mit der Waffe sank kraftlos herab. Eine Welt stürzte für ihn ein. Er sah noch, wie in ihrer linken Hand wie hingezaubert ein Nadler erschien, und wusste, dass er verloren hatte. Er schloss die Augen. Dann hörte er das helle Fauchen der Waffe - und im nächsten Moment Tamaras Schrei.
    Als er die Augen wieder öffnete, hatte Tamara keine rechte Hand mehr, die einen Sender hielt. Und im gleichen Sekundenbruchteil zuckte ein grüner Strahl an ihm vorbei, und schon verschwand auch ihre Linke und mit ihr der Nadler. Ultrafeiner Staub rieselte zu Boden. Blut tropfte zu Boden - ein Impulsstrahler wäre menschlicher gewesen, hätte die Wunde kauterisiert. Tamara würde verbluten, wenn sie nichts unternahmen. Seltsamerweise war es ihm in diesem Augenblick egal, und er ekelte sich dafür vor sich selbst.
    Bernie Schneider drehte sich langsam um. Chip Greuthers Miene war wie versteinert. Noch nie hatte er ihn so gesehen. Immer noch hielt Greuther die schwere Waffe auf die ehemalige Freundin gerichtet, einen Desintegrator, den er einem der paralysierten Gardisten abgenommen haben musste. „Es ist vorbei, Tamara", sagte er so kalt, dass Schneider Angst vor ihm bekam. „Das Spiel ist aus. Es gibt keinen Marschall Tellon mehr. Ich verhafte dich wegen zigfachen Mordes und ..."
    „Hinter dir, Chip!", schrie Schneider. Er hatte die Bewegung nur aus den Augenwinkeln gesehen.
    Greuther wirbelte herum, aber er wäre zu spät gewesen. Der Mann auf dem Gang krümmte den Finger am Auslöser seiner Waffe, aber bevor sich der tödliche Schuss löste, traf ihn ein Paralysestrahl von hinten. Er erstarrte und sank zu Boden.
    Hinter ihm tauchte Maggie Sweeken auf. Sie nickte und steckte die Lähmwaffe weg. „Das also ist die berühmte Tamara. Gott, was seid ihr beiden für Menschenkenner." Sie bedachte die drei nacheinander mit einem nachdenklichen Blick. „Danke", sagte Chip Greuther. Er wirkte leicht irritiert. „Du hast mir das Leben gerettet." Maggie lächelte.
    Tamara Ortiz blickte starr an ihr vorbei. „Ihr habt Recht", sagte sie tonlos. Sie musste höllische Schmerzen haben, aber sie zeigte sie nicht. „Marschall Tellon ist tot. Aber die Bewegung lebt weiter. Ihr habt mich besiegt, doch nicht die Garde.
    Ein anderer wird an meine Stelle treten und sie führen. Es ist noch lange nicht vorbei."
    Ihre Haare waren nicht länger als damals, als ihre ehemaligen Freunde sie zuletzt gesehen hatten, und immer noch hellblau gefärbt. Sie hielt Chip Greuther ihre blutenden Armstümpfe hin. „Willst du mir Handschellen anlegen, Chip?", fragte sie ohne einen Hauch von Bedauern in ihrer Stimme.
     
    EPILOG
     
    Zwei Tage waren vergangen. Chip Greuther, Bernie Schneider und Maggie Sweeken standen nebeneinander vor Noviel Residors Arbeitstisch. Der Geheimdienstchef saß dahinter und sprach mit ernster Miene. Er hatte ihnen zu ihrem Erfolg gratuliert und eine offizielle Belobigung ausgesprochen. Nicht, dass sie sich viel daraus machten oder gar etwas dafür kaufen konnten. Es klang in ihren Ohren mehr wie eine Entschuldigung für das eigene Versagen. „Tamara Ortiz", sagte er mit unbewegter Miene. „Ich kann es immer noch nicht glauben. Ich hielt sie für eine meiner besten Agentinnen. Ich schätzte sie als Menschen - wie konnte ich ahnen, dass ich mich so in ihr täuschte? Sie hat keine Karriere in der Raumflotte gemacht, wie wir es ausstreuen ließen. Sie hat auf unser Drängen hin bei euch abgemustert. Ja, ich habe sie euch abgeworben, wenn ihr so wollt. Tamara arbeitete im Verborgenen. Selbst viele Mitglieder unserer Führungsschicht kannten sie nicht. Sie war auf Carlosch Imberlock und seine Jünger angesetzt. Dann, als sich die Bürgergarde Terrania gegründet hatte, schleuste ich sie in die Organisation ein. Wir hatten keine Ahnung, dass sie da schon Marschall Tellon war. Tamara war die klassische Doppelagentin. Sie arbeitete einerseits weiter für uns - zum Schein, wie ich heute weiß - und zum anderen für die Garde. Sie lenkte und beherrschte sie in ihrer perfekten Maske.
    Sie wusste alles, was der TLD plante - sowohl gegen die Garde als auch gegen die Sekte. Deshalb war sie uns tatsächlich immer einen Schritt voraus. Ihr letzter Auftrag bestand darin, die Überwachung des Tempelbezirks zu leiten. Dadurch fiel es ihr natürlich nicht schwer, ihren Sprengsatz im Mahnmal
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