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2226 - Zwischen den Äonen

Titel: 2226 - Zwischen den Äonen
Autoren: Unbekannt
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später selbstverständlich Niederlassungen und Botschaften von Arkoniden, Springern und anderen Völkern des Imperiums gab.
    Diese Eigenständigkeit und Autonomie behielten die Korphyren auch bei, als das Vereinte Imperium entstand und sich danach das damalige Solare Imperium ausdehnte. Im Gegensatz zu vielen anderen Völkern hielten die Kolonisten im Hayok-Sternenarchipel in der Zeit der Kosmischen Hanse, als die Syntroniken die Positroniken ablösten, an der „alten", robusten, vertrauten Technologie fest. Damals war diese Einstellung vielen als bodenlos rückständig vorgekommen, doch die KorraVir-Bedrohung hatte den Korphyren im Nachhinein Recht gegeben – ganz zu schweigen von den Folgen der erhöhten Hyperimpedanz. Nicht zuletzt wegen der Positronikproduktion hatte Imperator Bostich vor über dreißig Jahren ein Auge auf den Archipel geworfen.
    Und nun hatten die Arkoniden einen dieser Lemurerabkömmlinge dazu abgestellt, den Ruf der AME-RIGO VESPUCCI zu beantworten.
    Warum?, fragte sich Trim. Hatten die Besatzer von Korphyria schon von dem „Schandfrieden" erfahren? Machte der arkonidische Stolz es ihnen schwer oder sogar unmöglich, von Angesicht zu Angesicht mit den „Siegern" zu sprechen? Oder lagen andere Gründe dafür vor? Unsinn, sagte er sich.
    Auf Korphyria lebten nun mal in erster Linie Korphyren. Weshalb sollten die Arkoniden niedere Tätigkeiten wie den Funkkontakt übernehmen?
    „Die AMERIGO VESPUCCI erbittet die Erlaubnis, eine Space-Jet auszuschleusen und auf Korphyria zu landen", sagte er knapp.
    „Bist du der Kommandant des ENTDECKERS?" Der Korphyre hatte eng beieinander stehende Augen ohne Lider, was seinen Blick unnatürlich starr und äußerst bedrohlich wirken ließ. „Der Expeditionsleiter. Trim Marath. Und du?"
    „Sekant, Diensthabender Offizier der Flugleitzentrale. Welchen Zweck hat euer Aufenthalt auf Korphyria?"
    „Die Erforschung des Sternenozeans von Jamondi", zitierte Trim aus dem Text der Friedensvereinbarung.
    Der Korphyre führte eine Hand an die Lippen, benetzte den Zeigefinger mit Speichel und rieb ihn dann über die Augäpfel.
    Das war keine Unhöflichkeit, auch kein Zeichen der Geringschätzung des Gesprächspartners. Von seiner Zeit auf der SOL her – damals war der Korphyre Tangens der Falke der Stellvertretende Chefwissenschaftler gewesen – wusste Trim, dass die Augäpfel der Korphyren normalerweise vollständig trocken waren und auf diese Weise gereinigt wurden. Eine weitere Eigenart der Bewohner dieses Planeten war, dass sie ihre Haut mehrmals täglich mit Sand einrieben, um sie vor dem Befeuchten zu bewahren.
    „Das ist eine so schwammige Formulierung", meinte Sekant, „dass sie auf alles zutrifft." Trim zuckte mit den Achseln und lächelte.
    Der Korphyre wartete – zehn Sekunden, zwanzig. Als ihm klar wurde, dass sein Gegenüber nichts mehr hinzufügen würde, warf er ihm einen noch kälteren Blick zu, nickte dann aber. „Erlaubnis erteilt!"
    Abrupt erlosch das Holo.
    „Also sind die Arkoniden und Korphyren von Korphyria über den Friedensschluss von Hayok im Bilde", schloss Startac Schroeder.
    Trim nickte. „Sie sind alles andere als begeistert, lassen uns jedoch gewähren. Sie halten sich an die Bedingungen des Friedensvertrags."
    „Wahrscheinlich sind die Arkoniden überzeugt, dass wir nur ihren Planeten ausspionieren wollen. Und die Korphyren fragen sich wohl, warum Bull nicht Nägel mit Köpfen gemacht und die Besatzer zum Teufel gejagt hat."
    Der Kosmospürer seufzte. „Unsterbliche denken eben längerfristig als Normalsterbliche." Aber auch ihm war klar, dass die LFT – selbst mit PRAETORIA im Rücken – den Sternenarchipel niemals längerfristig hätte halten können.
    Startac grinste. „Meinst du mit Normalsterbliche etwa uns?"
    Trim erwiderte das Grinsen und sah Oberst Raane an. „Die AMERIGO VESPUCCI bleibt im Orbit", ordnete er an. „Ein Beiboot zum Ausschleusen vorbereiten. Und das TLD-Team soll sofort an Bord gehen."
    „Verstanden."
    Marath erhob sich und schickte sich an, die Zentrale zu verlassen.
    „Fragt sich nur noch, wo genau der Stützpunkt der Oldtimer sich befindet", sagte Startac.
    „Auch das Hauptquartier der Oldtimer dürfte sich in einem Berg befinden, so wie alle anderen Stationen zuvor. Vielleicht hilft uns ja wirklich der eine oder andere Gegenstand, den wir auf Hayok ...
    geborgen haben."
    „Wir können davon ausgehen, dass es sich um einen besonders großen Berg handelt."
    „Vorausgesetzt, auch die
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