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2227 - Menschenjagd auf Hayok

Titel: 2227 - Menschenjagd auf Hayok
Autoren: Unbekannt
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als sie noch jung und stürmisch gewesen waren - und nicht mit dem staatsmännischen Weitblick und so sehr in die Diplomatie verheddert wie heutzutage. „Aber ... selbst wenn dort unten mäßiges Chaos herrscht, sind die beiden nahezu die meistgesuchten Leute im Kristallimperium."
    Selbstgespräche haben willige Dialogpartner, dachte er, aber sind so sinnvoll wie Haarausfall.
    Das Schott glitt auf. Ordonnanz-Leutnant Maria Sarasi kam mit Teegeschirr und dem notwendigen Zubehör herein; ausgeschlafen, dienstbereit, hübsch und professionell. „Tee? Wie kommst du darauf, dass ich Tee möchte? Bist du unter die Gedankenleser gegangen? Trainierst du heimlich mit Sonderoffizier Guck?"
    „Ach Sir Bull", antwortete sie aufgeräumt, während sie den Tee frisch aufbrühte. „Dazu musste ich doch nur lesen können: Heute ist ein Tee-Tag. Zudem tut Abwechslung dir gut und Not. Morgen bekommst du Trinkschokolade, danach Camäna oder Cabromin. Ich muss auf unserer Liste nachsehen. Du weißt doch: Fran hat dir extra ..."
    Bull deutete mit einer Kopfbewegung auf den Nachrichtenmonitor, auf dem die Bilder der beiden PRAETORIA-Flüchtigen zu sehen waren. Ihre Tarnung war mäßig, aber sie hatte einige Kunden lang ausgereicht. „Da ist wohl nichts mehr zu machen. Sie sind längst im Trubel Vhalaums untergetaucht. Vermutlich im Etymba-Viertel. Hier ist dein Tee. zwei Stuck Zucker, keine Milch. Alle TLD-Agenten und USO-Spezialisten im Ktymba-Viertel, ganz besonders die weiblichen, lieben Kantiran und dessen Freund. Die beiden haben dort die beste Unterstützung, die sie erwarten können." Marias Lächeln wurde breiter Vorsicht, der Tee ist heiß."
    „Also sollten wir uns vorübergehend weder um Shallowain noch um seine zwei Jäger kümmern?"
    „Abgesehen davon, dass Rhodans Sohn, weniger sein scheinbar schwerfalliger Freund, sowohl ein Junge einsamer Entscheidungen als auch galaktopolitischer Sprengstoff ist, können wir nur hoffen, dass er uns in PRAKTORIA nicht in ernsthafte Schwierigkeiten bringt."
    „Ich vermag mir nicht vorzustellen, was mir Perry erzählen wurde, geriete Kantiran in eine aussichtslose Lage. Das Ganze gefällt mir ganz und gar nicht."
    Leutnant Sarasi, die sich mittlerweile ihrer eigentlichen Arbeit zugewandt hatte, antwortete diplomatisch, fast philosophisch: „Gegenwärtig wissen wir nichts von den beiden. Und auch später könnten wir kaum etwas gegen irgendwelche unsinnig mutigen oder törichten Aktivitäten unternehmen. Keiner unserer Offiziellen wird sie verraten."
    „Kantiran will Shallowain umbringen." Bull hob anklagend beide Arme. „Und Shallowain wird sich wehren. Der Junge hat gegen ihn keine Chance!"
    „Dies. Minister", sagte Leutnant Sarasi mit wissendem Lächeln, strich die langen Brauen glatt und schloss den obersten Knopf ihrer Uniform, „ist unausweichlich. Man nennt dies >Schicksal<, nicht wahr?"
    „So ist es!" Endlich war der Tee in der Schale genügend abgekühlt, so dass Bully, nach einigen Gedanken an Fran Imith, den ersten Schluck dieses Tages nehmen konnte.
    Auch die folgenden 42 Stunden waren die Zustände auf Hayok mit Argusaugen zu überwachen. Bully richtete seine Blicke auf die Nachrichten, die von den bisher unentdeckten TLD-Agenten im Vhalaum-Terra-Viertel kamen. Bisher war die Ankunft von Kantiran und Mal Detair nicht gemeldet worden; also streifte Rhodans Sohn unerkannt durch die Stadt und suchte seinen Verfolger.
    In der Phase völliger Untätigkeit während des Fluges aus dem Orbit nach Vhalaum hatte ich in der Finsternis des Laderaums über mich nachgedacht. Konzentration auf das Wesentliche, hatten wir während unserer Ausbildung gelernt. Doch obwohl mein Hass auf Shallowain das Wesentliche war, konnte ich dennoch nicht alle meine Gedanken darauf ausrichten: Immer und immer wieder wurden sie von Träumen und Albträumen zerrissen, zerwirbelt und zerstreut, die ein ganz anderes Thema hatten: Thereme.
    Jeder Traum schien eine Aufforderung zu beinhalten. Theremes Zärtlichkeiten und ihre Leidenschaft, die ich oft noch im Halbschlaf nacherlebte, ließen mir den Verlust, den endgültigen Verlust durch Shallowains kaltblütigen Mord, noch schmerzlicher erscheinen, und alles in mir schrie nach Rache. Jede Traumgeste meiner toten Liebsten wies auf den Kralasenen und forderte mich auf, ihn mit ungemindertem Hass zu verfolgen und zu töten.
    Aus jedem dieser Träume erwachte ich schweißgebadet und fühlte mich, als hätte mich ein Rudel Naats verprügelt. Ich ahnte, dass
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