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2244 - Bürgergarde Terrania

Titel: 2244 - Bürgergarde Terrania
Autoren: Unbekannt
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vor dem Tempel zu verstecken."
    „Vor den Augen des TLD und der Polizei", sagte Greuther - Tamaras Worte.
    Residor nickte langsam. Er wirkte müde. „Damit ist es jetzt vorbei. Sie wird vor ein Gericht gestellt werden. Die Bürgergarde hat ihren Kopf verloren, aber sie ist nicht tot. Andere Köpfe werden nachwachsen - genauso wie Tamaras Hände. Du brauchst dir deswegen keine Vorwürfe zu machen, Chip."
    „Es ist heute kein Problem mehr, einem Menschen neue Gliedmaßen zu züchten", meinte Schneider zerknirscht. „Trotzdem ist das kein Trost. Es tut mir Leid um sie, auch wenn sie eine Verbrecherin war und mich, ohne mit der Wimper zu zucken, erschössen hätte, wenn Chip nicht genau im richtigen Moment ..." Er schüttelte nur den Kopf. „Wie konnte sie sich so verändern? Wie konnte sie zu diesem ... Monster werden?"
    „Das geschah nicht von heute auf morgen", sagte Greuther düster. „Sie muss schon von ihrem Hass besessen gewesen sein, als sie noch bei uns auf der WAYMORE war. Sie hat es perfekt verborgen, bis sie ihre Chance erhielt."
    Noviel Residor wechselte das Thema, ohne darauf zu antworten. „Die Lage in Terrania hat sich mittlerweile entspannt. Aber die Probleme mit der Kirche Gon-Orbhons sind nicht aus der Welt. Carlosch Imberlock und seine Jünger leben, ihre Kirche geht sogar noch gestärkt aus der Krise hervor. Ihr werdet auf der Erde bleiben und weiterhin im Schutzdienst für die Sekte arbeiten. Habt ihr Probleme damit?"
    Greuther zögerte. Er sah Schneider und Maggie an. Schneider zuckte die Achseln. „Nein", sagte er.
    Es klang nicht überzeugend.
    Maggie schloss sich an. „Dann seid ihr für heute entlassen", sagte der TLD-Chef und stand auf. „Ihr bekommt drei Tage Sonderurlaub. Genießt die Zeit." Er seufzte. „Für mich geht die Arbeit weiter."
    „Operation Kristallsturm?", wagte Chip Greuther einen Schuss ins Blaue.
    Residor zog eine Braue nach oben. „Nie gehört. Was soll das sein?"
    Chip Greuther zuckte die Achseln. „Keine Ahnung, doch man hört so dies und das - und sieht, während man im Weltraum versauert. Es wird gemunkelt, dass Kristallsturm ein Kodename für eine Aktion sei, mit der den arkonidischen Rotaugen so viel kostbarer Hyperkristall wie nur möglich abgejagt werden soll."
    „Soso, das wird gemunkelt." Residor verzog keine Miene. Er presste nur die Lippen aufeinander und gab ihnen das Zeichen, dass sie nun gehen konnten.
    Eine halbe Stunde später, in einer Kantine des Towers, saßen die drei Agenten an einem runden Tisch und unterhielten sich über das mit viel Glück gut überstandene Abenteuer und natürlich über Tamara Ortiz. Sie waren immer noch erschüttert, konnten es nicht glauben. Dazu brauchten sie mehr Zeit. Schneider paffte an einer dicken Zigarre und hüllte die beiden anderen in Wolken. „Dem Himmel sei Dank", sagte Maggie. „Er qualmt schon wieder, da geht's ihm besser."
    Chip Greuther sah sie nachdenklich an. „Was ich mich immer noch frage", sagte er. „Du hast mir das Leben gerettet. Wieso warst du so plötzlich zur Stelle? Woher wusstest du, wo wir waren?"
    „Ach Chip", lachte sie. „Das war nicht wirklich schwierig. Als du gingst, habe ich dir einen unserer winzigen Peilsender angeheftet. Ich wusste immer, wo du warst."
    Er nickte anerkennend. Maggie wirkte gelöst. Eine Zentnerlast schien ihr von den Schultern genommen zu sein, und er wusste auch, welche. „Kein Tamara-Komplex mehr?", fragte Greuther.
    Sie lächelte. „Ich habe keine Ahnung, wovon du sprichst, Chip." Sie sah in die Höhe, zur Decke hinauf. „Wisst ihr, was? Ich freue mich schon darauf, wenn wir wieder mit der WAYMORE unterwegs sind."
    „Das kannst du dir vorläufig abschminken", seufzte Greuther. Er lachte rau. Es klang resignierend. „Etwas mehr Begeisterung könntest du schon zeigen", sagte Maggie. „Du wolltest doch immer auf der Erde arbeiten."
    „Aber nicht unbedingt so", antwortete er.
    Sie grinste freudlos. „Vielleicht hat Residor geglaubt, dir einen Gefallen zu tun. Vielleicht aus einem schlechten Gewissen heraus, wegen der Geschichte mit der TOMBA."
    Greuther winkte ab, obwohl sie wahrscheinlich Recht hatte. Sie hatte das Bedürfnis gehabt, ihm irgendetwas zu sagen, was ihn aufheiterte. Sie hatten gerade etliche tausend Menschen gerettet.
    Bedeutete ihm das gar nichts?
    Maggie Sweeken glaubte zu wissen, wo er mit seinen Gedanken war: der Mond, die Baustelle im All - Operation Kristallsturm ... „Ach kommt, das mit Tamara ist eine große Schweinerei,
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